IGEL - Inklusion Ganz Einfach Leben

Sascha Lang - Inklusator
Since 04/2021 267 Episoden

Warum die Sight City mehr ist als eine Messe – ein Raum für Teilhabe, Austausch und Fortschritt.

Im Gespräch mit Christian Stahlberg Moderator und Produzent des Sightviews-Podcast

29.05.2025 48 min Sascha Lang & Christian Stahlberg

Zusammenfassung & Show Notes

Was bringt die Zukunft für blinde und sehbehinderte Menschen? Ein Blick auf die Sight City 2025
Vielleicht kennst du das auch: Immer wieder hörst du von neuen Technologien, innovativen Apps und digitalen Hilfsmitteln – aber oft fragst du dich, was davon für blinde oder sehbehinderte Menschen wirklich nützlich ist. Und wer testet das eigentlich? Wer bewertet, ob das, was technisch möglich ist, auch im Alltag funktioniert?
Genau mit dieser Herausforderung bin ich in diese Folge gestartet – und habe mich deshalb mit jemandem unterhalten, der sich intensiv damit beschäftigt hat.
Mein Gast ist Christian Stahlberg, Moderator und Produzent vom Podcast Sightviews. Er war auf der Sight City 2025, der Fachmesse, die sich speziell an blinde und sehbehinderte Menschen richtet, und bringt spannende Eindrücke und Neuigkeiten mit: von innovativen Geräten wie dem DotPad X, über barrierefreie Terminals, sprechende Apps und Navigationstools bis hin zu inklusivem Gaming.
Wir sprechen über Trends, aber auch über Stolpersteine. Christian erzählt, was ihn begeistert hat, wo es noch hakt – und welche Technologien wirklich Potenzial haben, das Leben für Menschen mit Sehbeeinträchtigung zu verbessern.
Wenn du wissen willst, wie die Zukunft für blinde und sehbehinderte Menschen aussehen kann – und welche Innovationen dich vielleicht schon bald begleiten werden – dann hör jetzt rein!
👉 Jetzt reinhören und die barrierefreie Zukunft entdecken!
Auf www.sightviews.de findest du mehr Infos zu Christians Podcast.
Und ab 29.05.2025 stellt Christian Stahlberg täglich ein neues Interview ein mit spannenden Gesprächspartnern.
 
Links zum IGEL Podcast
Link zur Webseite: www.inklusator.com
 
 

Transkript

Speaker0
00:00:00
Ich bin völlig blind. Manchmal habe ich das Gefühl, meine Tage und Nächte sind auf den Kopf gestellt, weil ich Schwierigkeiten habe, nachts zu schlafen und tagsüber wach zu bleiben. Ich leide unter 924, einer seltenen Schlaf-Wach-Rhythmusstörung, die viele völlig blinde Menschen betrifft. Möchtest du mehr über diese Erkrankung in Verbindung mit völliger Erblindung erfahren? Rufe kostenfrei an unter 0800 24 24 008.
Music
00:00:29
Speaker0
00:00:33
Igel. Inklusion. Ganz einfach leben. Der Podcast für gelebte Inklusion. Mit eurem Inklusator Sascha Lang.
Speaker1
00:00:57
Es ist der 29. Mai 2025. Es sind knapps noch ein Jahr bis zur Side City 2026 und wir sind knapp acht Tage nach der Side City 25. Wenn wir über die Side City sprechen und einen Nachklatsch machen, darf ein Mann in dieser Runde nicht fehlen. Der großartige Moderator und Produzent des Podcast Sideviews, Christian Stahlberg. Er wird mein Gast sein in dieser Episode. Eagle Inklusion, ganz einfach leben. Dein Podcast für gelebte Inklusion. Episode 263. Mein Name ist Sascha Lang. Ich bin euer Inklusator. Ich wünsche gute Unterhaltung.
Music
00:01:28
Speaker1
00:01:52
Stiegel, Inklusion, ganz einfach leben. Das ist die Episode 263. Genau, so war es. 263. Wir schreiben jetzt den 29. Mai 2025. Genau ein Jahr vor dem Ende der Side City 2026. Das ist mir gerade eingefallen. Und wenn wir über eine Side-City-Messe sprechen, die vergangen ist, brauche es definitiv einem Experten, nämlich dem Sideview-Podcast-Produzent und Moderator Christian Stalberg. Welcome in our show.
Speaker0
00:02:25
Ja, danke für die Einladung. Freut mich sehr.
Speaker1
00:02:27
Die Showbühne ist ausgefahren. Christian, wunderbar. Wir haben uns diesmal persönlich kennengelernt. Das ist schon eins meiner Highlights auf der Side-City.
Speaker0
00:02:33
Meins auch. Wir haben so oft schon vorher immer uns abgestimmt und nie hat es geklappt. Aber dieses Mal endlich mal dem vielleicht einzigen Luxemburger auf der SideCity die Hand geben.
Speaker1
00:02:43
Der Einzige war ich nicht. Es waren noch andere da, aber die hast du nicht kennengelernt.
Speaker0
00:02:46
Noch nicht.
Speaker1
00:02:48
Ja, SideCity 2025. Es war eine Messe, die schon alleine mit den Zahlen der Aussteller aufhorschen ließ. 149 waren da offiziell. 147 nur präsent, weil zwei irgendwie Visa nicht bekommen haben. Also das passiert dann auch manchmal, aber ganz viele da. Bevor wir aber zur Side City wirklich kommen, es gibt ganz bestimmt noch Zuhörer, die den Christian Stahlberg, den wir jetzt so großartig angekündigt haben, doch noch nicht kennen. Deshalb, Christian, stell dich mal kurz unseren Zuhörern vor.
Speaker0
00:03:19
Ja, meinen Namen hast du ja schon ein paar Mal erwähnt. Ich bin also ehrenamtlich beim Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund tätig, übernehme da so Hilfsmittelberatungen für blinde Menschen vor allem, alles was elektronische Hilfsmittel angeht und habe in diesem Zuge oder eigentlich schon etwas davor den Podcast Sideviews gestartet. Ich besuche also die Side City schon seit sehr, sehr vielen Jahren, bin da immer so einen Tag hingetingelt und habe mich danach regelmäßig geärgert, dass ich nicht alles gesehen habe, viele spannende verpasst habe. Und ja, das wollte ich ein bisschen ändern, weil es vielen anderen, glaube ich, auch so ging. Deshalb habe ich also 2019 beschlossen. Ich fahre da hin und führe Audio-Interviews, die ich dann als Podcast bereitstelle. Und ja, das hat sich jetzt über die Jahre eigentlich immer weiter ausgebaut. Also Side-City-Berichterstattung ist nach wie vor ein wichtiges Thema. Wir haben aber auch unter dem Jahr danach der Side-City, insbesondere im Herbst und Winter, immer wieder auch Testberichte über Hilfsmittel, die ich oder zwei Kollegen erstellen. Ja, wir wollen halt einfach so ein bisschen Überblick geben, was gibt es für Hilfsmittel, was sind die Trends und immer aber auch, wo ist vielleicht ein Hilfsmittel nicht so gut geeignet. Also es gibt wenige Hilfsmittel, die wirklich schlecht sind, Aber es kommt eben immer auch darauf an, dass man sie richtig einsetzt oder das Hilfsmittel für den Anwendungsfall, den man vor Augen hat, passend auswählt. Ja, und da geben wir einfach ein bisschen Orientierung.
Speaker1
00:04:38
Spannendes Feld und auch, ich glaube, Sighthills ist wirklich da in diesem Zusammenhang einer der referenzierenden Podcasts, die man da wirklich erwähnen muss. Und auch wenn man so ein bisschen den Nachklang von der Side City haben will, wenn man nicht dabei war oder wenn man sogar dabei war und nicht alles mitbekommen hat wie meiner einer. Ich war zwar zwei Tage da und habe dann festgestellt, als wir die Stichworte geschickt haben, da habe ich gedacht, oh, da waren dann doch einige Sachen, die du nicht mitbekommen hast. Das ist faszinierend. Wie war es denn für dich dieses Jahr, so mal allgemein?
Speaker0
00:05:05
Ja, wie immer spannend. Also Kap Europa auf jeden Fall ein toller Veranstaltungsort. Finde ich schon klasse, dass die Side City umgezogen ist. Auf jeden Fall relativ viel los. Also ich habe auch ausländische Reisegruppen immer mal wieder angetroffen. Ob das jetzt mehr waren als in den Vorjahren, weiß ich nicht. Aber es war zum Beispiel so eine Gruppe aus der Türkei da, wo ich mich da auch ein bisschen unterhalten habe. Und ja, die sind da wirklich drei Tage extra aus der Türkei angeflogen nach Deutschland, um die Side City zu besuchen. Und das ist ja schon großartig und zeigt ja, was wir da für eine wirklich übergreifende Messe nicht nur in Europa, sondern einfach auch teilweise darüber hinaus tatsächlich haben. Und ja, ich habe mich auch mit ein paar Ausstellern unterhalten, die auch auf der CSUN ausgestellt haben. Das ist ja so eine große Messe in Kalifornien, die ein paar Wochen vorher stattfindet mit etwas ähnlicher Ausrichtung. Und die waren also auch voll des Lobes für die Side City, dass das also nochmal eine ganz andere Zielgruppe ist und toll organisiert ist. Also ja, da kann sich die Side City inzwischen schon echt was drauf einbilden.
Speaker1
00:06:04
Ja, international war es definitiv. Also von den Ausstellern ja auch. Frankreich, England, Schweden, Dänemark. Also wirklich ganz, ganz viele. Ganz besondere. Japan war sogar vertreten. Also ganz, ganz viele. Aber auch, wie gesagt, von den Gästen ist mir auch aufgefallen. Da wurde ganz viel nicht Deutsch gesprochen, Englisch gesprochen. Ganz viele, ja, auch aus dem asiatischen Bereich waren einige da. Ich fand es sehr, sehr vielfältig. Das beweist, dass die SideCity mittlerweile international wirklich einen sehr, sehr starken Ruf gekriegt hat. Über 20 Jahre ist sie jetzt da und hat ihren Stellenwert ganz fest im Kalender, glaube ich.
Speaker0
00:06:36
Ja, auf jeden Fall, würde ich auch so sagen. Sowohl bei den Ausstellern als auch eben bei den Besuchern.
Speaker1
00:06:41
Ja, es gab so ein paar Neuerungen. Ich würde jetzt mal mit der App und den QR-Codes anfangen. Das fand ich ja ziemlich spannend. Ich habe gedacht, ja, naja, klar, eine App über die SideCity, was könnte da drin sein? Und ich muss aus meiner Sicht persönlich sagen, es ist eine mega gute App geworden. Natürlich ist sie ausbaufähig, natürlich können noch ein paar Features dazukommen. Für die Tatsache, dass sie aber erst kurzfristig entschieden wurde und dann ins Leben gerufen wurde, fand ich die App monströs cool und ich konnte mich wirklich vernünftig, das ist die erste Messe, wo ich mich wirklich nicht mit Internet rumschlagen musste, sondern wirklich mit der App vernünftig vorbereiten kann. Wie hast du die App empfunden und hast du auch ein paar Feedbacks gekriegt?
Speaker0
00:07:20
Ja, ich finde sie auch großartig. Also ich habe zwar immer eine persönliche Messerassistenz in der Regel dann mit dabei, einen Side-City-Guide, weil ich sonst einfach diese vielen Interviews und Standbesuche nicht schaffen könnte. Ich war dieses Jahr auch wieder an so um die 60 Stände und habe bei 46 ein Interview geführt. Aber natürlich, mich hat das auch brennend interessiert. Ich habe ja die App auch schon lange geladen. Was heißt lange? Sie ist ja erst kurz vor der SideCity erschienen. Und bin dann auch mal so im zweiten Stock, war es, glaube ich, einfach mal so einen Seitengang entlang gelaufen und habe mal geguckt, was passiert. Und es hat wirklich wunderbar funktioniert. Also unmittelbar die Ansage hat sich dann, glaube ich, auch wieder geschlossen. Also man musste dann jetzt nicht erst 17 Mal schauen, wo es jetzt schließen, sondern man konnte dann auch weitergehen, wenn man gedacht hat, okay, das ist nicht der Stand, wo ich möchte. Also ja, ich finde das Leitstreifensystem schon eigentlich gigantisch gut. Also da sind ja wirklich Mitarbeiter den ganzen Tag, über den Tag hinaus beschäftigt, robben da auf den Knien umeinander, um diese Leitstreifen zu verlegen. Die werden dann nachher auch wieder entsorgt oder halt wieder neu verwendet dann, müssen eingesammelt werden. Und ja, also das ist schon immer ein Aufwand, dieses Leitsystem zu machen und ist einfach ein großer Fortschritt gegenüber den ganz früheren SideCities. Aber dass man das jetzt nochmal toppen konnte mit dieser App, Das ist auf jeden Fall großartig. Und na gut, die App ist ja relativ neu noch, mit heißer Nadel etwas gestrickt. Das kann man uns, glaube ich, auf jeden Fall freuen, dass es im nächsten Jahr auch wieder neue Funktionen dazu gibt.
Speaker1
00:08:43
Absolut. Und auch, um sich mal zu recherchieren, welche Produkte es gibt überhaupt und so weiter, war sie auch sehr spannend. Und dann eine Neuerung auch, ja, das Gaming Lab sozusagen, ein Raum mit viel Spiel und von elektronisch bis analog. Da kannst du uns ein bisschen mehr dazu erzählen.
Speaker0
00:09:00
Ja, also ich gebe zu, ich bin jetzt nicht so der Spielertyp. Ich auch nicht. Ich habe es nur so gehört und wollte dann immer hin, aber irgendwie habe ich es dann doch nicht so ganz erreicht. Aber Hintergrund ist wohl, dass Microsoft Xbox-Modelle jetzt auch hat, die barrierefrei sind. Also man kann einerseits wohl da verschiedene Sachen drauf aufstecken, um zum Beispiel jetzt mit einer motorischen Einschränkung das dann besser bedienen zu können. Aber es gibt dann wohl auch Spiele, also sogar ein Autorennen, was dann so weit Audioassistenz hat, dass ich das auch blind spielen kann. Wie auch immer das geht. Wie gesagt, ich habe es irgendwie leider vor lauter Firmen total verpasst. Aber ja, also ich habe nichts Negativs drüber gehört. Nur Leute, die gesagt haben, das war eine tolle Abwechslung. Und wer es so gar nicht mit Elektronik hat, der konnte dort ja wohl auch analoge Spiele testen. Und darunter welche, die also weit über so ein klassisches Mensch ärgere dich nicht zum Stecken hinausgehen.
Speaker1
00:09:51
Also ich habe einmal kurz am Controller gespielt mit dem Auto und bin dann direkt gegen, weil ich auch nicht zugehört habe, was da passiert, bin ich direkt gegen die Wand geknallt. Das hat aber nichts damit zu tun, dass das Spiel nicht funktionierte, sondern ich war einfach zu doof,
Speaker0
00:10:01
Um zu gehen.
Speaker1
00:10:02
Aber das war voll da drin, also richtig ganz viele Leute, ganz viele spannende Gespräche. Ich bin auch nicht so der Gaming-Freak, aber für die, die es waren oder sind, auch mal das Thema auf digitale Spiele zu setzen und auch Menschen zusammenzubringen, auch Blinden und Sehbehinderte, die Lust haben zu spielen, fand ich sehr spannend. Ein etabliertes Format sind die Aussteller-Workshops, die natürlich auch sehr interessant sind, sowohl für die, die vor Ort sind, aber auch für die, die online sind. Da hat die Side City wirklich ein spannendes Format eingeführt.
Speaker0
00:10:33
Ja, genau. Also das City Forum gibt es ja schon länger, wo man sich zu gewissen Vorträgen reinsetzen kann oder die später auch noch, oder nein, auch digital sofort online anschauen kann, später auch nochmal auf YouTube. Dann gab es ja seit Corona diese Ausstellerpräsentationen, wo also Firmen ja auch gewisse Videos vorproduzieren oder in einem Videostudio vor Ort dann etwas aufnehmen oder direkt auch streamen können. Und ja, neu ist jetzt so dieses Format, oder ich habe es zum Beispiel letztes Jahr noch nicht entdeckt, sind diese Aussteller-Workshops. Da musste man sich tatsächlich anmelden, um vor Ort im Cup Europa oder online mit teilnehmen zu können. Und da ging es dann halt darum, etwas zu lernen. Und ja, das waren einerseits IT-Themen. So konnten zum Beispiel Systemadministratoren von Firmen lernen, wie sie spezielle Blinden- und Sehbehindertenhilfsmittel in ihre IT-Landschaft einpflegen, wie man die installiert, was da zu beachten ist. Es gab aber auch eher so Lifestyle-Angebote, sage ich mal, wie Low-Vision-Yoga oder Segelknotenknüpfen. Bist du nicht aus dem Norden, du kannst jetzt wahrscheinlich Segelknotenknüpfen.
Speaker1
00:11:35
Absolut nicht.
Speaker0
00:11:37
Okay, da hast du was verpasst. Da hast du was verpasst.
Speaker1
00:11:41
Ja, sehr spannend. Was mir aufgefallen ist, was mir immer wieder auffällt, du hast das auch in deinen Notizen, Christian Vassolipo hat mir ein paar Notizen geschickt, ein bisschen mitgeteilt. Weil Startups sind ja mittlerweile wirklich ein wichtiger Bestandteil auch der SideCity. Und da sind welche darunter, wo ich mir die Frage stelle, wie kommen sie auf die Ideen, diese Produkte zu entwickeln? Und halten sich diese Produkte eigentlich, was ist so dein Eindruck von diesen Sachen, wo es ganz viel mittlerweile um Apps, um Navigation, um Brillen, um... Ach, ich weiß nicht, was gab es da? Sohlen mit Navigations-Input? Es gab wirklich ganz verrückte Sachen.
Speaker0
00:12:19
Ja, also Brillen hatte ich, glaube ich, acht bis zehn Stück auf der Nase. Ich muss es am Ende mal zählen. Ja, also Brille ist gerade halt der große Hype. Denkt man natürlich jetzt auch, warum braucht ein Blind eine Brille? Man hat halt einfach die Hände frei. Wenn die Hand eh schon mit dem Blindenstock belegt ist, dann bietet es sich an, die zweite Hand nicht auch noch mit irgendeinem schweren Gerät zu versorgen, sondern das eben auf dem Kopf zu haben. Man kann sich dann drehen, man kann gewisse Blickrichtungen die Hilfstechnologie drehen. Ja, aber diese ganzen Brillen, ja, viele beschränken sich halt auf Hinderniswarnung. Die etwas altmodischeren Modelle aus meiner Sicht nutzen halt noch Laser oder Ultraschall. Die moderneren dann schon Kameras, sodass man also wirklich KI-gestützt dann erkennen kann, sollte es jetzt ein Auto vor mir sein, was ist das eigentlich für ein Hindernis? Ja, also es ist sehr spannend, was sich da durchsetzt. Also bei ganz vielen Ständen war ich und habe dann gesagt, ja, hier ist die Vibration auch noch so stark. Ja, ja, das ist ja nur ein Vorseriemodell und wir haben hier noch was aus dem 3D-Drucker und da noch was aus dem 3D-Drucker. Also, ja gut, da wird halt wieder deutlich, dass die SideCity sich einerseits natürlich an Endkunden wendet, andererseits aber halt auch, ja, an andere Händler aus aller Welt, an Austausch, an Leute, die Firmen, die vielleicht einen Vertriebskanal suchen in verschiedenen Ländern. Aber naja gut, also ein bisschen mehr fertige Produkte, das fände ich ganz interessant. Wobei gut, wenn man ehrlich ist, der Pronto zum Beispiel, als der vor 20 Jahren vorgestellt wurde, der hatte glaube ich auch noch keine Kurzschriftübersetzung.
Speaker1
00:13:47
Der wurde auch nie fertig.
Speaker0
00:13:49
Ja, so gesehen. Es gab schon immer, dass Produkte beim Kunden reifen. Aber ja gut, ein bisschen mehr Taxistest wäre manchmal vielleicht ganz nett gewesen. Wobei, klar, jetzt gerade bei diesen Navigationsschuhen, da müsste man halt wirklich mal auch vor das Messegebäude gehen und wirklich mit GPS-Empfang schauen, ob da die Reaktion rechtzeitig ist oder man doch schon auf der Straße steht, bevor der Schuh vibriert und einem sagen soll, hier, das hättest du aber abbiegen müssen. Ich finde auch sehr spannend.
Speaker1
00:14:17
Weil manchmal stelle ich mir die Frage, habe ich jetzt bei einer Firma eine App probiert, ich möchte jetzt den Namen nicht nennen, weil ich habe mir nur die Frage gestellt, brauche ich sowas oder wie viele Menschen von uns brauchen sowas. Es ging um eine Entdeckung von einem Gegenstand im Raum und dann ist man im Raum dahin navigiert worden. Ja, das war nett, aber ich habe mir dann die Frage gestellt, brauche ich das wirklich und war nur auf 10 Meter oder so. Also Indoor-Navigation finde ich sehr wichtig, finde ich sehr cool. Aber da müsste es andere Methoden geben. Ich glaube, dass dann die Apps mit so Kameraentdeckung und dann dahin navigieren noch nicht diese Entwicklung haben. Und dann frage ich mich aber manchmal, darauf wollte ich jetzt hinaus, wo kommen die Leute an diese Ideen? Du hast ja ein paar Interviews geführt. Sind das teilweise Freunde von Blinden oder wie kommen die auf die Idee, sowas zu entwickeln?
Speaker0
00:15:09
Ja, teils, teils. Also ich glaube schon, was ich so rausgehört habe, dass es immer wieder auch welche gibt, die halt persönliche Erfahrungen haben mit Blinden. Aber es gibt mit Sicherheit auch so nach meinem Gefühl auch einen großen Teil, wo halt irgendein böse IT-Nerd sich hingesetzt hat und gesagt hat, ah ja, KI, cool und Blinde brauchen das bestimmt und dann machen wir halt mal was. Ja, oftmals bekommen sie dann sogar auch aus der Community manchmal sehr gute Rückmeldungen anscheinend, was sie dann motiviert, weiterzumachen. Ja gut, da ist die Gruppe der Blinden halt vielleicht auch sehr heterogen. Also ein Geburtsblinder wird tendenziell keine App brauchen, die ihn irgendwo hinführt oder vor Hindernissen warnt. Man ist dann mit dem Stock, wenn man das mal geübt hat, sehr viel schneller. Wenn es natürlich jemand noch relativ frisch erblindet ist, ja, dem gibt es vielleicht zusätzliche Sicherheit. Und ja gut, das ist dann aber so meine Hoffnung oder vielleicht auch meine Freude an der Technik, wenn damit vielleicht ein Blinder, der sich eher zurückgezogen hat, traut, dank dieser technischen Assistenz vielleicht wieder draußen ein paar Schritte alleine zu machen, dann wäre das ja auch schon ein Fortschritt. Aber ich gebe dir völlig recht. Also einerseits finde ich es mal gut, dass vieles jetzt auf dem iPhone in Zukunft laufen soll, weil ich weiß nicht, ob diese Spezial-Hardware, die dann doch immer irgendwie der aktuellen Entwicklung hinterher hinkt, weil halt nur mein iPhone jedes Jahr neu rauskommt und irgendeine Spezialbrille für Blinde nicht. Also Apps, grundsätzlich ein guter Ansatz. Was man dann dafür wirklich braucht, ja, gute Frage. Gibt, glaube ich, auch noch wenige Apps. Man muss vielleicht auch mal schauen, was die am Ende kosten, aber ich befürchte schon, dass dass es auf irgendwelche Abo-Modelle hinausläuft und dann mit irgendwelchen Kosten, wo man dann wahrscheinlich doch eher sagt, na gut, wenn ich das ein ganzes Jahr wirklich nutzen möchte, brauche ich vielleicht auch ein Rezept und die Krankenkasse dafür, weil das sonst das Budget doch ganz schön übersteigt.
Speaker1
00:16:48
Die Firma Aschirase oder wie sie ausgesprochen wird, hast du hier geschrieben,
Speaker0
00:16:53
Ein interessantes Produkt, ein Vibration Clips.
Speaker1
00:16:56
Vibrations Clips. Was ist das?
Speaker0
00:16:59
Ja, so habe ich es mal genannt. Ich weiß gar nicht, ob es wirklich so heißt. Aber tatsächlich ist es halt so, dass man sich so zwei Clips links und rechts an den Schuh, so an die Zunge hängt. Das wird dann noch so ein bisschen fixiert mit so einem Lederband, was halt so nach innen dann geht. Sollte eigentlich für jeden Schuh passen. Also ich habe jetzt keine High Heels, weiß ich nicht. Aber grundsätzlich ist es vorstellbar. Nein. Ich hatte zum Beispiel keine dabei in Frankfurt. Das hätte ich mal getestet. Aber jetzt werden wir deine leihen können, aber haben wir irgendwie nicht gemacht.
Speaker1
00:17:26
Dann wäre ich ja barfuß gelaufen,
Speaker0
00:17:27
Das geht ja gar nicht. Ja, blöd, ja, auf diesem Teppich da, naja. Ja, also jedenfalls, das soll dann vibrieren und nicht vor Hindernissen warnen, sondern mit einer Navigations-App gekoppelt werden, sodass man dann also weiß, wenn man links abbiegen muss, rechts abbiegen. Es gibt auch ein Vibrationsmuster, wenn man in die falsche Richtung läuft. Ja, grundsätzlich, also die Vibration fand ich jetzt nicht unangenehm und die Idee, warum nicht, ja, man muss es halt mal draußen testen, ob das dann wirklich rechtzeitig kommt. Also jeder, der Fußgängernavigation macht, weiß ja, dass es oftmals dann heißt, jetzt abbiegen und man ist eigentlich schon drei Meter drüber hinaus. Das kann ja dieser Clip letztendlich auch nicht ausgleichen. Und ein bisschen habe ich mich auch gefragt, na gut, warum eigentlich am Schuh? Also man könnte ja genauso gut, ich glaube, das gab es mal in Frankreich, zwei Armbänder machen, links und rechts an den Armen oder was weiß ich was, es gibt den Navigürtel, also es wurde jetzt schon fast jedes Körperteil mit irgendwelchen Vibrationssachen ausgestattet. Jetzt waren halt mal wieder die Füße dran. Also, gut. Komm, nächstes Jahr kommt. Ja, schauen wir mal. Es gab auch schon mal einen Helm, diesen Helm von Seven Cents, der war dieses Jahr nicht da, aber auch auf der Stirn hatten wir schon Vibrationsmuster. Es gibt kaum eine Körperstelle eines Blinden, wo man nicht irgendetwas... Genau mit der Zunge gab es auch schon mal Forschungen. Also man kann überall Navigationsanweisungen bekommen. Ja, was da jetzt ein sinnvolles Körperteil ist, weiß ich nicht. Füße, wie gesagt, an und für sich nicht so blöd. Andererseits, man sollte dann halt vielleicht auch nicht unbedingt am Bordstein entlang schrappen, weil das weiß ich jetzt nicht, wie kratzbeständig diese Gehäuse von diesen Clips da tatsächlich sind. Und ja gut. Und Pleite geht auf die Firma natürlich auch nicht, denn sonst hat man diese Clips und hat keine passende App mehr, mit der man sie ansteuern kann. Das ist natürlich auch immer ein Risiko bei allen Geräten, die irgendwas mit App im Hintergrund haben.
Speaker1
00:19:16
Das ist richtig. 200 Jahre Louis Braille feiern wir dieses Jahr. Es ist eine Braille-Schrift. Louis Braille ist ja schon 216 Jahre alt. Auch für die Braille-Schrift gab es einiges auf der Style City, was ich vor allem, das lag aber jetzt aus persönlichem Interesse, interessant fand und entdeckt habe, ist auch bei Canon und so weiter, was die Druckmöglichkeiten heute sind, wo du Braille draufdrucken kannst und wie kraftvoll das mittlerweile auch mit einem 3D-Drucker geht und so weiter, mit Lack. Und also da gibt es ja wirklich großartige Angebote. Da waren auch ganz viele Drucker da. Also auch so Hand, ich habe einen Drucker, wir kennen ja die Elo-Type, wir kennen die Index, aber auch die Japaner haben einen Drucker gehabt, wo du Schwarz- und Blindenschrift drucken kannst. Das hat auch View Plus gehabt. Sehr spannend, den ich auch interessant fand. Der war, glaube ich, ne, Breitag, da waren ja mehrere am Stand. Das war ein Drucker, der sah so ein bisschen aus wie vor, ich hatte vor 20 Jahren mal bei unseren Konzertveranstaltungen so einen HP-Drucker, den du transportieren kannst. und so einen mobilen.
Speaker0
00:20:14
Und der Bralldrucker hier war, Doppelte so, aber als Breildrucker. Das fand ich halt megacool.
Speaker1
00:20:20
Nicht zum Transportieren, aber einfach, wo du einfach mal was nicht so Riesiges und das war auch lautstärkentechnisch überhörbar, also es war nicht brutal. Also das fand ich auch sehr spannend, was da für neue Sachen gezeigt wurde, aber auch die Drucksachen. Und du hast auch Breill Lernprodukte entdeckt. Du hast hier Breill Dottel aufgeschrieben. Ich habe Breill Breie geschrieben, B-R-E-Y-E entdeckt bei den Franzosen. Was ist denn das Breidüttel gewesen.
Speaker0
00:20:48
Ja, das ist eigentlich eine relativ simpel wirkende Platte aus Plastik, die dann Vertiefungen hat. Also immer so in diesem Sechs-Punkte-Raster. Und dann konnte man mit einem speziellen Stift so Stifte hinausziehen. Also damit sich eben dann die Punkte ergeben. Magnetisch konnte man die anheben. Die waren dann auch verriegelt. Und ja, auf diese Weise kann man dann halt Buchstaben schreiben. Oder ja, zum Beispiel auch ein paar kurze Wörter. Und auf der Rückseite gab es das Ganze nochmal ohne Breidüttel. Raster, also eher so ja, halt so, keine Ahnung, 20 auf 20 Löcher. Und damit konnte man dann auch, ja, Linien zeichnen, einfache Grundrisse. Es gibt sowas ähnliches auch schon als Kinderspielzeug in Deutschland. Ich weiß gerade gar nicht, wie das Spiel heißt. Aber ja, gerade so für den Lernkontext oder wenn jemand halt, ja, öfters mal einen Grundriss von irgendwas braucht, dann scheint es doch ein einfaches Hilfsmittel zu sein, was glaube ich jetzt auch nicht viel teurer ist als um die 100 Euro.
Speaker1
00:21:42
Mhm. Kommen wir dann zu einem Thema, wo ich mich schon ein paar Mal gergert habe darüber, wo es scheinbar Lösungen gibt, die ich da nicht entdeckt habe. Da bin ich ein bisschen enttäuscht. Ich habe gedacht, bei Optelec braucht es nicht vorbeizugehen. Die haben ja so nur Breilzahlen dabei, aber die haben was ganz anderes dabei. Wir regen uns ja tierisch auf über die neuen Terminals, die überall aufgebaut werden, auch bei unseren Fastfood-Lieblingen, wo du nicht mehr an einem Schalter bei einem Mensch bestellen kannst, sondern nur an Terminals. Und da gibt es Lösungen. Du hast gesagt, Optelec hat da einiges gezeigt, was auch schon in den USA eingesetzt wird und dann die Leilein aus Lettland. Was ging es da genau? Wie funktioniert das?
Speaker0
00:22:17
Ja, also das von Optelec ist wohl tatsächlich brandneu. Also kommt wohl vom Vispero-Konzern aus den USA, von dem Mutterkonzern von denen. Weil barrierefreie Automaten anscheinend in den USA jetzt auch immer mehr eine Rolle spielen. Und es war wohl sogar noch bis zum Dienstag unklar, ob man das jetzt schon zeigen darf auf der SideCity, wie es ausschaut, aber anscheinend kam dann doch das Okay aus der europazentrale Niederlande, das jetzt mal zu zeigen. Ja, das war halt so ein Automat. Ich glaube jetzt noch nicht mal von dem Hersteller von Vispero selbst, aber darauf, die laufen ja auch oftmals mit Windows, war also ein spezielles JAWS installiert. Also JAWS ist ja so ein Screenreader, der einen den Bildschirminhalt normalerweise auf normalen Windows-PC oder Laptop vorliest Und hier war das also vereinfacht und adaptiert für so ein Anmeldesystem. Also die haben das mal so durchgespielt, eine fiktive Anmeldung bei irgendeinem Krankenhaus oder medizinischem Versorgungszentrum. Und dort konnte man halt mit Pfeiltasten und Sprach unterstützt, einen Termin auswählen, den Namen des Arztes. Es kamen auch Anweisungen, wo man dann den Wartebereich findet. Ja, und dieses System, diese Software scheint wohl in den USA auch tatsächlich schon bei diversen Fast-Hut-Ketten im Einsatz zu sein. Genau, das würde uns jetzt natürlich wieder mehr interessieren. Hier war es leider auf eine Klinik ausgelegt. Aber ja, also der Mitarbeiter dort meinte eben auch, ja, die wittern da jetzt halt schon ein gewisses Geschäft, weil es ja auch in Deutschland das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz gibt und medizinische Dienstleistungen ja jetzt nach und nach barrierefrei werden müssen. Ja, das gibt natürlich auch höher Anmeldeautomaten in irgendwelchen Medizinzentren.
Speaker1
00:23:51
Wäre ja spannend, wenn das auch wesentlich da durchsetzen würde. Am 20. Juni geht ja offiziell das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz in Europa sozusagen tritt dann in Kraft mit ganz vielen in Deutschland noch Übergangsdaten, die bis ins Nimmerland gehen, bis wir in Rente sind. Da sind einige dabei. Geldautomaten, wobei ich muss ganz ehrlich sagen, ich habe es ja schon ein paar Mal erwähnt, in Deutschland sind die Geldautomaten, die meist nicht begegnet habe, Geld barrierefrei für uns. In Luxemburg gibt es noch keinen. Wir machen jetzt mal ein Pilotprojekt und eine Studie. Ich habe gesagt schon, bis dahin gibt es kein Bargeld mehr. Wahrscheinlich. Also ganz spannend. Aber sehr gut, dass da jetzt auch in diesem Bereich was passiert. Ich habe immer die Frage gestellt, wie geht das eigentlich, wenn ich da wirklich alleine gehe, weil du da nichts mehr an der Theke bestellen kannst teilweise oder da auch nichts mehr funktioniert. Also nur noch jemand aus der Küche rauskommt und dir dann wenn du sie jetzt bei Fastfoods einsetzen nur noch das Ding bringst. Also ich finde das sehr spannend.
Speaker0
00:24:50
Ja, so Leda hatte da eben auch einen eigenen Automaten, die haben es sogar noch mehr vereinfacht. Da war ein Automat mit ich glaube fünf Tasten, die einfach so Symbole hatten und da hat er auch angesagt, drücken sie jetzt für die Wartenummer, die 1, für einen Mitarbeiter die 2 und das war dann halt auch sehr cool eigentlich beschriftet, große Tasten. Also es war nochmal vereinfachter. Ich glaube bei Optideck musste man durchaus noch mit Pfeiltasten, also man musste schon wissen, wie ein Menüsystem funktioniert. Bei diesem lettischen Hersteller war es noch mal ein bisschen taktiler insgesamt, der Automat.
Speaker1
00:25:21
Ich glaube aber, dass die Lösung das sein wird, etwas, was die Software hergibt und was man integrieren kann in bestehende Geräte. Ich glaube, wenn wir dann wieder mit neuen Geräten kommen, dann wird es wieder dramatisch und schwierig, weil dann muss wieder alles das, was jetzt da ist, ersetzt werden. Und da sind die Betreiber natürlich gar nicht interessiert dran, um wieder neu zu investieren. Also ich glaube, dass man wirklich was finden muss, wo man in diese jetzigen Geräte was installieren kann. Wenn sie piepsen und tooten sowieso um sich herum, dann wird es wahrscheinlich nicht so schwierig sein, wenn natürlich ein Kopfhöreranschluss da ist oder was muss auch immer kein Kopfhöreranschluss sein, aber ja, ich glaube, da muss noch ein bisschen was passieren in der Technik und dann auch umgesetzt werden.
Speaker0
00:25:59
Und Microsoft, zum ersten Mal auf der Site City. Was haben die denn da gemacht? Nur wegen den Spielen? Naja, nicht nur. Also zum einen muss man sagen, dass es ja bei Microsoft eine blinde Mitarbeiterin gibt in Deutschland. Gut, ich weiß nicht, wie viele Beschäftigte die haben, aber sagen wir mal immerhin, es gibt eine blinde Mitarbeiterin. Genau, die Spiele, diese Xboxen haben sie wohl gezeigt. Es gab aber auch so gewisse Workshops, wie man jetzt Microsoft Co-Pilot nutzen kann als Blinder, was einem also die KI da bringt. Und sie hatten aber auch ein bisschen analoge Sachen tatsächlich am Stand dabei. Es gibt da zum Beispiel so ein Adaptions-Kit, wo man nochmal Tasten einer Computertastatur speziell kennzeichnen kann, also mit Symbolen, Reischof war da jetzt glaube ich nicht drauf, oder es gab auch so eine Art, so einen Hebel, mit dem man dann irgendwie einen Deckel vor dem Notebook anheben kann, wenn man den irgendwie nicht gescheit greifen kann. Habe ich jetzt nicht so ganz verstanden, wie das funktionieren soll, war eher so ein kleiner Metallstab, aber gut, wird wohl funktionieren, wird man sich was dabei gedacht haben. Genau, also die scheinen da jetzt auch so ein bisschen sich Gedanken zu machen. Was könnten Menschen mit Behinderung brauchen? Und ja, sind wir mal gespannt, wohin es läuft. Ich meine, einige Konzerne wie SAP, die haben ja schon mal gleich in Aushörigkeit gegenüber Trump gewisse Programme wieder eingestellt, die Barrierefreiheit und Inklusion fördern. Ich hoffe mal, dass Microsoft da standhaft bleibt, denn an und für sich war es schon eine Bereicherung, dass sich so ein großer Konzern auch Gedanken macht und dann sogar zur Side-City fährt. Also das ist schon großartig, dass so ein großes Weltunternehmen auch diese kleine Side-City erstmals bespielt hat.
Speaker1
00:27:34
Lass uns doch noch zum Thema Umsetzung und Darstellung von Bildern, Grafiken in Breil kommen. Da gibt's unter anderem DotPad X hast du hier erwähnt. Ich hab das ja auch, wie gesagt, bei Canon gesehen, auch mit der Ausstellung World Unseen. Sehr spannend. Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich da zu Beginn mal nicht viel ertasten konnte. Das liegt aber auch an meinem, glaube ich, fehlenden Fantasievermögen, was so Bilder anbelangt. Als ich dann auf einmal die Beschreibung bei der World Unseen gelesen habe, was auf dem Bild sein sollte, dann nochmal gefühlt, dann habe ich, ah ja, das ist ein Mensch,
Speaker0
00:28:07
Da ist ein.
Speaker1
00:28:08
Stock und so weiter oder das ist, das fühlt sich nach Vulkan an. Man brauchte da so ein bisschen, aber trotzdem, das ist ja Wahnsinn, was da mittlerweile möglich ist. Wenn ich noch bedenke, wie ich vor 18, was sind das, jetzt mittlerweile 30 Jahren versucht habe mit meinem Blindenschriftlehrer Mathematik greifbar zu machen, dann ist das heute ja schon fast ein Träumchen.
Speaker0
00:28:26
Ja, auf jeden Fall. Also wir haben einerseits die Sachen von Canon, aber auch die Vue Plus Drucker können ja schon seit Jahren oder gar Jahrzehnten Grafiken sehr schön ausdrucken, auch in verschiedenen Punkthöhen. Das ist ja manchmal vielleicht auch wichtig, dass man jetzt einen 2D-Eindruck hat, dass man meinetwegen Gebirge etwas höher ausdruckt als ein Fluss. Und genau, ja, diese Grafik-Displays kommen jetzt auch immer mehr. Also einerseits Inventivio, die tatsächlich 10.000 Breitpunkte haben oder um die 10.000 Punkte. Das ist dann also eine Tastfläche, die so groß ist wie die DIN A4-Seite. Da kann man schon einige Inseln oder Landkarten drauf unterbringen, auch wenn natürlich der Sehende immer noch wesentlich mehr erfährt. Also 10.000 Pixel ist für den Sehenden natürlich nichts. Genau, und dann gab es auch noch das Dot-Pad eben von der südkoreanischen Firma. Ist es ja von dieser Dot Corporation. Das hatte ja immer so ein bisschen das Problem, dass man die Finger beim Setzen der Punkte nicht drauflassen konnte, weil die Punkte sonst nicht aus dem Gerät hochgekommen sind. Es hat auch immer noch einige Sekunden gedauert, bis die, ich glaube, so um die 2000 Punkte gesetzt waren. Und genau, die neue Version soll das also wesentlich schneller können oder kann es tatsächlich wesentlich schneller. Ich habe es mir auch angeschaut. Und man kann die Finger während dem Punktaufbau drauflassen. Also man kann dann eben zum Beispiel auch wesentlich direkter bei irgendeinem mathematischen Graphen erkennen, wie der sich verändert hat, wenn man irgendeine Berechnung verändert hat. Und ja, auch mal positiv, ja, alles wird tendenziell teurer, aber dieses Hilfsmittel, also die Version 3 des Dotpads, hat, glaube ich, noch so 12.000 Euro gekostet. Und für das neue Dotpad X feilt man jetzt tatsächlich einen Preis von um die 5.000 Euro an. Also ungefähr das, was momentan eine 40er-Breitzeile kostet. Sehr cool. Was mir aufgefallen ist.
Speaker1
00:30:12
Ich war dieses Jahr zwei Tage auf der Side City und einen Tag auf der Rehab in Karlsruhe, die Messe für Rehabilitation und Pflege. Schön getrennt, die beiden voneinander. Auf der Side City gab es wenig für Menschen, die vielleicht mehrfach behindert sind oder vielleicht auch im Bereich von motorischen Beeinträchtigungen etwas benötigen. Also mir ist mal wenig aufgefallen. Und in der Rehab gab es wenig für Blinden und Sehbehinderte. Ist natürlich klar, wenn die beiden Messen aufeinanderfallen. Wie empfindest du diese große Trennung und dieses, also für mich fehlt auf der Side City auch das Thema der Mehrfachbehinderung, weil es wird ein bisschen unterschätzt. Kannst du mir da folgen oder sagst du, nee, ist schon gut, dass das so klar getrennt ist?
Speaker0
00:30:53
Ja, also ich denke, es gäbe da schon durchaus Berührungspunkte, die man auf jeden Fall noch ausbauen könnte. Also was mir auch immer so auffällt ist, ich frage mich immer bei all den sprechenden Sachen, könnte das auch ein Taubblinder nutzen? Weil ich glaube, die haben oftmals auch ganz erhebliche Probleme in der Mobilität und einem Taubblinden-Menschen nutzt halt auch eine App nichts, die dauernd nur spricht und einem die Ohren abquattelt. Gut, die ganz mutigen Taubel, dann hängen sich eine Breitseile um den Hals und schauen halt, was steht dann auf der Zeile. Aber ja, also ich denke auch von den Produktentwicklern her könnte man durchaus im einen oder anderen Fall schon auch noch mehr drüber nachdenken, wie kann man dieses Produkt vielleicht noch etwas universeller nutzen. Und ich denke, in diese Richtung würde jetzt auch dein Ansinn eben gehen, dass man das noch ein bisschen universeller denkt und vielleicht übergreifender. Ja gut, ich meine, wir hatten Regalina, die ja auch schon verschiedenste Arbeitsplätze auch für motorisch behinderte Menschen wohl umgestaltet haben. Also es gibt schon Beispiele auch auf der SideCity, aber tatsächlich muss man sie immer ein bisschen mit der Lupe suchen. Aber ja gut, die Frage ist natürlich, wenn man es jetzt um alles mögliche erweitert. SideCity hat sich jetzt schon weiterentwickelt, wenn man das jetzt noch weiter aufbohrt und vom Sammelsurium von allem möglich macht und dann vielleicht auch noch irgendwelche, Spezial-Büro-Möbel-Hersteller einlädt. Ja, da wird es vielleicht auch ein bisschen beliebig oder vielleicht noch beliebiger, als es vielleicht manche jetzt teilweise schon empfinden. Aber ja, ich denke, der Auftrag an die Hersteller, der wäre schon auf alle Fälle gut, doch möglichst auch Menschen mit zusätzlichen Einschränkungen irgendwie mit noch mehr mit zu bedenken.
Speaker1
00:32:29
Wir haben vorhin darüber gesprochen, es gibt verschiedene Brillen, es gibt Helme, es gibt Ringe auf den Kopf und es gibt manche Sachen, wo du dir wo du einfach denkst, du siehst dann aus wie ein Alien, also so die Ästhetik in der Produktdesign, Produktentwicklung für Blinde und Seelbinde, insgesamt in der Produktentwicklung für Hilfsmittel, aber ich spreche natürlich jetzt eher von unserer Zunft. Hast du das Gefühl, dass sich dann mittlerweile aber auch die Produktdesigner damit ein bisschen Gedanken machen? Ich habe einen sehr guten Austausch mit den Kollegen von White Cane, mit dem Io, den ich jetzt als Blindenstock etwas attraktiver finde. Man muss sie nicht mögen, die anderen finden ihn zu leicht, Die anderen finden ihn nicht kräftig genug oder haben zu viel Angst, dass er brechen würde oder was auch immer. Aber trotzdem finde ich die Ästhetik, das Bild, wie der Stock daherkommt, eine ganz andere Schose als das, was wir bis jetzt gesehen haben. Hast du das Gefühl bei deinen Beobachtungen, dass da auch mittlerweile ein bisschen mehr Wert draufgelegt wird, gerade was Hilfsmittel anbelangt, die man sozusagen im Alltag trägt?
Speaker0
00:33:25
Ja, also Widecane ist ja jetzt schon ein Paradebeispiel von dir. Gut, der ist ja auch irgendwie Designer von Beruf wohl und hat sich da wirklich Gedanken gemacht. Also der Griff ist halt dann zum Beispiel des Langstucks ist dann eher so einem Floret nachempfunden, ist also geschwungen und so weiter. Brauchen wir jetzt nicht auf alle Details eingehen, aber ja, finde ich auf alle Fälle auch sehr positiv, dass das Design schon beim Durchdenken des Produkts gleich mit Partisch stand. Also früher hat man eine Breitseile entwickelt, hat erstmal die Technik gemacht Und dann haben wir halt irgendwie ein Gehäuse drum geschmiedet. Also es gab da echt auch Geräte, die einfach wie aus dem Holzblock ausgesägt ausgesehen haben. Ja, ich glaube schon, dass es jetzt langsam wieder besser wird mit dem Design. Also mir fällt da ein Stück weit zum Beispiel Halbtisch als Breitzeilenhersteller ein. Früher, wenn man da eine 80er-Zeile am Arbeitsplatz hatte, war fast der Schreibtisch voll. Es war ein riesiger Klotz, 5, 6, 7 Zentimeter hoch mit noch angebauten Nummernblock und irgendwie so 90er-Jahre-Blau. Und ja, die haben jetzt aber auch schon vor 5, 6 Jahren mal einen Wechsel gehabt in der Entwicklungsabteilung. Es ist generell da ein bisschen ein Generationenwechsel. und ja, jetzt ist das Ganze plötzlich auch viel, viel dünner. Man hat vorne so eine sanfte, ansteigende Kante, nichts zu kantiges, etwas, wo man auch, wenn man beim Telefonieren mit seinen Fingern mal dagegen kommt oder die Hände ablegt, wo man einfach sagt, okay, das ist eine Form, die habe ich jetzt gerne. Das ist keine Kante, die irgendwie kalt und hässlich ist. Und ja, sie verwenden jetzt auch teilweise eben Metall bei der Umrundung der Tastatur zum Beispiel. Also ich glaube schon, also ob es ein Schönheitswettbewerb gewinnt, das liegt immer in der Frage des Betrachters. Aber ich glaube jetzt auch, dadurch, dass Blinde auch Smartphones und andere Mainstream-Techniken mehr gewohnt sind als vielleicht früher, spielt so die Haptik eines Hilfsmittels zumindest schon jetzt auch für die Entwickler wieder ein bisschen eine größere Rolle. Also das würde ich schon mal sagen, ja.
Speaker1
00:35:19
Wir haben jetzt ganz vieles erwähnt, was es auf der Side City gab. Wie gesagt, in die Details gehst du in einem Sideview-Podcast. Haben wir noch irgendwas vergessen, wo du sagst, das fand ich, das hat mich ja wirklich umgehauen.
Speaker0
00:35:31
Ja, was heißt rumgehauen? Also interessant, vielleicht noch abschließend die Idee von Unwired Things. Da gibt es jetzt also Küchenwagen, Haushaltswagen, Personenwagen, Thermometer verschiedenster Art, auch für Essen und so weiter, die also mit Funkt funktionieren. Und die Sprachausgabe erfolgt dort nicht direkt am Gerät, so wie man es bisher kennt, sondern es gibt so eine Fernbedienung, die dann diese Sprachausgabe quasi ausgibt. Eine Fernbedienung mit wenigen Tasten, das connectet sich einmal mit diesen Haushaltshelfern, die man halt zu Hause hat. Und ja, das soll immer ein Vorteil sein, dass man dann zum Beispiel als hörbehinderte Person dann sich dieses Gerät halt auch ans Ohr halten kann. Also stellen wir uns mal vor, wir haben eine Personenwaage, da ist die Sprachausgabe dann halt irgendwo unten zu hören. Vielleicht hat man auch eine gewisse Körperfülle, da kommt sowieso nichts oben an von dem Sound. Auch weggedruckt. Genau. Dann tut es so von unten gegen den Bauch erstrahlen, die Akustik. Aber hier könnte man eben diesen Controller in die Hand nehmen. Oder sie haben auch an einen Kopfhörerausgang gedacht. Und ja, gut. Der Controller kostet, glaube ich, auch schon 250 Euro. Die Geräte dann eher so zwischen 60 und 90 Euro. Also ist jetzt vielleicht nichts, wenn man schon einige sprechende Haushaltshelfer hat, das neu zu beschaffen. Aber wenn man jetzt neu erblindet ist, wenn man einfach ein System sucht, was einem viele Möglichkeiten eröffnet, dann finde ich den Ansatz erstmal schon spannend. Man muss halt nur aufpassen, dass der Controller insbesondere beim Kochen nicht irgendwo ins Spülmittel Wasser schmeißt, weil dann ist er wahrscheinlich auch hinüber. Oder auch so darf man das Ding halt nicht verlegen. Aber ja, also es kommt wohl aus Dänemark, wurde da auch mit dem Dänischen Blindenverband zusammen entwickelt. Traum wäre es jetzt natürlich, wenn man damit vielleicht auch tatsächlich noch Waschmaschinen oder andere Sachen, wo wir oftmals dran scheitern, wenn man da auch noch einen Bluetooth-Kanal finden könnte und dann einen gewissen Audio-Output hätte über so eine Fernbedienung. Das wäre natürlich großartig, aber ich befürchte mal, da ist die Firma viel zu klein, dass Bosch Siemens Hausgeräte, Miele und so weiter darauf einsteigen würden. Aber ja, also Home-Automation, wie es heute so schon heißt, im Kleinen, zumindest jetzt erstmal aus Dänemark, möglich. Und mal gucken, wie das System vielleicht im nächsten Jahr noch weiterentwickelt wird.
Speaker1
00:37:37
Also da sollen noch ganz viele Geräte dazukommen, habe ich gehört gehabt. Also ich habe mir das auch angeschaut, war da auch sehr, sehr positiv überrascht. Ich habe gedacht, was holt ihr denn jetzt alles da raus? Wann ist er fertig?
Speaker0
00:37:47
Ja, vor allem letztes Jahr hatte er noch gar nichts auf der Messe. Ich bin dann schon wieder so, ja, typisch Startup.
Speaker1
00:37:52
Er hat es am Freitag erst geliefert bekommen. Also ich war ja nicht bei denen am Stand, sondern bei dem Deutschen Hilfsmittelvertrieb. Und der hat es erst Freitag bekommen gehabt.
Speaker0
00:38:01
Ja, also der Hersteller hat es so etwas früher gehabt. Aber letztes Jahr eben gar nichts. Und da dachte ich mir, ach Gott, was hat der denn da für Duftschlösser? Und schauen wir mal, der ist nächstes Jahr bestimmt nicht da. Und dieses Jahr, ja und hier haben wir noch ein Maßband und hier haben wir noch dieses und jenes und jetzt verbinden wir das mal und also Respekt, also innerhalb von einem Jahr, das ist ja für ein Hilfsmittel fast schon eine kurze Entwicklungszeit eigentlich, also großartig, ja mit so viel Engagement an die Sache rangehen, dem drücke ich jetzt einfach mal die Daumen. Was ich auch interessant fand, du hast es vorhin angesprochen, wir haben internationale Gäste gehabt und du hast auch Hersteller, die mit neuen Geräten.
Speaker1
00:38:34
Mit neuen Hilfsmitteln da waren. Und das fand ich auch sehr interessant, dass ich unter den Ausstellern gehört habe, die haben hier mit der Firma gesprochen, eventuell als Vertriebspartner. Also es wird auch so ein bisschen als Connecting Place gesehen, wo sich diverse Hersteller aus anderen Ländern zusammenfinden, um Vertriebspartner in Europa zu finden oder aber auch in anderen Ländern zu finden.
Speaker0
00:38:56
Genau, ja. Also es war ja glaube ich schon immer so ein bisschen die zwei Ebenen der SideCity. Einerseits haben wir halt so die großen Hersteller, die man vom Arbeitsplatzumfeld, von Versorgung mit Krankenkassen kennt. Auf der anderen Seite eben auch zahlreiche Hersteller. Ja, also kaum jemand weiß, dass dieses Penny Talks Markierungssystem von TalkTech zum Beispiel kommt. Aber die haben dann halt auch einen Stand und ziehen jetzt vielleicht gar nicht unbedingt auf dich und mich ab. Die sagen, ja, kauf dir doch dein Penny Talks beim deutschen Hilfsmittelvertrieb oder sonst wo. Sondern ja, da geht es dann tatsächlich auch teilweise um Austausch. Auf Ebene 1 gibt es ja auch sogar einige Konferenzräume, die man sich dazu mieten kann. Ja, die großen Hersteller haben da teilweise wohl auch Prototypen gezeigt. Also es ist schon auch so eine zweite, fast schon verschlossene Ebene, in die ich jetzt auch erst so langsam, sage ich mal, nach drei Jahren oder vier Jahren seit City-Berichterstattung so ein bisschen mehr Einblicke bekomme. Ja, also diese zweite Ebene neben der Verbrauchermesse seit City gibt es auf jeden Fall auch noch.
Speaker1
00:39:53
Wir haben die Runde gemacht. Ich weise nochmal auf den Sideview Podcast hin. Die Internetseite vom Sideview Podcast gibt es natürlich bei uns in den Shownotes.
Speaker0
00:40:02
Ja, Sideviews.de können wir auch sagen.
Speaker1
00:40:04
Ja, können wir auch nochmal sagen. Für die, die keine Lust haben, die Shownotes sind und in allen Apps gibt es die. Also Sideview ist geschrieben.
Speaker0
00:40:09
Und gerade heute am 29. geht es dann auch los mit den Interviews. Und ich denke mal bis Mitte, Ende Juli jeden Tag ein Interview. Also man kann sich jetzt lange Zeit, den ganzen Sommer über hindurch, egal ob man am Strand liegt, im Biergarten sitzt oder im Freibad, kann man sich mit der SideCity berieseln lassen, informieren lassen und dann vielleicht auch sein neues Lieblingshilfsmittel finden.
Speaker1
00:40:30
Genau, also bitte reinschalten, sideviews.de oder natürlich auf allen bekannten Plattformen. Dir, Christian, herzlichen Dank für deine Zeit und ich finde, es ist schon fast seit drei Jahren, glaube ich, Tradition, seit zwei Jahren machen wir das jetzt, glaube ich. Das ist schon irgendwie so festgezogen. Ich finde das schön, dass wir mal so einen kleinen Überblick machen, dass wir für die Leute, glaube ich, auch sehr, sehr spannend. Und wenn wir nichts mehr dazu zu fügen haben, dann würde ich noch gerne mit dir den Termin für das Jahr 2026 erörtern. Das ist der 27. bis 29. Mai 2026. Auch natürlich in Frankfurt, Kap Europa. Ich habe in den Kulissen gehört, es laufen auch die Planungen in den nächsten Jahren eventuell auch noch eine zweite Episode-Möglichkeit im Norden zu kreieren. Wir lassen das einfach mal so stehen. Wir haben da noch keine genauen Infos. Was da angedacht ist. Aber ich wollte jetzt zum Schluss, weil die Side-City-Thematik haben wir zu Ende gebracht, aber es ist in den letzten Monaten noch ein bisschen so diese Info aufgeflogen, dass die einen oder anderen Firmen Insolvenz machen in der Hilfsmittelbranche. Das ist nichts Unübliches, aber mich hat es doch erschrocken, weil es doch zwei Firmen waren, wo ich gedacht habe, oh, das verwundert mich ein bisschen. Ich rede von Metec und von Visio Braille. Wie siehst du diese Entwicklungen? Was kann sowas liegen? Wo gehen diese Firmen nicht mit mit der Modernität? Oder was ist so dein Gefühl als Experte aus der Hilfsmittelwelt?
Speaker0
00:41:59
Ja gut, Metec hat ja glaube ich schon seit 40, 50 Jahren Breilbieger gebaut. Also diese Module, die dann wieder andere Hersteller einbauen. Ich glaube, die hatten auch noch andere Geschäftsfelder. Also auch im Medizinbereich für Beatmungsgeräte und so weiter braucht man wohl solche Breilbieger. Also ich glaube, es lag jetzt nicht allein am Breilzeitenbereich, hat mir mal jemand gesagt. Sondern da gab es einfach auch andere Unternehmer. Ja, Fehlentscheidungen, Fehlentwicklungen. Und Visobreil, ja gut, das waren ja die Nachfolger von Baum. Baum ging glaube ich 2018 in die Insolvenz Ende 2018. Dann hat es einen Rechtsanwalt zusammen mit jemandem von dem Produktionsstandort in Jena dann herausgelöst, die Patente neu aufgebaut. Hat sich aber irgendwie auch noch nicht so richtig anscheinend bewährt. Gut, kann schon auch sein, glaube ich, bei Visebrei vielleicht, dass man sich da zu sehr auf gewissen Baumlorbeeren ausgeruht hat. Das war wahrscheinlich anfangs auch gut möglich, weil es einfach immer noch Geräte gab aus der Baumära, die repariert werden sollten, die Leute sehr lieb gehackt hatten. Ja, vielleicht hätte man da halt doch ein bisschen mehr noch auf eigene neue Produkte setzen. Aber es ist natürlich auch nicht so einfach. Also wir haben halt international amerikanische Firmen. Wir haben aus Südkorea einen großen Breitzeichenhersteller. Diese Geräte sind sowieso ein schwieriges Feld. Da gibt es ja auch ganz viele chinesische Marken und so, die ja teilweise verkauft werden dann wieder unter dem Namen von irgendwelchen deutschen Marken. Also es ist natürlich wahrscheinlich auch nicht so einfach, da Med in Jena mit deutscher Technik anzukommen. Ja, gucken wir mal. Ich glaube, das Insolvenzverfahren wurde jetzt erst endgültig eröffnet. Vielleicht findet sich ja auch ein neuer Investor, der dann Visio Braille in irgendeiner Form weiterführt, dass zumindest vielleicht ehemalige Baumkunden dann noch ein bisschen Service für ihre Geräte bekommen.
Speaker1
00:43:44
Stellen natürlich die eine oder andere Firma wie Papenmeier vor Probleme, wenn auf einmal der Produzent von Braille-Modulen wegfällt. Aber so wie ich gehört habe, will Papenmeier scheinbar das Feld da ein bisschen selber übernehmen, weil es wäre natürlich schade, wenn in Deutschland keine Braillelemente mehr gebaut würden.
Speaker0
00:43:59
Ja, die übernehmen das jetzt wohl selbst, haben da auch schon länger mal Versuche gemacht. Papenmeier baut ja auch sonst Elektronikbauteile für Kleinserien, für andere Industriezweige, die machen ja nicht nur RIA-Technik. Also sie haben durchaus Ahnung davon, wie man Elektronikbauteile baut, wahrscheinlich mehr als viele andere Firmen in der Branche. Und genau, ja, also sie haben wohl noch relativ viele B-Tech-Module, sodass die Versorgung sichergestellt ist und die neuen sind wohl auch so, dass sie, ja, fast so ein bisschen ein Redesign der B-Tech-Module sind. Genau, sodass man dann also auch auf Dauer noch Ersatzteile für Papenmeyer Breilzeilen bekommt. Und dann ab Oktober wohl auch die neue Breilex Flow Plus 40, eine neu entwickelte Breilzeile, in der dann definitiv auch schon die neuen Papenmeyer Breilmodule stecken.
Speaker1
00:44:45
Ich habe es schon gefühlt, die neuen Breilmodule.
Speaker0
00:44:48
Ja, also auf den ersten Blick wirkte wie jedes andere Breilmodul auch. Wird man dann sehen, ob sie auch auf Dauer durchhalten werden. Das sind ja doch etliche Millionen an Schaltzyklen wahrscheinlich oder hunderttausende Schaltzyklen zumindest. bis man dann so eine Breitseite dann mal nicht mehr verwendet. Ja, weil manchmal aktualisiert man die echt alle 5, 6, 7, 8 Sekunden, wenn man damit richtig arbeitet. Und naja, das ist schon sehr oft Punkt rein, Punkt raus. Das braucht schon eine präzise Mechanik dahinter, eine präzise Elektronik.
Speaker1
00:45:16
Danke für deine Einschätzung, Christian. Und alle, alle, alle als Spätestens bis nächstes Jahr. Und ansonsten gute Zeit und wir hören uns. Vielen Dank.
Speaker0
00:45:24
Danke für die Einladung.
Speaker1
00:45:26
Tschüss. Ab also dem 29. Mai 2025 täglich eine Ausgabe von Sideviews hören und dort viele Informationen über Hilfsmittel erfahren, die Interviews, die Christian geführt hat. Wir wünschen dabei natürlich ganz, ganz viel Spaß. Die Shownotes, den Link dazu, gibt es bei uns in der Beschreibung und in den Shownotes. Mein Name ist Sascha Langspieler und Klusato. Bis demnächst. Ciao, ciao.
Music
00:45:46
Speaker0
00:45:57
Für den Inklusator Sascha Lang bedeutet Inklusion, Inklusion ist ein Gesellschaftsprojekt. Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch ganz natürlich dazugehört. Egal wie du aussiehst, welche Sprache du sprichst oder ob du eine Behinderung hast. Inklusion heißt Teilhaben. Wir möchten dich mit unserem Podcaster zu motivieren, bereits jetzt an der Gesellschaft teilzunehmen. Denn nur so können Barrieren abgebaut werden. Barrieren, die nicht nur im Alltag bestehen, sondern auch in den Köpfen. Lasst uns diese gemeinsam abbauen.
Music
00:46:32
Speaker0
00:46:39
Das war der Podcast Igel Inklusion ganz einfach leben Sascha Lang.
Music
00:46:45
Speaker0
00:46:53
IGL. Inklusion. Ganz einfach leben. Wird dir präsentiert von Inklusator. Infos zum Inklusator und weitere Folgen findest du unter www.igel-message.de.
Music
00:47:08