IGEL - Inklusion Ganz Einfach Leben

Sascha Lang - Inklusator
Since 04/2021 271 Episoden

Welterbe trifft Inklusion - Die Welterbe Region Anhalt-Dessau-Wittenberg zeigt den Weg

„Reisen für Alle“ in Sachsen-Anhalt - ein Interview mit Anika Kinnemann und Manuela Fischer

15.06.2025 35 min

Zusammenfassung & Show Notes

In dieser Folge geht es um „Reisen für Alle“ in Sachsen-Anhalt. Sascha Lang spricht mit Anika Kinnemann, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes WelterbeRegion Anhalt-Dessau-Wittenberg e.V.  und Manuela Fischer vom Landestourismusverband Sachsen-Anhalt e.V. über das Projekt „Reisen für Alle“ in Sachsen-Anhalt.
 
Die beiden Gäste erklären, wie touristische Betriebe zertifiziert werden, welche Rolle Transparenz spielt und wie die Region und das Reiseland Sachsen-Anhalt mit historischen Bauwerken wie UNESCO-Welterbestätten barrierefrei(er) wird – trotz Denkmalschutz.
 
Dabei stehen nicht nur Menschen im Rollstuhl im Fokus, sondern auch blinde, gehörlose, kognitiv beeinträchtigte Menschen, Senioren, Familien oder Menschen mit Sprachbarrieren.
 
Besonders spannend: Die Region ist Vorreiter und erhielt als erste Reiseregion Sachsen-Anhalts das Siegel „Tourismusregion Barrierefreiheit geprüft“ nach „Reisen für Alle“.  Highlights wie barrierefreie Parks, Rad- und Wanderwege oder eine rollstuhlgerechte Gondel im Gartenreich Wörlitz werden vorgestellt.
 
Abgerundet wird die Folge durch praktische Tipps für Gäste, Gastgeber und Regionen, die Barrierefreiheit ernst nehmen – und zeigen: Inklusion ist machbar!
 
Lust auf Reisen nach Sachsen-Anhalt? 

In dieser Folge geht es um barrierefreien Tourismus in Sachsen-Anhalt. Sascha Lang spricht mit Annika Kinnemann, vom Regionalen Tourismusverbandes Welterbe-Region Anhalt-Dessau-Wittenberg, und Manuela Fischer vom Landestourismusverband Sachsen-Anhalt über das Projekt Reisen für alle.
Die beiden Gäste erklären, wie touristische Betriebe zertifiziert werden, welche Rolle Transparenz spielt und wie die Region mit historischen Bauwerken wie UNESCO-Welterbestätten barrierefrei(er) wird – trotz Denkmalschutz.
Dabei stehen nicht nur Menschen im Rollstuhl im Fokus, sondern auch blinde, gehörlose, kognitiv beeinträchtigte Menschen, Senioren, Familien oder Menschen mit Sprachbarrieren.
Besonders spannend: Die Region ist Vorreiter und erste zertifizierte barrierefreie Tourismusregion des Bundeslands. Highlights wie barrierefreie Parks, Rad- und Wanderwege oder eine rollstuhlgerechte Gondel im Gartenreich Wörlitz werden vorgestellt.
Abgerundet wird die Folge durch praktische Tipps für Gäste, Gastgeber und Regionen, die Barrierefreiheit ernst nehmen – und zeigen: Inklusion ist machbar!
Lust auf Reisen nach Sachsen-Anhalt?

*             Bildunterschrift: Unterwegs im Wörlitzer Park
*             Bildbeschreibung: Zwei Besucherinnen sind im Wörlitzer Park unterwegs: Eine Frau sitzt im Rollstuhl, eine junge Frau begleitet sie. Im Hintergrund ist die Insel Stein mit der Villa Hamilton zu sehen. Die Insel Stein im Wörlitzer See ist mit dem ältesten künstlichen Vulkan Europas ein besonders spektakuläres Denkmal im UNESCO-Welterbe Gartenreich Dessau-Wörlitz. Mit der Vesuv-Nachbildung, der klassizistischen Villa Hamilton und einem antikisierenden Theater entführt sie ihre Gäste nach Süditalien. Der Wörlitzer Park wurde von 1769 bis 1773 angelegt und gilt als einer der ersten und größten deutschen Landschaftsparks nach englischem Vorbild.
*             Links: 
 
               *             Sachsen-Anhalt-Tourismus: Reisen für Alle <https://sachsen-anhalt-tourismus.de/reisen-fuer-alle
               *             Faltblatt Reisen für Alle in Sachsen-Anhalt <https://resc.deskline.net/documents/1/DE1/77beade1-64f0-421b-a59e-323f6d973d40/Faltblatt_Reisen_f%C3%BCr_Alle_in_Sachsen-Anhalt.pdf
               *             Katalogbestellservice <https://sachsen-anhalt-tourismus.de/katalogbestellung#/prospekte
               *             Reisen für Alle - Übersichtsseite | WelterbeRegion Anhalt-Dessau-Wittenberg <https://www.anhalt-dessau-wittenberg.de/reisen-fuer-alle-uebersichtsseite>
 
Links zum IGEL Podcast
Link zur Webseite: www.inklusator.com



Transkript

Speaker0
00:00:02
Ich bin völlig blind. Manchmal habe ich das Gefühl, meine Tage und Nächte sind auf den Kopf gestellt, weil ich Schwierigkeiten habe, nachts zu schlafen und tagsüber wach zu bleiben. Ich leide unter 924, einer seltenen Schlaf-Wach-Rhythmusstörung, die viele völlig blinde Menschen betrifft. Möchtest du mehr über diese Erkrankung in Verbindung mit völliger Erblindung erfahren? Rufe kostenfrei an unter 0800 24 24 008.
Music
00:00:37
Speaker0
00:00:42
IGL – Inklusion, ganz einfach leben. Der Podcast für gelebte Inklusion. Mit eurem Inklusator Sascha Lang.
Speaker1
00:01:06
EGEL Inklusion, ganz einfach leben. Die Episode 266. Der Sommer ist gestartet und deshalb heißt es auch natürlich Reisen. Reisen für alle, Tourismus für alle ist ein Thema, mit dem wir uns heute beschäftigen. Und wir gehen nach Sachsen-Anhalt. Meine Gäste Annika Kinnemann und Manuela Fischer. Lassen Sie es überraschen. Dies ist ein sehr spannendes Interview über Tourismus für alle in Sachsen-Anhalt. Mein Name ist Sascha Lange, ich bin euer Inklusator. Herzlich willkommen in dieser Ausgabe.
Speaker0
00:01:38
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00:03:05
Speaker1
00:03:40
Igel Inklusion, ganz einfach eben der Podcast für geliebte Inklusion. Die Reisezeit beginnt und deshalb begeben wir uns heute in Deutschland auf die Reise. Tourismus für alle. Sachsen-Anhalt ist unser Land. Und bei mir sind zwei Gästinnen, Annika Kinemann und Manuela Fischer. Herzlich willkommen, ihr beiden.
Speaker2
00:03:56
Hallo Sascha, ich freue mich dabei sein zu dürfen.
Speaker0
00:03:58
Von mir ein Hallo Sascha. Danke, dass wir dabei sein dürfen.
Speaker1
00:04:01
Wunderbar. Also wir reisen heute und bevor wir reisen, wollen wir natürlich wissen, mit wem wir uns darüber unterhalten. Und zwar würde ich jetzt einfach mal vorschlagen, dass ihr euch vorstellt. Ich würde mal anfangen bei Annika, bitte.
Speaker2
00:04:13
Ja, hallo, mein Name ist Annika Kinnemann. Ich bin die Geschäftsführerin des Regionalen Tourismusverbandes Welterbe-Region Anhalt-Dessau-Wittenberg mit Sitz in der schönen Lutterstadt Wittenberg und freue mich sehr, heute unsere Welterbe-Region vorstellen zu dürfen.
Speaker0
00:04:27
Und dann Manuela? Ja, mein Name ist Manuela Fischer. Ich bin die Projektkoordinatorin für das Thema Reisen für alle beim Landestourismusverband Sachsen-Anhalt in der Landeshauptstadt Magdeburg.
Speaker1
00:04:40
Wie, in welcher Form arbeitet ihr denn gemeinsam zusammen an dem Projekt? Auch Tourismus für alle ist ja, glaube ich, ein deutschlandweites Projekt. Aber was jetzt in eurer Region speziell, wie ist die Zusammenarbeit gestaltet?
Speaker2
00:04:52
Ja, die Welterbe-Region Anhalt-Dessau-Wittenberg ist eine von fünf Tourismusregionen im Land Sachsen-Anhalt. Das heißt, wir arbeiten natürlich ganz eng auch dem Land Sachsen-Anhalt zusammen und natürlich auch mit dem Landestourismusverband Sachsen-Anhalt. Und dort liegt ja auch das Thema Reisen für alle mit Manuela Fischer besetzt. Von daher haben wir schon immer eine sehr enge Zusammenarbeit.
Speaker1
00:05:14
Wie wichtig ist diese Zusammenarbeit für euch,
Speaker0
00:05:17
Manuela? Wir als Tourismusverband Sachsen-Anhalt vertreten ja alle Reiseregionen in Sachsen-Anhalt. Und wir arbeiten sehr eng mit den Regionalverbänden zusammen, allen voran der Welterbe-Region mit der Annika zusammen. Wir haben schon seit vielen Jahren einen guten Kontakt, gerade zum Thema Reisen für alle. Die Welterbe-Region hat sich herausragend weiterentwickelt zum Thema barrierefreies Reisen, hat sehr viele touristische Betriebe unter ihre Fittiche genommen, sehr viele Betriebe zertifiziert. Und dort wird ein Netzwerk gebildet, was seinesgleichen sucht in Sachsen-Anhalt. Also die Welterbe-Region ist Vorreiter und hat sich über die Jahre sehr, sehr gut weiterentwickelt.
Speaker1
00:06:04
Wir haben schon ein paar Mal angesprochen, Tourismus für alle, Reise für alle. Du trägst da die Verantwortung, Manuela, für dieses Projekt. Was bedeutet das ganz klar? Wie ist das Ziel aufgebaut? Wo wollen wir hin?
Speaker0
00:06:17
Das Projekt Reisen für alle besteht ja schon seit elf, zwölf Jahren. Es wurde ja in ganz Deutschland entwickelt und wurde dann auf die Bundesländer, auf die einzelnen Bundesländer verteilt. Jedes Bundesland entwickelt seine touristischen Betriebe zur Barrierefreiheit weiter. Die Netzwerkarbeit liegt in den Händen der Bundesländer. Bei uns in Sachsen-Anhalt eben beim Landestourismusverband, bei mir auf meiner Stelle. Wir sind derzeit oder haben einen Stand derzeit von 270 Betrieben, die zertifiziert sind im Projekt Reisen für alle. und wir möchten natürlich in jede Nische, weil Reisen für alle kann jeder machen. In dem Projekt kann sich jeder bewerben, jeder kann mitmachen, jeder, der Transparenz zeigen will und seinen Gästen einen neuen Service bieten will, der kann bei Reisen für alle mitmachen, kann sich erheben und zertifizieren lassen und unser großes Ziel ist natürlich in jedem Bereich und in jedem Projekt die Barrierefreiheit darzustellen.
Speaker1
00:07:23
Wie kann sich denn hier die Weltkulturerbe-Region Anhalt-Dessau-Wittenberg damit einbringen? Annika.
Speaker2
00:07:32
Ja, also mit dem Ziel der Eröffnung unserer Region für weitere Zielgruppen im Bereich der Inklusion und vor allem zur Schaffung von Transparenz, wie Manuela es schon sagte, unsere Angebote eben für alle Gäste haben wir bereits im Jahr 2018 im Rahmen der Projektförderung eben über das Land Sachsen-Anhalt, genauer gesagt über das Ministerium für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt ein umfassendes Projektpaket zur Weiterqualifizierung der Barrierefreiheit in unserer Region aufgelegt und eben bis 2023 kontinuierlich fortgesetzt. Das heißt, unser Regionalverband hat sich als einzige Region in Sachsen-Anhalt, das muss man wirklich so sagen, in den letzten sieben Jahren sehr intensiv mit der Weiterentwicklung eines barrierefreien Tourismus von morgen beschäftigt.
Speaker1
00:08:18
Wenn wir von Barrierefreiheit sprechen, hier in meiner Notizien steht Mobilität, Wir reden aber mittlerweile ja nicht nur bei Barrierefreiheit von Mobilitätseinschränkungen. Wie kriegen wir den Spagat denn hin, bei Barrierefreiheit nicht nur an Rollstuhlfahrer zu denken? Wie kriegt ihr den Spagat bei euren beiden Arbeiten dahin? Weil das wurde am Anfang immer so gedacht, dass das dann ja zuerst mal der Rollstuhlfahrer sein würde, der barrierefrei irgendwo reinkommen muss. Aber es ist ja mehr als das. Manuela.
Speaker0
00:08:47
Ja, Sascha, das ist tatsächlich ein Querschnittsthema und wir sprechen sehr viele Zielgruppen an. Also nicht nur die Menschen mit Gehbehinderung und Rollifahrer, sondern auch die Menschen mit Sehbehinderung, mit Hörbehinderung. Die gehörlosen Menschen sind uns wichtig, die blinden Menschen natürlich, die Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen, aber auch die Senioren und die Familien und die verunfallten Menschen und die Ausländer, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind. Also das sind all unsere Zielgruppen, die wir mit diesem Projekt erreichen wollen. Vor Ort sieht die Überprüfung oder wie wir es nennen, die Erhebung in den Betrieben so aus, dass wir schauen nicht nur nach Bewegungsflächen und Türbreiten und stufenlosen Zugängen und WCs für Menschen mit Behinderung, sondern wir schauen natürlich auch für die anderen Zielgruppen. Das heißt, wir gucken, gibt es farbige Leitsysteme, gibt es Blindenleitsysteme, gibt es Informationen in leichter Sprache, wie sieht die Beschilderung aus und das geben wir den Betrieben natürlich mit, diese Kenntnisse darüber, diese Qualitätskriterien und jeder Betrieb kann für sich dann selbst entscheiden, oh, da könnte ich was tun, da könnte ich neue Zielgruppen ansprechen und jeder für sich entscheidet, jawohl, ich mache es oder ich mache es nicht. Und wir sind da auch der gute Ansprechpartner. Wir können quasi dann auch empfehlen, weil die Kriterien sind öffentlich, jeder kann schauen. Und so gelingt uns der Spagat, weil wir ja miteinander kommunizieren. Wir kommen nicht mit dem erhobenen Zeigefinger und sagen, das müsst ihr aber machen, sondern wir geben Empfehlungen und sagen, guckt mal, so wäre es richtig, so wäre es nötig und mit kleinem Geld kann man auch ganz viel erreichen.
Speaker1
00:10:38
Jetzt sind wir, Annika, bei euch im Weltkulturerbe. Und wenn ich mir den Begriff Weltkulturerbe anhöre und anlese, weiß ich, da haben wir mit ganz vielen Sachen zu tun, die schon ganz lange gebaut wurden, wo noch kein Mensch an Rollstuhlfahrer gedacht hat oder an überhaupt Barrierefreiheit. Sie sind teilweise sogar geschützt. Man darf nicht einfach reinfummeln gehen, um diese Barrierefreiheit zu gestalten. Welchen Spagat müsst ihr denn da gehen? Ihr habt vorhin auch von Transparenz gesprochen. oder wo müsst ihr einfach sagen, bis hierhin und weiter geht es leider nicht.
Speaker0
00:11:11
Ja, also vielleicht vorweg nochmal.
Speaker2
00:11:13
Unsere Region ist ja tatsächlich europaweit einzigartig und bekannt für ihre Dichte an gleich vier UNESCO-Welterbestätten im Umkreis von nur 35 Kilometern. Also dazu gehören eben die Luther-Gedenkstätten in Wittenberg, das Bauhaus und die Meister- und Laumganghäuser in Dessau-Roslau, das Gartenreich Dessau-Wörlitz sowie das Weltnaturerbe-Biosphärenreservat Mittelelbe, die natürlich alle durch die UNESCO unterstützt gestellt wurden. Und da ist natürlich der Spagat, wie du es schon sagtest, immer, aber auch mit allen Gästen, dass der Schutzstatus natürlich erhalten werden muss. Und das gelingt dort aber sehr gut. Es gibt ja auch umfassende Prüfberichte, weil die UNESCO-Welterbestätten sind ja auch barrierefrei geprüft. Nicht in Gänze, aber wie gesagt, auf unserer Webseite anhalt-dessau-wittenberg Kann man das genau einsehen? Was erwartet einen? Da ist wieder das Stichwort Transparenz. Wenn ich in die Welterbe-Region fahre, die UNESCO-Welterbestätten besuchen möchte, was muss ich beachten? Welche Voraussetzungen gibt es dort vor Ort? Ich denke, das ist sehr wichtig und da können wir den Spagat sehr gut auch Reffen einhalten.
Speaker1
00:12:23
Die Zertifizierung, Manuela, hast du angesprochen. Was kann ich mir darunter vorstellen? Du hast gesagt, was alles geprüft wird. Kriegt man trotzdem die Zertifizierung, wenn man nicht alles liefern kann? Wegen Rücksichtnahme auf Veränderungen, die nicht machbar sind. Du hast vorhin oft noch gesprochen über die Straße der Romanik, wo noch nicht alles geprüft ist oder nicht alles umgesetzt werden konnte und auch noch nicht alles barrierefrei ist, aber trotzdem der Weg dahin schon geebnet ist.
Speaker0
00:12:47
Wie sieht so eine Zertifizierung aus? Der Betrieb bewirbt sich, der sagt, oh Mensch, ich hätte Interesse, komm doch mal vorbei und schau. Und wir erheben vor Ort, wir erheben, wir prüfen nicht, die aktuelle Infrastruktur. Also das, was am Tag der Erhebung da ist und vorzufinden ist, wird vermessen. Es wird fotografiert. Es wird dann am Ende eine Fotodokumentation erstellt. Es wird Berichte geben für die Gäste, Detailberichte, wo quasi jede Messung dargestellt ist. Die Straße der Romanik, die durch Sachsen-Anhalt führt und nur durch Sachsen-Anhalt, hat ja 88 Bauwerke. Rund 1000 Kilometer verbinden diese Bauwerke miteinander und der Gast kann sich die Bauwerke anschauen. Und wir versuchen in diesem Projekt auch die historischen Bauwerke, Klöster, Kirchen, Dome mitzunehmen. Wir gehen in die Bauwerke vermessen und natürlich ist so ein historisches Bauwerk nicht 100 Prozent barrierefrei. Aber es ist auch nicht wichtig, was am Ende für ein Zertifikat steht, sondern wir arbeiten mit der Transparenz. Die Gäste können im Vorfeld ihrer Reise erlesen, sie können sich vorbereiten und können schauen, ist dieses Bauwerk zugänglich, kann ich rein, so ist es auch mit anderen touristischen Betrieben. Kann ich da rein, gibt es einen ebenerdigen Zugang. Wie sind die Zimmer, vor allen Dingen auch in den Hotels und Pensionen beschaffen? Gibt es Haltegriffe am WC? Haben wir Blindenleitsysteme, wie ich vorhin schon ansprach? Also all das prüfen wir vor Ort. Und die Transparenz, mit der wir arbeiten und dem Gast sagen, schau mal, das ist da. Also tue Gutes und rede drüber. Das ist quasi unsere Intention, der wir Gäste dann auch in unser schönes Sachsen-Anhalt locken wollen.
Speaker1
00:14:48
Mhm.
Speaker0
00:14:49
Wie wichtig ist denn die Transparenz.
Speaker1
00:14:52
Annika, auch zu sagen, das bis hierhin, aber das geht nicht. Also das ist ja immer so, viele Orte, auch Veranstaltungsorte tun sich ja damit der Transparenz sehr schwer, weil sie meinen, sie würden dann diskriminieren, wenn sie sagen, ich kann leider keinen rollstuhlgerechten WC anbieten oder das und das geht leider nicht, ist im Moment noch nicht da, kann auch entwickelt werden. Wie wichtig ist für euch auch das Thema, die Transparenz nach vorne zu bringen, zu sagen, ja, das können wir, weil wir ja auch wissen, dass das eine ist die Einschränkung, das andere ist die Behinderung. Das heißt, nicht jeder Rollstuhlfahrer hat dieselben Bedürfnisse bei einem Barrierefreiheitswunsch, sage ich mal. Nicht jeder Blinde braucht dasselbe. Es ist ja so unterschiedlich. Also wie wichtig ist dadurch die Transparenz, dass sich jeder überlegen kann, ob es für ihn passt oder nicht?
Speaker2
00:15:37
Ganz, ganz wichtig. Also das war sie auch immer von Anfang an. Und natürlich gibt es keine Gewährleistung einer hundertprozentigen Barrierefreiheit. Wichtig ist aber wirklich, dem Gast gegenüber offen zu sagen und zu sein, was erwartet dich hier, wenn du in unsere Region kommst. Und besonders im Fokus stand und steht für uns immer die Netzwerkarbeit auch in unserer Region mit unseren Partnern gemeinsam. Erstmal auch diese für das wichtige Thema zu öffnen, diese umfassend auch individuell anzusprechen, aufzuklären und mobilisieren und sie eben bis zur Zertifizierung hin zu begleiten. Und dann entstehen ja eben diese umfassenden Prüfberichte, die über unsere Webseite anhalt-desser-wittenberg.de in der Kategorie Reisen für alle auch abrufbar sind, wo eben genau das dann beschrieben ist. Und es gibt ja bei diesem Projekt auch kein Durchfallen, sondern es gibt ja trotzdem die Stufe Barrierefreiheit-Informationen erteilt. Und das ist ja das Gute an dem Projekt und dass man wirklich einfach trotzdem die Information dem Gast geben kann, was einen dann eben erwartet.
Speaker0
00:16:40
Annika hat es jetzt gerade kurz angesprochen. Also es ist ja tatsächlich so, dass dieses Projekt, deshalb auch Reisen für alle, darauf ausgerichtet ist, dass jeder Betrieb das Zertifikat bekommt. Egal, ob er stufenlos zugänglich ist, egal, ob er für Menschen mit Behinderung ausgerichtet ist oder nicht. Jeder bekommt diese Zertifizierung. Das ist auch ein kleiner Anreiz für die Zertifizierung der Betriebe, also überhaupt fürs Mitmachen. Es gibt die kleinste Informationsstufe, das ist die Information zur Barrierefreiheit. Und es gibt die größte, wenn man das so sagen darf. Und die größte heißt, dass es für ganz viele Zielgruppen zugänglich ist. Also wir haben in Sachsen-Anhalt das HWG-Spielemagazin zum Beispiel in Halberstadt am Tor zum Harz, welches ein Indoor-Spielplatz ist und sehr barrierefrei ist. Also die haben für alle Zielgruppen etwas gemacht. Und das schlägt sich natürlich auch in der Zertifizierungskennzeichnung wieder. Das ist ganz wichtig zu wissen, dass die touristischen Betriebe eben alle Mehrwerte und alle Vorteile, die sie in diesem Projekt genießen, auch bekommen, weil eben kein Betrieb durchfallen kann, in Anführungsstrichen.
Speaker1
00:17:52
Da würde ich gerne nochmal einhaken, du hast gesagt, ihr macht zuerst mal eine Erhebung, eine Fotodokumentation, stellt fest, wie ist die Lage? Gibt es danach auch Empfehlungen, was machbar ist, was nicht machbar ist oder was dann auch durch eventuell geschützte Gebäudigkeiten nicht umsetzbar ist? Oder ist das dann der Betrieb, der sich darum kümmern muss? Wie geht es nach der Dokumentation denn weiter?
Speaker0
00:18:14
Ja, also wir erstellen die Berichte, wie schon mehrfach angesprochen. Es gibt einen Kurzbericht, in dem alles beschrieben ist, wie es vor Ort aussieht, mit kurzen, knappen Sätzen. Und dann gibt es noch, wer möchte, kann in Detailberichte gucken. Die sind auf verschiedensten Webseiten veröffentlicht. Hier bei uns in Sachsen-Anhalt übernimmt das die Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt. Die Webseite heißt sachsen-anhalt-tourismus.de. Darauf findet der Gast quasi das Thema Reisen für alle und kann sich dort umschauen, nach bestimmten Suchkriterien auch filtern. Und in diesen Berichten findet der Gast eben alles, was er benötigt. Dem Betrieb ist es freigestellt, diese Berichte natürlich mit zu veröffentlichen, natürlich mit in die eigene Bewerbung einzubeziehen. Das machen sehr viele, aber auch noch nicht alle, sodass der Betrieb sich letztendlich darum kümmern muss, wie er seine Gäste anspricht und wie er dieses Thema vor allen Dingen auch kommuniziert nach außen.
Speaker1
00:19:13
Das Ansprechen ist das eine. Mich würde aber auch interessieren, weil in eurem Bericht steht ja dann drin, ihr seid das und das passt, das und das fehlt noch oder wird das Fehlen nicht erwähnt? Und wenn es erwähnt wird, kriegt dann der Gast oder nicht der Gast, sondern der Betrieb auch Möglichkeiten von euch jetzt an die Hand, wie er sich weiterentwickeln kann, wie er seine Barrierefreiheit, seine Transparenz ausbauen kann. Also gibt es da sozusagen Empfehlungsmöglichkeiten oder Vernetzungen? Wie geht das dann weiter für den Betrieb? Weil der will ja wahrscheinlich, wenn er zwar die unterste Stufe als Information hat, vielleicht aber auch in die oberste Stufe kommen und dafür braucht er ja Handhabungen, Möglichkeiten, Ideen, vielleicht auch Ansprechpartner, Unterstützung. Wie seid ihr da aufgestellt?
Speaker0
00:19:54
Also... Als Berater dürfen wir nicht tätig sein. Das ist am Ende nicht unser Job. Wir gehen tatsächlich vor Ort und schauen, was da ist. Wir können anhand der öffentlich zugänglichen Qualitätskriterien natürlich empfehlen und können sagen, schau mal, du könntest es mit dem Blindenleitsystem versuchen. Du könntest den Alarm vielleicht ein bisschen optimieren, dass er nicht nur akustisch, sondern auch optisch wahrnehmbar ist. Du kannst an der Zimmertür im Hotel eine Klingel anbauen, damit der sehgeschädigte Gast auch hört, wenn jemand klopft, in Anführungsstrichen, also klingelt. Das können wir alles empfehlen, aber grundsätzliche bauliche Empfehlungen können wir leider nicht geben. Da gibt es genug Behörden und Architekten und es gibt die Landesfachstelle für Barrierefreiheit, die in Zerbst ansässig ist. Die gibt natürlich Empfehlungen und da kann der Betrieb dann auch anfragen und erhält von dort weitere Informationen.
Speaker1
00:20:52
Annika, konntet ihr denn auch durch eure Vernetzung euch gegenseitig ein bisschen unterstützen? Die haben es so gemacht, dann können wir es auch so machen oder wie weit reicht die Vernetzung?
Speaker2
00:21:01
Wir sind sehr eng vernetzt, zum einen unter den Partnern, aber auch im Land selbst. Denn wir haben ja bis Jahresende 2023 jetzt auch alle Voraussetzungen erfüllt zur Erreichung unseres eigentlichen übergeordneten Ziels, auch in der Weiterentwicklung der Barrierefreiheit, die Auszeichnung zur ersten barrierefrei geprüften Tourismusregion in Sachsen-Anhalts.
Speaker0
00:21:21
Die im November 2024 stattfand.
Speaker2
00:21:24
Und da haben wir natürlich auch eine gewisse Vorbildfunktion jetzt für andere Tourismusregionen im Land eingenommen. Und dort stehen wir im engen Austausch und freuen uns, wenn wir die auch inspirieren, sich auf diesen Weg zu machen und sind dort offen für jeglichen Austausch in diesem Bereich. Also zum einen natürlich mit den anderen touristischen Regionen, also den anderen Regionalverbänden, aber natürlich auch mit den einzelnen Einrichtungen selbst dann.
Speaker1
00:21:50
Jetzt haben wir ganz viel theoretisch gesprochen, wie das Ganze ausschaut. Jetzt wollen wir natürlich ein bisschen eintauchen. Was gibt es denn so bei euch an Veranstaltungshöhepunkten oder was sollte man gesehen haben, wenn man zu euch kommt, sowohl vielleicht dann auf der Straße der Romanik wie aber auch im Weltkulturerbe? Was sind da so die Höhepunkte? Ich würde mal bei Annika anfangen. Was hast du für uns?
Speaker2
00:22:11
Ja, wir wollen auf jeden Fall Lust machen, in unsere schöne Welterberegion zu reisen. Ich sagte es schon mal, dass wir ja hier diese einzigartige Dichter in Fionisco Welterbestätten haben. Die kann man sogar auf einer Busrundlinie, der Welterbelinie, erfahren oder auch mit der sogenannten Bauhauslinie in Dessau unterwegs sein. Bei beiden Mobilitätsangeboten gibt es auch die Möglichkeit des barrierefreien Einstiegs über eine ausklappbare Rampe. Und auch im Bus wurde ausreichend Platz für die Mitnahme von Rollstühlen, Kinderwegen oder auch Fahrrädern geschaffen. Wir sind aber auch eine attraktive Radreiseregion mit einem wirklich dichten Netz an über 700 Kilometern gut ausgebauter Radwege und Wanderwege, die die Sehenswürdigkeiten der Welterbe-Region miteinander verbinden. Und dazu gehören sowohl überregional bekannte Radwege wie der Elbe-Radweg, der Röberradweg R1 oder der Radweg Berlin-Leipzig, aber auch lokale themenbezogene Radwege wie eben die Bauhaus-Tour oder die Straße der deutschen Sprache. Und eine Besonderheit ist hier und auch ein Novum deutschlandweit, dass hier erstmalig ein zusammenhängender überregionaler Radweg in Teilabschnitten auch auf Barrierefreiheit geprüft und ausgezeichnet wurde. Das haben wir auch gemeinsam gemacht, liebe Manuela. Und da ist der Europaratweg R1 in Sachsen-Anhalt der Vorreiter. Hier sind wir als Tourismusverband auch die Koordinierungsstelle für den Bereich im Land. Der geht ja bis auch in den Harz hinein. Und ja, so lassen sich eben auch auf unserer Webseite unter der Rubrik die kreisend für alle die ausführlichen Prüfberichte auch dieser insgesamt vier zertifizierten Teilabschnitte einsehen. Und auch barrierefrei geprüfte Rundwanderwege oder Naturlehrpfade sind hier zu finden. Und du hattest es auch schon angesprochen, lieber Sascha. Wir haben natürlich auch eine Vielzahl an vielfältigen Veranstaltungshöhepunkten im Jahr, die man besuchen kann. Es lohnt sich also immer, in unsere Region zu kommen. Es beginnt mit dem Kurt-Weil-Fest Dessau Ende Februar, Anfang März und den Saisonauftakt bildet bei uns eigentlich immer in der Region das Frühlingserwachen in Würlitz, also mitten im Gartenreich Dessau-Würlitz gelegen. Das findet Ende März statt.
Speaker0
00:24:16
Weitere Höhepunkte sind Mitte Juni.
Speaker2
00:24:18
Luthers Hochzeit, also das große Stadtfest in der Lutherstadt Wittenberg, das Gartenreichfest Mitte August und das Bauhausfest im September in Dessau. Also wir laden alle herzlich ein, unsere Region zu besuchen.
Speaker1
00:24:31
Jetzt habe ich was gelesen, was mich sehr lustig gemacht hat. Auf der anderen Seite habe ich gedacht, oh cool, eine barrierefreie Gondel für Rollstuhlfahrer. Wo ist die und wie funktioniert das?
Speaker2
00:24:41
Ja, die liegt tatsächlich im Gartenreich Tessau Wörlitz, im Wörlitzer Park. Am Wörlitzer See befindet sich ja eine Steganlage. Dort kann man eine italienische Gondelfahrt über den Wörlitzer See unternehmen. Und seit diesem Jahr gibt es dort auch eine neue Gondel, die für Rollstuhlfahrer geeignet und nutzbar ist, sowie eine neue Steganlage. Und das ist wirklich nochmal ein schönes Erlebnis, dort vom See aus die Schlösser im Wörlitzer Park sich anzuschauen. Also das lohnt sich.
Speaker1
00:25:12
Manuela, viele Informationen haben wir bereits in diesem Podcast mit eingebaut. Hast du noch was, wo du gerne Lust drauf machen würdest?
Speaker0
00:25:19
Ja, auf jeden Fall. Also wenn wir bei der Barrierefreiheit bleiben, es sind die Parks im Gartenreich Dessau-Wörlitz allesamt zertifiziert. Leider nicht die Schlösser, weil die Schlösser nach wie vor nicht barrierefrei zugänglich sind, historische Gebäude. Es gibt viele Treppen, schmale Durchgänge, schmale Türen. Also von daher haben wir tatsächlich nur die Schlossparks Mosikau, das Luisium in Dessau. Wir haben den Wörlitzer Park mit dem Schlossgarten zertifiziert und der Insel Stein mit dem Amphitheater und wir haben den Schlosspark Oranienbaum mit dabei. Also diese vier Parks haben wir quasi zertifiziert. Wir haben tolle Erlebnisse oder wir bieten tolle Erlebnisse in Sachsen-Anhalt. Es gibt eine reich gestaltete Museumslandschaft. Es gibt viele Freizeitmöglichkeiten. Ich erwähnte schon den Indoor-Spielplatz in Halberstadt. Es gibt eine tolle Kunst- und Kulturszene in Sachsen-Anhalt. Es gibt wunderschöne Konzerte in unseren mittelalterlichen romanischen Bauwerken an der Straße der Romanik. Die Straße der Romanik vereint ja 88 Bauwerke in 72 Orten, unterteilt in eine Südroute und in eine Nordroute. Der Schnittpunkt dieser Route ist Magdeburg, unsere Landeshauptstadt. Die Gäste können natürlich auch Broschüren bestellen, Informationsmaterial bei uns, beim Landestourismusverband. Wir halten sehr viele schöne Prospekte vor, sodass der Gast sich umfassend vor seiner Reise informieren kann. Wir haben tolle historische Theater, aber auch neue Theater. Wir haben, wie Annika schon erwähnte, die UNESCO-Welterbestätten. Wir haben im Harz mit Quedlinburg eine UNESCO-Welterbestadt. Dort ist auch die Stiftskirche St. Savazii hoch auf dem Stiftsberg mit seinem tollen Domschatz. Wir haben in Halberstadt den Dom mit dem Domschatz. Also wir haben rundum eine tolle Landschaft, die zu erkunden ist, touristische Wege. Wir haben Wanderwege, wir haben Radwanderwege. Den Elbe-Radweg wollen wir jetzt auch in Teilen zertifizieren, also in diesem Jahr. Sodass wir die Gäste, wie Annika schon sagte, sehr, sehr herzlich einladen, Sachsen-Anhalt mal mit einem anderen Auge zu sehen. Meistens fährt man durch, weil es ja nun auch die Autobahn gibt. Aber hier zu verweilen und hier einfach mal anzuhalten und zu schauen, was es gibt, das ist tatsächlich, ja, das ist tatsächlich, Sachsen-Anhalt ist eine Reise wert.
Speaker1
00:28:01
Das klingt schon fast wie ein Schlusswort. Ich wollte aber noch ganz kurz darauf hinweisen, dass wir natürlich in den Shownotes in der Beschreibung ganz viele Links haben, auf die Sie klicken können, die Sie nutzen können, wo auch Informationen da sind für eventuell Betriebe. Es kann ja sein, dass ein Betrieb jetzt zuhört und sagt, ich würde aber auch gerne zertifiziert sein und hat vielleicht davon nichts mitgekriegt. Das kann man ja nicht vorstellen bei eurer Arbeit, aber man weiß ja nie. Und auch natürlich für die Gäste und Gästinnen, die sich gerne informieren wollen, dass ihr wisst, wo die Informationen alle stehen. Habt ihr beide, liebe Annika, liebe Manuela, noch irgendwas hinzuzufügen, wo wir jetzt gerade so vergessen hätten?
Speaker2
00:28:39
Ja, ich möchte vielleicht noch auf unsere umfassende Auswahl an barrierefrei konzipierten Urlaubsinspirationen in unseren drei geprüften Tourismusorten Dessau-Roslau, Lutherstadt-Wittenberg und Oranienbaum-Wörlitz hinweisen. Dort sind ja immer bestimmte Angebotsbünde zusammengefasst und der Höhepunkt ist dabei unsere auf Barrierefreiheit geprüfte touristische Route, die UNESCO-Welterbetour. Dort haben wir also gemeinsam mit unseren zertifizierten Partnern eine einzigartige UNESCO-Welterbitur zusammengestellt, die eben unsere Gäste mit der Geschichte und den Besonderheiten der durch die UNESCO-Unterschutz gestellten Bauwerke und Landschaften der Region bekannt macht.
Speaker0
00:29:18
Und so kann man sich in der Lutherstadt Wittenberg eben auf Luthers Spuren begeben.
Speaker2
00:29:22
Den perfekten Bauhaustag in Dessau genießen oder eben eine italienische Gondelfahrt auf dem Wörlitzer See unternehmen mit eben dieser neuen Gondel, die für Rollstuhlfahrer jetzt auch geeignet ist.
Speaker1
00:29:32
Ist die auch inklusive, also können Rollstuhlfahrer und Nicht-Rollstuhlfahrer zusammenfahren, nehme ich mal an.
Speaker2
00:29:36
Genau, genau.
Speaker1
00:29:37
Sehr schön.
Speaker2
00:29:38
Das ist natürlich möglich. Und ich möchte auch in diesem Zusammenhang nochmal auf unsere Welterbe-Card hinweisen. Das wäre vielleicht auch nochmal ein schöner Tipp. Das ist eine All-Inclusive-Gästekarte, die wir seit Jahren zum Reformationsjubiläum 2017 eingeführt haben, mit inzwischen über 130 Angeboten aus dem Kultur-, Natur- und Freizeitbereich. Darunter eben allein 19 Standorte unserer vier UNESCO-Welterbestätten, die man mit dieser Karte kostenfrei erleben kann. Also da kann man wirklich gut sparen. Gibt es jeweils als 24-Stunden- oder 3-Tages-Card für Erwachsenen und Kinder und auch für Familien und eben auch digital erhältlich. Über 60 Verkaufsstellen gibt es in der Region oder eben auch online unter welterbe-card.de ist die Karte erhältlich.
Speaker1
00:30:19
Super. Manuela, hast du noch was hinzuzufügen?
Speaker0
00:30:20
Ja, Sascha, tatsächlich, ich habe vergessen zu erwähnen, dass es nicht nur, also diese Erhebung und Zertifizierung im Projekt Reisen für alle gilt nicht nur für einzelne touristische Betriebe, sondern wir können natürlich auch Orte und Regionen zertifizieren. Und Annika sprach es an. Sie sind seit letztem Jahr als Welterberegion zertifiziert. Sie haben quasi ihre touristischen Betriebe alle zusammengenommen als ein Netzwerk. Es entwickelten sich viele schöne Angebote und daraufhin konnte sich die Welterberegion dann als barrierefrei geprüfte Tourismusregion bewerben, hat auch die Kennzeichnung bekommen. Und wir haben sieben touristische Orte, die sich ebenfalls um diese Kennzeichnung beworben haben. Das ist einmal, warte, lass mich gucken, Sekunde. Das sind die Orte Dessau-Rosslau, Oranienbaum-Wörlitz, Ahrensee in der Altmark, Quedlinburg im Harz, Halle an der Saale, Landeshauptstadt Magdeburg und die Lutherstadt Wittenberg. Diese sieben Orte sind barrierefrei geprüft, haben auch verschiedene touristische Betriebe, die sich als Netzwerke zusammengeschlossen haben, bieten auch Radwege an, bieten Wanderwege an. Also rundum ein schönes Erlebnis für den Gast, sodass ja auch mal ein Wochenende bleiben kann, mehrere Tage auch hier Urlaub machen kann und verschiedenste Betriebe oder verschiedenste Einrichtungen dann auch besuchen kann. Jetzt meine allerletzte Frage.
Speaker1
00:31:58
Dieser Tourismus für alle bedarf natürlich auch finanzieller Unterstützung, auch euer Projekt. Manuela, wer ist denn da so der Förderer? Wer unterstützt euch da, um diese Wege gehen zu können, um das Ganze auch finanziell auf gute Beine zu stellen, um auch fördern zu können und fordern zu können?
Speaker0
00:32:13
Wir sind sehr dankbar, dass sich das Land Sachsen-Anhalt sehr um das Projekt Reisen für alle bemüht und auch hinter uns steht. Das allem voran das Ministerium für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten. Die geben jährlich finanzielle Mittel frei, sodass wir hier agieren können, sodass wir hier die Netzwerkarbeit weiterentwickeln können. Wir können erheben, wir können zertifizieren, wir können Broschüren erstellen. Also alles in allem ohne die Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt würde es natürlich nicht funktionieren. Und dafür ein großes Dankeschön.
Speaker1
00:32:49
So, wir hoffen, dass wir mit diesem Podcast Lust auf Reise nach Sachsen-Anhalt gemacht haben. Ich habe jetzt mittlerweile wirklich Lust bekommen, da mal hinzukommen. Und liebe Zuhörer, ihr könnt in den Show Notes die diversen Links anklicken und euch informieren, welche Barrieren eventuell nicht mehr da sind, die euch also zu einer Reise animieren können oder welche Barrieren auch überwindbar sind. Annika Kinnamann und Manuela Fischer, euch beiden herzlichen Dank für dieses sehr spannende Gespräch und viel Erfolg beim Umsetzen der Barrierefreiheit. Für den Tourismus für alle. Vielen Dank.
Speaker0
00:33:21
Vielen Dank dir.
Speaker1
00:33:22
Das war der Podcast Igel Inklusion, ganz einfach leben mit eurem Inklusator Sascha.
Music
00:33:28
Speaker0
00:33:36
Igel. Inklusion. Ganz einfach leben. Wird dir präsentiert von Inklusator. Infos zum Inklusator und weitere Folgen findest du unter www.igelmedia.com.
Music
00:33:51
Speaker0
00:33:57
Du möchtest uns kontaktieren? Dann schreibe uns eine Mail an moin.igelmedia.com.
Music
00:34:03
Speaker0
00:34:26
Für den Inklusator Sascha Lang bedeutet Inklusion, Inklusion ist ein Gesellschaftsprojekt. Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch ganz natürlich dazugehört. Egal wie du aussiehst, welche Sprache du sprichst oder ob du eine Behinderung hast. Inklusion heißt teilhaben. Wir möchten dich mit unserem Podcast dazu motivieren, bereits jetzt an der Gesellschaft teilzunehmen. Denn nur so können Barrieren abgebaut werden. Barrieren, die nicht nur im Alltag bestehen, sondern auch in den Köpfen. Lasst uns diese gemeinsam abholen.
Music
00:35:01