IGEL - Inklusion Ganz Einfach Leben

Sascha Lang - Inklusator
Since 04/2021 241 Episoden

Wählen ist auch Unser Recht! – aus den Erfahrungen zum barrierefreien Wählen von Menschen mit Behinderung

Sonntag Trifft IGEL – der Sonntagstalk von Jennifer Sonntag und Sascha Lang

16.02.2025 59 min Jennifer Sonntag & Sascha Lang

Zusammenfassung & Show Notes

In Episode 237 des IGEL-Podcasts dreht sich alles um das Thema barrierefreies Wählen. Gemeinsam mit der blinden Journalistin und Inklusionsaktivistin Jennifer Sonntag spricht Sascha Lang über die Herausforderungen, die Menschen mit Behinderungen bei Wahlen erleben – von fehlenden Wahlschablonen über unzureichende Assistenz bis hin zu schlecht geschultem Wahlpersonal. Eine aktuelle Studie zeigt, dass 94 % der Menschen mit Behinderung wählen möchten, aber viele Barrieren sie daran hindern.
Wir beleuchten Lösungen, sprechen über Rechte und fordern dazu auf, sichtbar wählen zu gehen und Missstände zu melden. Mehr Infos gibt es bei der Bundesfachstelle für Barrierefreiheit, in den Kobinet-Nachrichten und bei Aktion Mensch, die regelmäßig Umfragen zur politischen Teilhabe durchführen. 
Link zur Aktion Mensch:
 
Schickt uns euere Feedbacks nach den Wahlen sowohl als Wähler*in wie auch als Kandidat*in an
Oder hinterlasst euer Feedback auf unseren Kanälen.
Hinweis: Ab sofort gibt es Transkription unserer Folgen, allerdings sind diese von der KI hergestellt und nicht überarbeitet.
 

Transkript

Music. Sascha Lang. Igel Inklusion, ganz einfach leben. Der Podcast für gelebte Inklusion. Das ist die Episode 237. Und wer auf das Datum schaut, 16. Februar 2025, Releasetime. Das ist der dritte Sonntag im Monat. Und das heißt, Sonntag trifft Igel. 21. Episode übrigens. Wir freuen uns sehr darüber. Gleich zu Gast, Jennifer Sonntag. Ich wünsche gute Unterhaltung. Music. EGEL Inklusion EGEL Inklusion, ganz einfach leben. Der Podcast für geliebte Inklusion. Es ist Sonntag, der 16. Februar 2025. Mein letzter Podcast mit Journey for Sonntag als 49-Jähriger. Herzlich willkommen! Oh, Sascha, das war aber jetzt schon ein 100-Jahr. Ja. Also ich habe jetzt gerade so überlegt, das betrifft uns wie beide. Also du hast was vor dir, ich habe irgendwie auch ein bisschen was vor mir, aber ich bin noch nicht so weit gereift wie du, kann ich sagen. Ob ich gereift bin, ist eine andere Frage. In allen Dingen bin ich noch nicht ganz so weit gereift wie du. Aber wir sind doch immer weiter als Männer, wurde mir immer erzählt. Also meine 49 heißt ja nicht, dass ich auch so bin und so handle. Vor allem, das Ding ist ja, wir können es ja verraten, wir zeichnen ja immer schon so ein bisschen vorher auf. Ja, drei Tage. Manchmal sitzen wir auch am Sonntag da und verstören unsere Familie und lassen die allein am Frühstückstisch sitzen und zeichnen Podcasts auf. Diesmal ist es aber so, dass wir einen Tag vor meinem Geburtstag aufzeichnen. Ich habe ja diese Doppelbelastung, Valentinstag, Geburtstag. Und du hast einen Geburtstag vor dir. Also irgendwie sind wir so ständig am Feiern. Ja, aber jetzt am 16. hast du ja Geburtstag. Dann müssten wir dann sagen, aber das tun wir ja nicht. Aber das kann ich ja in der Anmoderation dann machen. Dann mache ich es richtig. Jetzt mache ich es nicht. Jetzt machst du es nicht. Nee, nee, da bringt es Unglück. Richtig, richtig. Aber Valentinstag und Geburtstag ist ja an sich keine Doppelbelastung für dich, sondern für deinen Freund. Auf jeden Fall. Ja, ja, der muss sich den Kopf machen. Und Sascha, wann hast du eigentlich deinen Geburtstag? Dürfen wir das verraten offiziell? Heute in 29 Tagen. Am 12. März 2025 werde ich 50. Da haben wir das jetzt auch mal vermerkt, ja, für alle, die die Blumensträuße schicken wollen. Ja, ja, meine Adresse steht im Impressum. Sehr gut. Also wir haben ja auch noch was anderes zu feiern, Sascha. Das haben wir vor allem. Ja, haben wir verbockt. Wir haben es verbockt. Das fand ich gut. Also finde ich auch irgendwie gut, die Sache an sich zählt, ja. Und wir sind so im Arbeitsrausch gewesen mit Sonntag trifft Igel, dass wir glatt unser Jubiläum verpasst haben. Und der liebe Ottmar Miles-Pau, der hat uns darauf hingewiesen, dass wir schon 20 Folgen Sonntag trifft Igel feiern können und da haben wir uns beide sehr gefreut, oder? Ja, absolut, weil ich war auch nicht bewusst, dass es schon die 20. Wäre. Deshalb Prost auf, Sonntag trifft Igel. Genau, ja. Bling, die Sektgläser erklingen, ja. Vielleicht kriegen wir es ja hin, im Juni daran zu denken, dass dann die 25. ist. Das kriegen wir nicht hin, das kriegt dann auch der Ottmar hin. Und er hat was Tolles gemacht, Also vielleicht ist das auch für unsere Hörenden interessant, denn Kobinet berichtet ja auch immer fleißig über neu erscheinende Episoden, also insgesamt über Igel-Episoden und auch über Sonntag trifft Igel. Und da gibt es jetzt eine schöne Zusammenfassung unter jeder angekündigten, ich habe fast gesagt angedrohten Sonntag trifft Igel-Folge, gibt es eine Zusammenfassung aller unserer Folgen, die bei Kobinet erschienen sind. Und das finde ich auch nochmal ganz schön. Da kann man reingucken, welche Themen haben wir denn schon gemacht und welche Feedback-Runden auch mit euch, liebe Hörerschaft. Also vielen Dank für die Fleißarbeit, Ottmar. Also das ist wirklich für uns ein ganz tolles Geschenk gewesen. Absolut. Nochmal herzlichen Dank an Ottmar und die Kobinetler. Genau. Sehr schön. Wir wollten heute keine große Runde Feedback machen. Die hält sich ein bisschen in Grenzen, glaube ich, nach unserer letzten Call to Action. Es gab so ein paar Feedbacks, aber ich glaube, für eine ganze Feedback-Runde reicht das nicht. Deshalb, komm, wir gucken trotzdem mal ganz kurz auf die Feedbacks. Ja, ja, weil schön ist die Feedback-Ecke ja doch, weil es interessante Rückmeldungen gibt. Und eine greife ich mir mal exemplarisch auf, weil ich die so schön fand und auch so inklusiv. Denn die betraf unsere Folge zu 200 Jahre Breilschrift. Und da kam ein Brieflein in unseren Kasten geflattert von Tove. Und Tove hat ein blindes Kind, mehrere Kinder, aber eins ist, glaube ich, blind, wenn ich es richtig rausgelesen habe. Deswegen sind da auch Berührungspunkte zum Thema Blindenschrift. Berührungspunkte, auch ein schönes Wort in dem Zusammenhang. Und da war auch so ein Interesse eventuell an dem Projekt, was du vorgestellt hast, Sascha.um heißt es, wo Fundschrift, Lehrer und Lehrerinnen, Lehrende, um es korrekt zu sagen, ausgebildet werden und vielleicht ist das ja auch was für Tove perspektivisch und es gab auch eine tolle Idee, das hatte Tove berichtet vom Chaos Computer Club, denn die hatten sich eine sehr innovative Sache ausgedacht zum Thema Breilschrift. Um da ein bisschen inklusiver zu werden, würde ich mir von vielen Veranstaltern wünschen. Denn bei barrierefrei feiern versuchen wir ja, Events auch so ein bisschen oder Eventplaner, Planende zu motivieren, Inklusion mitzudenken. Der Chaos Computer Club, der hat die Crowd aufgerufen, aufgefordert. Beschilderungen zu drucken mit 3D-Druckern für die Veranstaltung. Und da gab es so eine Art Patenschaften, die man da übernehmen konnte für jeweils ein Schild. Und die Schilder wurden dann auch mitgebracht. Es gab noch so ein kleines Chaos, glaube ich, heißt ja auch Chaos Computer Club. Nee, aber ich glaube, es war noch mit der Zuordnung nicht an jeder Stelle ganz perfekt, was ja auch nicht so schlimm ist, wenn man was zum ersten Mal ausprobiert. Grundsätzlich finde ich das super, dass die Community mitmacht, dass man sagt, wir planen was, wir wollen Preilschilder anbringen. Man hat sich da auch raumgreifende Gedanken gemacht. Seit vielen Jahren gibt es ja diese Veranstaltung. Und seit vielen Jahren gibt es da auch Menschen mit Behinderung, die sich dafür interessieren. Und es musste da auch was passieren in Sachen Leitsysteme, Barrierefreiheit für Menschen, die mit Rollstuhl unterwegs sind. Und das ist doch eine coole Sache, oder? Diese Preilbeschilderung und dass nichtbehinderte Menschen sozusagen mitmachen. Und da auch ein ganz anderes Verantwortungsgefühl auch entwickeln, weil sie ja Inklusion aktiv mitgestalten. Das ist absolut richtig. Und wenn es dann mitgestaltet wird, dann wird man sich dessen auch bewusst. Genau, genau. Und dann möchte man auch, dass das eigene Schild da irgendwo platziert wird und dann möchte man auch, dass Menschen mit Behinderung dahin kommen und es nutzen. Und man sorgt auch dafür, dass die Brei-Schrift weiterlebt, dass die Kultur weiterlebt, weil man das ja in die eigene inklusive Kultur mit aktiv einbindet. Also vielen Dank für diese Rückmeldung. Absolut. Ja, und dann gab es noch eine Rückmeldung von Heidi. Das ist so ein bisschen unsere Brücke jetzt zum Thema der aktuellen Episode, die wir aufnehmen. Heidi hat sich sehr stark gemacht zum Thema Wählen und barrierefreies Wählen und wollte sich da selber auch fit machen und barrierefreie Informationen haben zu den Wahlen, zu den Parteien und ihre Hilfsmittel nutzen, um auch barrierefrei aktiv sein zu können. War da noch nicht sehr happy, weil sie hatte da behördliche Steine im Weg, was so die Zusage von Hilfsmitteln betraf, die sie dafür braucht. Sie hatte auch noch nicht die Rückmeldung von den einzelnen Parteien, die sie sich da gewünscht hatte. Also jeder von uns hat ja eine andere Behinderung oder auch Kombination an Behinderungen. Wir können später auch noch mal im Detail darauf eingehen, was das so im Einzelnen sein kann, was verschiedenen Personengruppen da hilft. Aber das war so ein Impuls, wo ich dachte, zum Thema Wahlen müssen wir unbedingt noch mal was machen, weil wir so nah jetzt auch davor liegen mit unserer Folge. Und deswegen, Heidi, danke, dass du uns immer so fleißig schreibst und auch noch mal auf dem aktuellen Stand hältst, was so dein Engagement betrifft. Denn du schreibst immer ganz viel auch an Ämter und Behörden. Und manchmal hast du Erfolge und manchmal lassen die auch ein bisschen zu wünschen übrig. Deswegen drücken wir die Daumen, dass das vor der Wahl alles noch so klappt bei dir. Das drücken wir auch. Heute in einer Woche ist Wahltag. Dann wird entschieden, wie es weitergeht. Einige Menschen fiebern mit Angst entgegen, andere Menschen mit Respekt und wiederum anderen ist es egal. Ich glaube, dass Europa auf Deutschland schauen wird, wie es ausgeht. Die Wahlprognosen sind ja so, wie sie sind. Das sind alles demokratische Parteien, die sich da eingetragen haben. Die einen halten mehr von der Demokratie als die anderen, aber sie sind alle an sich demokratische Parteien. Deshalb will ich auch gar nicht bewerten, wer was wählen will und zu wählen hat und so weiter. Es gibt aber allerdings eine Studie, auf die wir auch in einem der Podcasts eingehen werden. Ich weiß heute am 13. Februar noch nicht, ob sie schon vorm 16. Februar gesendet wurde oder eben danach. Das ist von der Aktion Mensch gab es eine Umfrage in der Teilhabe-Community bei 376 Menschen mit Behinderung. Und davon wollen 94 Prozent wählen gehen. Das finde ich schon mal großartig. Ich komme ja aus einem Land übrigens, wer das nicht weiß, aber Luxemburg hat nicht die Wahlfreiheit, sondern die Wahlpflicht. Und ich als guter alter Demokrat bin ein Riesenfan davon. Dass man gezwungen, nenne ich das nicht, aber verpflichtet wird, wählen zu gehen, weil es gibt Menschen in unserem Leben, in unserem Umfeld, die etwas älter sind, die für dieses Recht gestorben sind. Und deshalb finde ich es wichtig, dass es nicht darum heißt, ja, ich habe keine Lust zu wählen, aus Protest gehe ich gar nicht wählen. Dann geh lieber hin und gib einen weißen Zettel ab. Aber dann hast du dich beteiligt und kannst nachher nicht sagen, das ist alles ohne mich passiert. Aber ich kann Menschen nicht verstehen, wenn es Länder gibt, wo nur 25 Prozent der Bevölkerung wählen gehen. Das ist für mich ein No-Go und es ist eine Frechheit und ein Treten gegen die Demokratie. Und vor allem ist es ein Fuß in den Arsch, Entschuldigung für diesen Ausdruck, für die Menschen, die für uns gewinnen. Die gestorben sind auf den Straßen, um Wahlrecht für Männer und Frauen einzurichten. Wir haben das Recht, bitte nutzt es und wenn ihr wirklich nichts findet, was ihr bei 39 Parteien oder 42, egal wie viele es sind in verschiedenen Bundesländern, dann gebt bitte einen weißen Zettel auf, aber bemüht euch, wenigstens euch mit der Wahl auseinanderzusetzen. Das ist wirklich mein Aufruf und ich bin so froh, in einem Land wählen zu gehen. Ich darf nicht in Deutschland wählen, das muss man dazu sagen, ich darf ja nicht in zwei Länder wählen und ich bin stolz, in einem Land wählen zu dürfen, wo es eine Pflicht ist. Ja, es gibt keine Konsequenzen, wenn man es doch nicht macht. Aber trotzdem sind die Leute schon alleine durch die Tatsache, dass es eine Pflicht ist, etwas angehaltener dahin zu gehen. Finde ich sehr gut, Sascha. Also danke für die Information. Das wusste ich nicht, aber hätte ich dich gerne noch gefragt, wo du eigentlich willst, also wo du verortet bist. Und ja, ich finde das auch, es gibt eine lange Wahlschablone, bei euch gibt es sie, glaube ich, nicht, oder? Hattest du mal angedeutet, ich hatte meine heute in der Hand. In Luxemburg gibt es die mittlerweile auch. Ah, okay. Und in Segeberg habe ich sie auch bekommen, auch wenn ich nicht wahlberechtigt bin. Aber der Berlin- und Siebenentverein hat eine großartige Arbeit geleistet und die Wahlschablone verschickt. Bei uns stehen jetzt in Schleswig-Holstein 39 Parteien drauf. Gott sei Dank brauchen wir nur zwischen 13 zu entscheiden. Aber die, glaube ich, die bundesweite Liste mussten die einfach so machen mit 39, weil es so kurz und knapp alles war, dass man es nicht noch auch landesweit anpassen kann. Ich glaube, jedes Bundesland hat so seine 39 Parteien Kreisel drauf und braucht dann nur die, die sie brauchen, sozusagen. Für alle, die es nicht wissen, wir hatten es auch schon in anderen Folgen kurz besprochen, es gibt für blinde Menschen und hochgradig sehbehinderte Menschen eine Wahlschablone zum Ertasten. Da kann man in Breilschrift die einzelnen Zahlen nachfüllen und auch in erhabener Schwarzschrift, also manche Menschen können die Breilschrift nicht, so sind also die verschiedenen Zahlen dann auch nochmal in dieser Schrift die sehende Menschen auch lesen, nachfühlbar. Und dann kann man die einzelnen Kreise erfüllen, wo das Kreuzchen reinkommt. Die sind auch, soweit ich weiß, kontrastiert dargestellt für sehbehinderte Menschen. Die Farben, richtig, ja. Genau, wenn man da noch im Sehrest arbeitet oder so, dass man das besser erkennen kann. Und oben, das ist inzwischen auch bekannt, da ist die Ecke um rechts abgeschnitten. Und die Ecke bei jedem Wahlzettel ist dann auch oben rechts abgeschnitten, sodass man weiß, wie rum muss denn der Zettel eigentlich rein? Ja, und die ist nicht abgeschnitten, wie ich gehört habe, dass es in den Medien kursiert, weil die Wahlzettel schon ungültig gemacht wurden, schon von vornherein von der Politik manipuliert wurden, um nicht gerecht zu sein und damit auch die Wahlzettel schon einfach massakriert sind und kaputt sind. Nein, diese Ecke fehlt bei jedem. Stimmzettel. Und diese Ecke ist wirklich genau dafür gedacht, dass man weiß, wo man sie in die Wahlschablone lest. Also alle Verschwörungstheoretiker tut mir leid, wir müssen uns leider enttäuschen. Das ist keine Manipulation, sondern jeder Wahlzettel, der versendet wird, hat oben einfach eine Ecke ab. Vielleicht auch für die Politiker, die mitgewählt werden. Aber das ist eine andere Geschichte. Und wichtig ist für die Menschen, die blind und simbredet sind, das linke Löschelschein ist für die erste Stimme, das rechte daneben für die zweite Stimme. Also das ist ganz wichtig. Linke für die erste, rechte für die zweite und man kann natürlich bei Nummer 1, wenn man Lust hat, die erste geben und bei Nummer 17 die zweite. Das wählt man, wie man will. Und da gibt es auch, ich glaube, mittlerweile fast in jedem Bundesland dann auch die CD dazu, wenn die CD geschickt wird. Und die einen oder anderen haben auch ein Audioangebot per Telefon, wie die Schleswig-Holsteiner. Wir haben das Ganze noch auf Telefon gesetzt. Und für die Blinden gibt es eine Audio-CD, die man sich anhören kann. Und wir sogar vom BSVSH haben das Ganze noch auf Internet gesetzt, weil wir einfach wissen, dass CD-Player auch auf dem absteigenden Ast sind. Also wir haben drei Möglichkeiten gegeben, wie die Menschen ihre Informationen dazu kriegen können. Ich glaube, das ist wichtig, dass dann auch die passende Information dabei vorliegt. Freue ich das überhaupt. Ich habe auch eine CD bekommen. Ja, und ich finde das auch sehr spannend, was du da gerade sagst, das auch nochmal online abzulegen, dass es jeder auch für sich nochmal ein bisschen gestaltet Und deine Ansage, Sascha, fand ich sehr gut, die du eingangs gemacht hast, dass ihr bitte, bitte wählen geht. Liebe Leute, informiert euch. Und ich finde es für unsere Folge heute ganz sinnvoll, mal über barrierefreies Wählen zu sprechen, unabhängig von Parteipolitik und unabhängig davon, welche Entscheidung ihr für euch trefft. Also natürlich wählt keine Partei, mit der ihr keinen Blumentopf für Inklusion gewinnen könnt. Also wir wollen natürlich keine Inklusionsbremser wählen und wir haben alle eine Vorstellung davon, wen man da nicht wählen sollte. Also großes Ausrufezeichen. Aber uns geht es heute nochmal darum zu schauen, wie wählen wir denn barrierefrei und welche Erfahrungen haben Menschen mit Behinderung im Wahllokal gemacht? Was kann man vielleicht noch mal verbessern und möchte ich mich beziehen auf einen Beitrag, den Aktion Mensch jetzt veröffentlicht hat und auch noch mal auf ein Material, was dort verlinkt ist. Was die Bundesfachstelle für Barrierefreiheit herausgegeben hat. Denn das ist ein sehr hilfreiches Material auch für Menschen, die Wahlen organisieren und Wahlen planen. Denn nicht jedes Wahllokal hatte schon sehr viele Begegnungen für Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen. Und da kommt es immer wieder auch zu Missverständnissen oder auch zu verhinderten Wahlen. Und das Interessante ist, also ich selber habe ja eine Erfahrung gemacht, die wir auch schon besprochen hatten im Podcast, wo es auch schon einen Beitrag bei Covinet gab. Und man selber hat immer so das Gefühl, man ist so ein Einzelschicksal. Und es liegt vielleicht irgendwie ein bisschen auch an einem selbst. Und ganz oft bei Diskriminierung ist es ja so, am Ende, wenn man sich mit Menschen austauscht oder dazu auch Dinge publiziert werden, sieht man, manches sind auch wirklich strukturelle Probleme. Und je mehr Menschen sich sichtbar machen mit ihren Erfahrungen, umso mehr kann man diese strukturellen Probleme auch aufdecken und gucken, wie es der konstruktive Journalismus auch macht, was ist da am Ende vielleicht Positives rauszuholen? Wie können wir das denn verbessern? Und deshalb, ich greife da ganz kurz ein, weil ich höre ganz viel aus der Szene der Menschen mit Behinderung, natürlich ist Briefwahl etwas Einfaches und Bequemes, aber es verhindert die Begegnung. Also ja, wenn die Möglichkeit nicht anders gegeben ist oder man das Gefühl hat, oh, das ist mir aber jetzt ein bisschen zu viel Mensch und zu viel Komplizierte und zu viel Diskussion, dann kann man gerne, dann sollte man mindestens, wenigstens Briefwahl machen. Aber ich bin wirklich immer mehr auf dem Trip auch zu sagen, ich gehe ins Wahllokal, weil ich möchte die Begegnung. Ich möchte, dass die Menschen, die dort im Wahllokal auch arbeiten, mich begegnen und wissen, für was diese Schablone liegt, für was die Informationen liegen und warum sie ihr Büro barrierefrei gestalten müssen, weil es einfach auch Menschen gibt, die da hingehen. Absolut, absolut. Und da würde ich gerne in die Beispiele auch mal reingehen, um zu sehen, wo da manchmal die Probleme liegen. Also Anne Gerstorf zum Beispiel, das ist in diesem Beitrag sehr gut beschrieben worden, hat eine ähnliche Erfahrung gemacht wie die, die ich auch schon beschrieben habe. Also man kommt im Wahllokal an und man möchte diese Sichtbarkeit. Man ist auch eine Person, die Öffentlichkeitsarbeit macht. Also Anne ist jemand, die in der Community durchaus bekannt ist für ihre Inklusionsarbeit und auch darüber hinaus. Da gab es natürlich Diskussionen. Eine Assistenzperson ist dabei. Also die darf jetzt nicht mit in die Wahlkabine, wurde ihr gesagt, weil das ist ja gegen dieses geltende Wahlrecht, also das Wahlgeheimnis und so weiter. Sondern hat man natürlich da erstmal eine Diskussion mit dem Wahlpersonal und muss erklären, nee, was ist eine Assistenzperson? Das ist dem Wahlhelfenden dort oft nicht bekannt. Und bei mir war es leider der Fall, dass ich den Wahlhelfer nicht davon überzeugt bekommen habe. Noch dazu schaltete sich dann eine Wahlhelferin ein, der es nicht schnell genug ging wegen dieser Diskussion, die dann sich von meinem Blinden gestört fühlte, ich aus der Situation rausgehen musste, letztendlich mein Kreuz nicht machen konnte und im Nachhinein mich dann ans Wahlamt wenden musste, weil ich mein Wahlrecht nicht in Anspruch nehmen konnte. Und für Anne war das so unangenehm, diese Diskussion. Man hatte dann eine Ausnahme gemacht für sie. Und es ist ja keine Ausnahme. Es ist tatsächlich auch niedergeschrieben, auch in diesen Checklisten, auch in diesem Leitfaden, den wir dann auch nochmal verlinken mit diesem Beitrag, dass die Assistenzperson von Menschen mit Behinderung durchaus mit in die Wahlkabine kommen darf. Also das müssen wir nicht erbetteln, das müssen wir nicht erklären, während hinter uns eine lange Schlange steht. Das ist im Grunde Usus. Und wenn Menschen mit Behinderung wissen, ich muss mich da jetzt nicht schämen, ich muss mich da nicht erklären und am Ende darf ich vielleicht nicht wählen, weil die mir das nicht erlauben, dann werden vielleicht auch Menschen mit Behinderung viel motivierter, auch selbstbewusst und selbstbestimmt ins Wahllokal zu gehen. Weil für Anne Gerstorf ist es jetzt so, sie macht jetzt Briefwahl. Weil sie dieses Erlebnis einfach nicht nochmal haben möchte. Man weiß nicht, welche Person ist dann dort im Wahllokal zugegen. Wird die aufgeklärt sein? Wird sie es nicht sein? Werde ich jetzt wieder das Theater haben? Und zum Thema Wahlgeheimnis, wenn ich dann zu Hause Briefwahl mache... Ist es ja auch nicht gegeben. Also wenn dieses Argument wirklich gelten sollte, macht die Person zu Hause mit mir ja auch eine nicht geheime Wahl, so gesehen. Ich nehme ja eine Assistenz mit des Vertrauens und ich darf auch in Luxemburg, ist es so, dass ich da außer, also es gibt da eine Ausnahme, also insgesamt darf ich mitnehmen als Assistenz, wenn ich will. Es kann auch Familienmitglied sein, egal wer sein, wenn ich entscheide, wer mitkommt. Die einzige Ausnahme, die Luxemburg macht, ist Menschen mit entweder Beeinträchtigung, die unter Vormundschaft stehen. Die dürfen nicht den Vormund mitnehmen und nicht Mutter oder so direkt aus dem ersten Grad. Die müssen schon ein bisschen gucken, dass da eine gewisse Familiendistanz besteht. Also der Vormund darf da nicht mit wählen gehen. Das ist die einzige Ausnahme, die wir in Luxemburg eingerichtet haben. Das wussten aber auch einige nicht. Einige sind mitgekommen, andere sind nicht mitgegangen bei den ersten Wahlen, wo Menschen mit Behinderung seit 2023, glaube ich, mitwählen dürfen. Aber ich glaube, in Deutschland ist es auch so, dass da jeder mitkommen darf und keiner entscheiden darf, für dich wer. Und ich würde auch wirklich euch bitten, liebe Zuhörer, wenn ihr am Wahltag auf diese Probleme stoßt, lasst euch nicht abwimmeln. Gegebenenfalls drückt 112, ruft die Polizei und klärt es dann mit der Polizei. Ihr habt das Recht, diese verdammte Wahl in diesem Büro abzuhalten mit eurer Assistenz der Wahl und setzt das durch. Setzt Zeichen, weil nur wenn wir Zeichen setzen, wird es endlich klarer und deutlicher und man muss nicht immer wieder Leute neu, inszenieren, sondern dann ist das Zeichen gesetzt und wenn dann in Köln oder in Leipzig die Polizei einschreiten muss, damit du wählen darfst, dann ist das geil und dann ist es so. Dann ist es schade, dass es so sein muss, aber dann ist es so. Also traut euch wirklich, das Recht ist auf eurer Seite. Und dann hoffen wir natürlich, dass die Polizei dann auch auf unserer Seite ist. Das hatten wir ja auch schon, so ein Beispiel, dass man dann nicht rausgetragen wird aus dem Wahllokal. Aber das stimmt, Sascha, diese Aufklärungsarbeit ist so wichtig, diese Sichtbarkeit, weil was nicht passieren darf, ist, wir verschwinden dann wie im stillen Kämmerlein und haben uns wahnsinnig geärgert, trauen uns nicht mehr raus. Und diese Beispiele, also die sind für mich auch nochmal sehr empowernd. Das muss ich ganz ehrlich sagen. Als ich diesen Beitrag gelesen habe, dachte ich, gut, dass die anderen Frauen in dem Fall darüber reden. Also Barbara Ficker zum Beispiel kennt man als die, wie nennt sie sich, die Blinde, die Blindgängerin, die Kinoblindgängerin. Sie macht ganz viel zum Thema Hörfilm, Audiodeskription. Das ist so ihr Business. Ja, fast jeder Film im Abspann hört man ihren Namen. Ihren Namen, genau. Ja, und also auch die Personen, die jetzt nicht in dieser ganzen Inklusionsszene bekannt sind, auch die Personen sind natürlich wichtig, aber die Stimmen oder die Menschen, die einen gewissen Bekanntheitsgrad haben und dann diese Erfahrungen machen, da ist es auch nochmal wichtig, dass die sagen, was ihnen so passiert ist oder wie es ihnen geht. Und auch jede andere Person sollte das machen, ganz abgesehen davon. Aber sie hat so eine Situation geschildert, auch in der Wahlkabine, im Wahllokal. Finde ich auch legitim zum Thema Wahlschablone, weil sie sich manchmal unsicher fühlt mit dieser sehr langen Wahlschablone. Wir haben oben die Ecke ab, ja, wir wissen, warum wir den Zettel einlegen. Trotzdem sind es sehr, sehr viele Informationen da drauf. Und manchmal ist man sich unsicher, hat der Kuli jetzt wirklich geschrieben? Also kenne ich auch, dass der Kuli gar nicht schreibt und man ist vielleicht da irgendwie im Nirwana gelandet oder man hat ein Kreuz oben drüber gemacht, weil an dem Tag der Tastsinn nicht so gut ist. Manche haben noch eine neurologische Erkrankung und sie hat ihren Mann zur Sicherheit nochmal gefragt, ob alles okay ist da mit der Wahlschablone und das war auch untersagt. Ja, da war wieder dasselbe Argument, der darf da nicht mit reingucken, der darf da nicht dabei sein. Und auch sie hat die Entscheidung getroffen, nee, mache ich das dann lieber zu Hause, mache ich es per Briefwahl. Und das ist einfach wirklich schade. Und Wahlschablone liebe ich, also weil es für mich auch so ein. Ach, das war so, das ist wieder sowas, wo einem das Herz aufgeht, so Selbstbestimmung. Man kann da selber agieren. Ich liebe dieses Teil, aber ich kann auch das Argument verstehen. Also ich habe heute ein Foto gemacht mit meiner Wahlschablone, die geht mir bis zum Knie runter. Das ist wirklich eine halbe Tapetenrolle. Dass es auch Menschen gibt, die sagen, ich kann das Ding nicht so gut beherrschen. Ich bin mir vielleicht nicht sicher, ob ich getroffen habe. Ich habe Vertrauen zu meinem Assistenten oder meinem Partner und ich lasse da nochmal drauf gucken. und dann darf natürlich der Mensch da im Wahllokal nicht sagen, nö, das ist hier untersagt. Und deswegen finde ich es hier auch nochmal wichtig, die müssen einfach ausgebildet und geschult sein, diese Personen, die da um uns rum agieren. Und natürlich ist es auch möglich, wenn ich sage, nee, mein Partner soll das nicht wissen. Der ist parteilich politisch irgendwie anders gepolt als ich. Man darf sich auch eine Person vom Wahllokal dazuholen. Also diese Wahl haben wir. Wir dürfen die Assistenz mitnehmen, weil wir der vertrauen, weil das einfach die Person ist, mit der wir am besten eingespielt sind. Aber wir dürfen auch eine neutrale Person aus dem Wahllokal dazunehmen. So ist das bei uns geregelt. Und hier fand ich es bei Barbara besonders schade, dass sie eben auch diese Erfahrung gemacht hat. Wahlpersonal ist nicht gut informiert, untersagt irgendwas. Die Quintessenz ist, wir bleiben zu Hause, wir machen Briefwahl, weil wir nicht wissen, ob beim nächsten Mal dann wieder diese Diskussion von vorn anfängt. Ja, ich glaube, das ist ja nicht die erste Wahl, wo wir wählen dürfen. Es ist immer mehr und so weiter. Ich weiß allerdings nicht, warum das in diesen Schulungssystemen, also sie werden über alles gebrieft, warum diese Wahlhelfer auch nicht über diese Themen gebrieft werden, wie die für mich ganz normal sind. Also sie werden ja auch darüber gebrieft, welche Listen man hat und so weiter und man muss einfach, ich verstehe das einfach absolut gar nicht. Ich habe zum Beispiel ja, das Erlebnis gab letztes Jahr bei der Europawahl. Wir haben die Wahlschablone erst in der Wahl im Wahllokal bekommen, was ich definitiv für die nächsten Wahlen in Luxemburg ablehne. Ich habe das ganz klar gesagt, es muss besser organisiert sein. Wir sind aber neu in diesem Thema seit zwei Jahren oder drei Jahren. Und die Liste gab es auch nicht im Vorfeld. Also es gab keine Informationen im Vorfeld, außer das, was ich aus den Medien bekommen habe. Das heißt, ich wusste, welche Partei ich wählen würde. Aber zum Beispiel war bei meiner Partei die sechs Namen. Ich wusste die Reihenfolge nicht. Gut, ich habe den Kreis geschwärzt, in Luxemburg schwärzt man den Kreis. Oder man gibt dann sechs Stimmen, die man verteilen kann. Bei Europa war das so. Da kannst du auch zweimal drei Stimmen vergeben oder zweimal zwei und zweimal eins. Hauptsache, du hast dann sechs Stimmen vergeben, wenn du die Liste gewählt hast, hat jeder eine Stimme bekommen. Nur die Liste, wie die Reihenfolge war, die hat der gute Mann mir nicht mitgegeben. Und das sind Sachen, da bin ich sehr froh darüber, dass es diese Information in Deutschland gibt. Zwar auch nicht alles in Breil, also man kriegt die Liste ja nicht in Breil geschickt, also in Schleswig-Holstein mal nicht. Ich weiß nicht, wie das in anderen Bundesländern war. Aber er hat wenigstens Möglichkeiten, um informiert zu sein, um informiert zu werden über Telefon und so weiter. Und das fand ich bei uns im Lokal wieder, ich kannte auch noch den guten Mann, aber der hat mir die Liste nicht mitgegeben. Aber das wusste ich auch gar nicht, dass es eine Liste gibt. Also da, um euch nur zu sagen, Deutschland ist da nicht alleine noch mit sehr viel Unwissenheit. Aber ich finde einfach, mittlerweile müssen die, und wir haben da eine Checkpolitik. Das heißt, es gibt bei uns auch so eine Liste, wo wahllokale Kommunen alle Informationen gesammelt werden, um was es geht, was wichtig ist bei den Wahlen. Aber scheinbar lesen sich diese Wahlhelfer auch nicht alle durch. Oder das ist keine Zwangslektüre. Aber das müsste es von Samstag auf Sonntag sein, eine Zwangslektüre. Und wenn du morgens ins Büro kommst, weißt du, was du zu tun hast. Ja, und das ist auch etwas, was ich so unfassbar wichtig finde und auch angeregt habe, auch nochmal über das Wahlamt, als ich mich dann im Nachhinein engagieren musste, weil meine Wahl so schiefgelaufen war. Dass die Leute geschult werden müssen. Und mir dann gesagt wurde, naja, das sind alles Ehrenamtler und so. Und Ehrenamt bin ich voll dabei. Ich mache auch ganz viel ehrenamtlich und möchte da auch gut. 60 Euro, Sie kriegen nicht Ehrenamtler. Sie werden entschädigt für Arbeit. Sie kriegen Geld dafür. Und selbst wenn ich irgendwo ehrenamtlich tätig bin, versuche ich zumindest auch nach bestem Wissen und Gewissen bei Dingen, die so wichtig sind wie eine Wahl, da möglichst fit zu sein in den Dingen. Und mir hat auch ein Wahlhelfer zum Beispiel geschrieben, Du. Wir wurden so geschult, dass die Angehörigen zum Beispiel nicht mit in die Wahlkabine kommen dürfen, was vielleicht auch zutrifft bei Oma Schmidt, dass Opa Schmidt nicht mit rein darf, um da vielleicht nicht manipulativ zu sein. Für Menschen mit Behinderung trifft es jedoch nicht zu und das steht auch tatsächlich in deren Schulungsunterlagen so drin. Deswegen finde ich es wirklich nochmal sehr hilfreich, sich diese Leitlinien durchzulesen, diese Checklisten von der Bundesfachstelle für Barrierefreiheit. Und ich hatte jetzt auch wieder eine Rückmeldung auch von einem Wahlhelfer, der sagt, naja, mit den Assistenzhunden. Also es geht vor, wenn jemand von den Wahlhelfern Angst hat vor Hunden und nicht eure Zutrittsrechte. Und dann denke ich auch, die sind teilweise noch so weit weg von dem Thema Inklusion. Hinterher kam noch so die persönliche Meinung von ihm. Es wird so viel für behinderte Menschen getan. Da werden irgendwelche Bahnsteige barrierefrei umgebaut und keiner von euch nutzt die. Und dann denke ich. Da ist ein Wissen noch nicht da, aber eine Anmaßung. Und wenn solche Menschen in einem Wahllokal arbeiten und auf einen behinderten Menschen treffen, der ansonsten aber nie sichtbar ist, dann kann das manchmal schief gehen. Und das ist einfach schade. Rückfrage an diesen Menschen wäre gewesen, stehst du an jedem Bahnhof, der umgebaut wird und zählst? Ja, und es ist ja auch Investitionen in die Zukunft. Ja, also selbst wenn jetzt noch nicht zehn behinderte Menschen das nutzen, genau dafür plädieren wir ja. Wir müssen Barrierefreiheit ja langfristig mitdenken, einplanen und können jetzt nicht von Dingen profitieren, weil die eben Jahrzehnte vor uns vergessen wurden. Und jetzt, was wünschen wir dem guten Mann, der das geschrieben hat, wünschen wir jetzt mal nicht. Aber der steht jetzt morgen auf, fährt mit seinem Auto, hat einen Unfallsitz im Rollstuhl. Dann haben wir diesen scheiß Bahnhof umgebaut. Für die blöden Behinderten, die ihn nicht nutzen und er müsste ihn nutzen und er ist nicht umgebaut. Was wäre dann? Fragezeichen. Ich wünsche ihm nichts Böses, aber was wäre dann? Dann denken die Leute erst um, weil sie in ihrem Umfeld niemanden haben, der behindert ist oder nicht mit Behinderten aufgewachsen sind, keine Behinderten kennen, keine Menschen mit Behinderung kennen und solche dummen Argumente, ihr nutzt das ja nicht. Ja, und genau das ist, was mir nochmal sehr bewusst geworden ist, an welcher Stelle stehen auch die Menschen, die dort wahllokal mithelfen und dort tätig sind. Die sind natürlich nicht an der Stelle wie wir, die sich schon sehr gut mit Inklusion auskennen. Die haben manchmal sogar eine sehr kontraproduktive Einstellung zu den Dingen. Und dann in so einer wichtigen Situation wie einer Wahl, wo es wirklich auch sehr eng ist, wo hinter uns eine Schlange steht, wo vor uns Menschen einfach auch im Stress sind. Und da ist es auch entscheidend, wie informiert sind Wahlhelfende. Dann ballt sich natürlich da ganz viel Wissen und Unwissen. Wir bringen viel Wissen mit, Wahlhelfende bringen manchmal sehr viel Unwissen mit. Und hier müssen wir aber auf dem Punkt sein. Und deswegen, wir brauchen Information und Aufklärung auch für die Menschen auf der anderen Seite. Also nicht nur für uns Betroffene, die natürlich auch ein ganzes Paket an Informationen mitbringen müssen, sondern auch die andere Seite muss gut informiert sein. Denn wie wählen Menschen mit Behinderung? Absolut, ja. Und wir müssen auch einfach ganz klar machen, dass das nicht ein Geschenk ist, dass wir wählen gehen, sondern das ist unser Recht. Und für unser Recht hat der Staat zu sorgen, dass es so barrierefrei wie möglich ist. Und diese Angestellte oder diese Ehrenamtlichen, die aber eine Aufwandspauschale kriegen, ich glaube in Schleswig-Holstein sind 60 Euro, das ist nicht viel für den ganzen Tag, das ist mir schon klar. aber sie kriegen das, sie machen nicht umsonst. Und die haben die Pflicht, dafür zu sorgen, dass die Wahl für Menschen ohne Behinderung barrierefrei und ordentlich und regulär abgehalten wird. Und wir gehören zu dieser Gesellschaft, also haben sie auch die Pflicht, das für uns zu tun. Und da gibt es für mich keine Diskussion von wegen, meine persönliche Meinung ist ... Und du darfst hier nicht, es gibt Regeln. Haltet euch bitte an die Regeln und dann ist gut. Ja. Was auch ein sehr wichtiger Punkt ist, ist das Thema leichte Sprache. Ich finde, das ist eine große Herausforderung für Menschen, die darauf angewiesen sind. Die Nathalie, ich hoffe, Nathalie, ich spreche deinen Namen richtig aus. Ich kenne ihn nur gelesen. Hat auch ein sehr schönes und wichtiges Statement abgegeben in dem Beitrag, an dem ich mich hier gerade lang handle, der Aktion Mensch Beitrag. Denn sie wünscht sich noch mehr und bessere Informationen, leicht zugänglichere Informationen zum Thema Wahlen und Wählen mit Behinderungen. Also auch, wie der Wahlzettel eigentlich funktioniert, die Briefwahl. Es geht ja nicht nur um die Informationen der Parteien, die Informationen zu den Kandidaten. Auch manchmal diese Wortgefechte, die es so gibt unter den Kandidaten. Das sind ja ganz viele Dinge, die Menschen verstehen müssen. Ja Menschen, die schwere Sprache nutzen, schon nicht verstehen. Und mir ist jetzt auch nochmal so der Punkt taktisch wählen aufgefallen, was in der Community besprochen wurde. Wie wird man taktisch klug? Da gibt es viele Informationen darüber auf Karten zum Beispiel, dass man sich in seinem Wahlkreis angucken kann. Wie steht es denn da eigentlich? Also wen sollte ich wählen? Wer hat denn da überhaupt eine Chance? Was ist vielleicht eine verpuffte Wahl? Wie funktioniert das mit der Erst- und Zweitstimme? Wenn ich da jetzt jemanden auf der Straße danach frage, ganz viele Hinz und Kunz wissen das nicht und die haben keine Behinderung. Wie soll das ein Mensch, der auf leichte Sprache angewiesen ist, verstehen, wie das mit einem taktischen Wählen funktioniert? Das wurde jetzt bei barrierefreies Feiern zum Beispiel diskutiert. Da hat man sich gegenseitig unterstützt. Ich bin als Blinde da auch ein bisschen aufgeschmissen, weil ich die Karten und die Daten und die Zahlen und wie es mit den Parteien in meinem Wahlkreis steht, gar nicht so gut interpretieren konnte. Das ist oft auch eine gute visuelle Aufarbeitung, die ich aber dann auf einen Blick gar nicht so verstehe. Und deswegen ist es auch hilfreich, Informationen in leichter Sprache mal auf einem Kanal zu bündeln, dass man nicht hier und da und überall suchen muss. Das ist auch das, was Heidi Zug auf ihre Behinderung meinte. Sie ist jetzt nicht auf leichte Sprache angewiesen, aber hat andere Behinderungen und braucht die Informationen dann für sie gut zugänglich mit einem Daisyplayer. Gibt es sowas nicht bei der Aktion Mensch, Danny? Weil ich dachte, die Aktion Mensch hätte sowas. Also das wäre jetzt für mich die erste Anlaufstelle, wo ich sagen würde, das gäbe es. Prinzipiell bin ich aber auch der Meinung, dass diese großen Verbände wie der DBSV und so weiter da ihre Seiten konzipieren müssen, um zu sagen, wenn du blind wählen gehst, das sind die wichtigsten Informationen für dich und so weiter. Wir haben schon ein paar Informationen, auch bei unserem Audioangebot haben wir auf der CD drin. Ich weiß nicht, ob bei euch das so drin ist, ob das jedes Bundesland dann wieder anders handhabt. Aber die erste und zweite Stimme ist ja, glaube ich, für jedes ist ja überall üblich. Also Aktion Mensch hat jetzt speziell zum Thema leichte Sprache auch nochmal Vinius eingestellt, auch in Kombination mit dem Statement von Nathalie. Ich kann mir vorstellen, weil sie sich jetzt, sie ist auch Redakteurin bei Ohrenkurs und ist auf leichte Sprache angewiesen und prüft auch Texte in leichter Sprache. Ich denke, bei ihr zieht es wirklich so ein bisschen darauf ab, erstmal grundsätzlich verstehen zu wollen, wie der Wahlzettel funktioniert. Ich glaube, man setzt auch sehr weit oben an und ist dann schon so irgendwie in den ganzen Themen drin, die ein Mensch mit leichter Sprache erstmal verstehen muss. Was ist eine Erststimme? Was ist eine Zweitstimme? Wie funktioniert denn das jetzt hier mit der Briefwahl? Was ist taktisches Wählen? Also wer hat denn überhaupt eine Chance? Wenn ich den jetzt wähle, verpufft vielleicht die Stimme von dem. Wer ist denn jetzt vielleicht sinnvoll, um eine andere Person zu unterstützen, wenn ich den jetzt wähle? Hat die Partei eine Chance, hat die Partei keine Chance? Also das sind so Dinge, die in leichter Sprache schwer zu erklären sind, weil man die selbst in schwerer Sprache schwer erklären kann. Ich habe mich vorhin mit meinem Papa drüber unterhalten und habe gesagt, du, willst du taktisch? Hast du dich schon mal mit taktischem Wählen befasst? Und er so, nee, erklär mir das mal. Und da habe ich gemerkt, musste ich auch erst mal überlegen, wie erkläre ich das jetzt? Weil ich habe taktisch gewählt mit meinem Partner und habe mir das vorhin auch mal durchgelesen, gemerkt, das lebt sehr viel auch von Karten und Bildern. Und was jetzt nicht leichte Sprache anbelangt, sondern Aufarbeitung oder Aufbereitung, besser gesagt, für blinde und sehbehinderte Menschen. Ja, da haben wir schon viel. Aber ich kann mir vorstellen, dass jemand mit einer Sehbehinderung oder mit noch einer Behinderung dazu vielleicht auch nicht alles gebündelt findet oder jemand mit einer Hörbehinderung. Ich weiß, dass das ZDF jetzt viele Sendungen auch. Aufbereitet hat, wo es darum geht, für Hörbehinderte oder taube Menschen auch so eine politische Debatte mal nachvollziehbar zu machen. Dann ist ja Gebärdendolmetschung nicht das Gleiche, wie was in Schrift zu übersetzen. Viele Menschen, die taub sind, können Schrift gar nicht unbedingt gut interpretieren, weil das nicht ihre erste Sprache ist. Die brauchen eine Gebärdenverdolmetschung, weil die gar nicht so gut lesen können. Da muss man sich auch erst mal einfühlen. Das ist also nicht ihre Hauptart. zu kommunizieren. Und wenn ich das alles nicht habe und diese ganzen Kommunikationswege gar nicht so nutzen kann, dann verstehe ich manchmal auch politische Konflikte gar nicht so gut und was gerade die Mainstream-Medien da alle so diskutieren. Wir müssen manche Menschen mit Behinderung an einer ganz anderen Stelle abholen und können das nicht so vergleichen mit dem, wo ein gut politisch informierter Mensch eigentlich schon ist und selbst die Die vermeintlich gut informierten Menschen sind nicht gut informiert, sondern stürzen sich immer auf ein Fokusthema und vergessen dabei, dass sie ganz viel hinten runterfallen lassen und zum Beispiel ihre eigene Inklusion abwählen, wenn sie bestimmte Parteien wählen, weil sie sich immer nur auf ein Hassthema stürzen und den Weitblick verlieren für Dinge, die eigentlich für eine Gesellschaft wichtig sind. Und barrierefreies Wählen heißt nicht nur, dass der Zugang zum Wahllokal für Rollstuhle gerecht ist. Barrierefreies Wählen geht darüber hinaus. Und wir hoffen, dass wir natürlich dieses Mal schon wieder einen Schritt weiter sind und mehr Wahlhelfer gut informiert sind. Ich bin gespannt. Ich kann leider ja nicht wählen gehen. Ich kann es euch also leider nicht berichten. Aber ihr werdet uns hoffentlich dazu Feedback geben. Hast du noch eine Stellungnahme, die interessant ist, die wir noch einschmeißen können? Ja, ja, von Andrea Schönem. Also sie ist auch Journalistin und sie ist auf physische Barrierefreiheit angewiesen. Und sie hat da ein ganz konstruktives Beispiel. Sie nutzt manchmal Briefwahl, wird manchmal im Wahllokal. Wenn sie im Ausland ist, dann nutzt sie zum Beispiel Briefwahl, dann macht sie manchmal Weiterbildungen. Aber wenn sie bei sich in ihrer Hut sozusagen wählen kann, dann ist sie ganz begeistert, weil ihr Wahllokal ist barrierefrei und das liegt an ihr, weil sie dort zur Schule gegangen ist, in dem Wahllokal. Das ist also eine Schule. Oft nutzt man ja Kindergärten und Schulen. Und da gibt es zum Beispiel eine Rampe, weil sie die ja auch schon damals brauchte, als sie dort zur Schule gegangen ist. Und so ist es natürlich super. Also da muss ich immer an die Sendung mit Jan Böhmermann oder von Jan Böhmermann denken, als er im letzten Jahr nochmal so einen richtigen Kracher losgelassen hat. Da gab es ja eine Sendung speziell zum Thema Inklusion. Und er hat auch das Thema Wahllokale aufgegriffen, dass die ja zu einem großen Teil nicht barrierefrei sind. Und hat dann so den Schlenker gemacht zu, ja, schlimm, aber Wahlen sind nicht so oft. Das Schlimme ist ja auch, dass Wahlen oft in Schulen und Kindergärten und so weiter stattfinden. Und das bedeutet ja, dass ganz viele Schulen und Kindergärten nicht barrierefrei sind. Also nicht barrierefreie Wahllokale bedeutet, wir haben wenige barrierefreie Schulen und Kindergärten. Und das ist ja auch nochmal ein Zeichen. Und was Andrea Schöne da beschreibt, ist eigentlich eine super Erfahrung. Man ist schon sensibilisiert, man hat dort Menschen, die dort bekannt sind, weil sie dort in die Schule gegangen sind und automatisch haben wir da dann auch gleich eine Location, die genutzt werden kann, weil man da schon das Equipment da hat und die Kulturtechniken behinderter Menschen kennt. Und also, wenn wir da hinkommen, das wäre doch super. Ja, das ist die Hoffnung, die ich ja habe, dass die Sichtbarkeit, und deshalb plädiere ich wirklich für die Menschen, die wählen gehen, dass ihr sichtbar seid, dass die Menschen euch treffen und ja, wenn es Hürden gibt, dann gibt sie, aber glaub mir, die sind prägend. Und wenn sie rausgeht, weiß das ganze Wahllokal, dass es ein Problem gab und die werden es mitholen. Aber wenn ihr nicht hingeht, wird es keiner erfahren, dass es da Probleme gibt. Und deshalb ist die Begegnung für mich das Nonplusultra und das Wichtigste, was es gibt, bei den Wahlen, aber auch in der Gesellschaft. Und das ist meine Hoffnung für Inklusion, dass wir die Inklusion über diesen Weg geschaffen kriegen, weil der politische Weg ist schon gut. Aber wenn es auf dem Terrain nicht ausgeübt wird, kannst du vergessen. Ja, genau. Also Leute, seid mutig, seid empault. Ihr habt jetzt auch das Wissen. Also ihr dürft zum Beispiel eure Assistenzpersonen mitnehmen. Ihr habt Zutrittsrechte für eure Assistenzhunde. Ihr müsst Rampen nutzen dürfen oder euch muss Alternative angeboten werden, wenn euer Wahllukat nicht barrierefrei ist. Und natürlich ist es klar, dass man nicht immer diese Diskussion haben möchte und dass dann so eine Briefwahl entspannter ist. Aber wir möchten Teilhabe, wir möchten am gesellschaftlichen Leben teilnehmen und wir müssen auch gesehen werden mit den Hilfsmitteln, die wir haben. Und ich kann auch einen Wahlhelfer, der das super fand, mal so eine Wahlschablone im Original zu sehen und der auch gesagt hat, Mensch, das wird ja wirklich gebraucht und das ist einfach wichtig, dass die nicht umsonst erstellt werden, diese aufwendigen Schablonen. Ja, dann werden wir in einer Woche ungefähr so tendenziös anfangen zu wissen, was dann passiert. Da kommen die Hochrechnungen und so weiter und irgendwann haben wir dann unsere Regierung. Sicherlich werden wir am 1. März in der Ausgabe Rückblick auf den Monat mit Ottmar Malz-Paul schon die ersten Tendenzen spüren und vielleicht wissen, ob wir überhaupt eine Koalition zustande kriegen oder nicht. Das ist ja auch noch eine Frage, die gar nicht so sicher ist. Was ihr wählen sollt, ich glaube, das könnten wir jetzt aufmachen, das Fass. Ich würde es aber ganz ungerne aufmachen, weil ich einfach der Meinung bin, dass jeder mit seinem Gewissen das regeln muss, was er wählt. Und ich wünsche mir, dass die Leute vernünftig wählen und sich nicht selber abschaffen, wie du das schon ein paar Mal sehr gut gesagt hast und dann fallen definitiv einige Parteien raus. Bitte Augen auf vom Parteien wählen, guckt euch die Pläne an, guckt euch die Wahlprogramme an und guckt euch natürlich auch das an, was diese einzelnen Personen reden. Heute an diesem 16. Februar gibt es ein Quadrigespräch bei RTL mit vier Personen, Mitglieder von Parteien, die unterschiedlich nicht sein könnten, schaut euch diese Sachen an, hört euch die Sachen an und vor allem geht auf euer Gefühl und das, was eure Werte sind und wählt dann das Richtige, für euch Richtige und natürlich immer daran denken, was dann auch die Resultate für die Menschen sind, für die ihr wählt, weil ich meine, dass die Amerikaner, die Trump gewählt haben. Ich glaube, die hatten nicht gedacht, dass der seine Sachen versucht, in die Realität umzusetzen. Das finde ich natürlich großartig von der Idee her. Ich verspreche etwas und ich halte etwas. Das Problem ist nur das, was er versprochen hat, ist schon so brutal. Aber die Leute kriegen jetzt mit, dass der das wirklich auch umsetzen will. Gott sei Dank gibt es da noch die Gerichte, die eingreifen. Sonst hätten wir natürlich ein großes Problem. Aber ja, ich tue mich weh damit, weil wir in der Demokratie sind, muss jeder wirklich für sich entscheiden mit gutem Gewissen, was er da wählt. Aber wirklich sich informieren vorher, das ist ganz wichtig. Auch Menschen mit Behinderungen haben mittlerweile viele Möglichkeiten, sich zu informieren. Ja, an der Stelle möchte ich auch nochmal den letzten Newsletter von Roel Krauthausen empfehlen, denn da sind gebündelt sehr, sehr wertvolle Informationen drin, auch für uns Menschen mit Behinderungen. Und was für Konsequenzen das haben kann, wenn man Parteien wählt, die doch sehr behindertenfeindlich und inklusionsfeindlich sind. Und man muss da wirklich aufpassen, was man macht. Denn wir werden viele, viele Jahre damit zu kämpfen haben, das wieder rückgängig zu machen, was dann verzapft wird. Das können wir nicht wollen. Also Leute, Augen auf. Aber Jenny, ja, ich finde es auch gut, dass Raoul darauf hinweist. Allerdings finde ich, wenn ich die Parteien draußen alle höre, beschäftigen sich mehr, einige Parteien, viel zu sehr darauf, den anderen zu sagen, was sie nicht wählen sollen. Statt sich zu verkaufen und zu sagen, warum wähle ich dich? Also mich nervt die Tatsache, dass wir uns viel zu viel und diese Partei, die wir meinen, es gibt ja eine Partei, die sehr stark im Kurs ist, wir beschäftigen uns viel zu viel mit dieser Partei und reden viel mehr über diese Partei, dass wir sie nicht wählen und was für böse Menschen das sind und was für komische Ideologien da haben, da bin ich, gehe ich voll mit. Aber mich nervt mittlerweile, dass wir viel zu viel darüber reden, warum wir die nicht wählen. Und ich höre aber nicht, warum wir die anderen wählen sollen. Also beschäftigt euch, liebe Parteien, mit euch primär selber. Und dann wird der Wähler euch auch zuhören. Und hört auf, ständig dieses Parteien-Bashing, wie in der Werbung mittlerweile. Wenn du Lenor und Ariel hast, dann sagt Lenor, warum du Ariel nicht kaufen sollst, anstatt dass Lenor sagt, warum ich so geil bin und ich Lenor kaufen soll. Das ist für mich wichtig. nicht, warum ich die Partei nicht wählen soll. Die Parteien sollen sich auf sich konzentrieren und ihre Stärken hervorheben und sagen, warum ich als Wähler die und die und die Partei wählen soll. Und das andere nervt mich katastrophal, weil das nicht mit Demokratie, ich brauche nicht von jemandem belehrt zu werden, was ich nicht wähle. Ich möchte wissen, warum muss, soll und ist es wichtig, dich zu wählen als Partei. Das ist meine persönliche Auffassung. Das andere ist mir einfach zu nervig. Wobei ich glaube, dass viele Menschen mit Behinderung wirklich nicht wissen, was für Konsequenzen es für sie persönlich hat, wenn sie rechts wählen. Dann müssen sie sich informieren, Jennifer. Das wissen die anderen auch nicht. Das wissen wir an sich, wissen wir es. Aber es gibt Menschen, kannst du mir doch nicht erzählen, dass 51 Prozent der Amerikaner nicht wussten, was passiert, wenn sie Trump ein zweites Mal wählen. Ich glaube ganz ehrlich, dass es Menschen mit Behinderung gibt, die es nicht wissen. Und es gibt auch Menschen ohne Behinderung, die es nicht wissen, weil die einen ganz starken Fokus auf ein anderes Thema haben, was wir hier gar nicht ansprechen wollen. Und die vergessen dabei ihre eigene Lebenswelt, ihre eigene soziale Absicherung. Eigene Entwürfe von Demokratie, in der wir alle leben wollen. Und deswegen denke ich, ist es schon manchmal, oder nicht manchmal, Ich halte es für absolut notwendig, in Hintergründe einzusteigen, sich zu informieren, was passieren kann, wenn ich die falsche Partei wähle. Also die falsche Partei, ja, kann man so sagen, denn wenn ich mich mit Leuten draußen auf der Straße unterhalte... Wissen die bis auf einen speziellen Fokus nicht, was eine bestimmte Partei macht. Und die wissen nicht, welche Konsequenzen das noch haben kann. Und wir sehen das ja jetzt, du hast es gerade angesprochen, wir sehen es in dieser ganzen Trump-Dramatik, wie viele Leute jetzt schon Hilfe schreien. Und das kann uns in ähnlicher Form auch passieren. Und dann kann man sagen, Leute, ihr hättet es wissen können, aber ihr habt euch nicht informiert. Ich sehe das in meiner eigenen Familie, ich sehe das in meinem Umfeld. Ich sehe ganz viele Leute, die es wirklich nicht wissen, weil sie sich nicht informieren. Und Menschen mit Behinderung, die suchen manchmal oder manche von uns, es gibt ja da Zahlen, die das belegen, wer da teilweise auch so einen Weg gehen möchte, die suchen auch diese einfache Lösung und informieren sich aber nicht. Und ich glaube, manchmal muss man das schon mundgerecht servieren und sagen. Guck dir wenigstens mal den Beitrag an, lies dir das mal durch, hinterfrag nochmal, denn wenn die das nicht machen, möglichst in einfacher Sprache, das vielleicht nochmal lesen oder so, ja, dann, oh, das tut mir. Ich gehe mit dir, dass das, wie jetzt in Raul Krauthausens Newsletter, dass er das macht, finde ich richtig, finde ich absolut gut, aber ich finde es von den jeweiligen Parteien nicht gut, wie wenig sie sich auf sich selber konzentrieren, sondern wie sehr sie sich darauf konzentrieren, dass die CDU die Grünen kaputt machen will und sagt, die sind scheiße, die SPD, die FDP oder so weiter. Sie beschäftigen sich für meine Verhältnisse viel zu sehr, mit dem die andere Partei klein zu machen und sind nicht in der Lage, klar zu machen, wenn du SPD wählst, CDU, FDP, Grüne, AfD, was auch immer, dann kriegst du und dann hast du und das bieten wir dir und das setzen wir auch um, da stehen wir für ein. Das fehlt mir in der jetzigen Debatte in Deutschland absolut zu viel und ich finde es einfach, ja, also. Mir würde das schon reichen. Wähle grün, damit du nicht braun kriegst. Nein, das ist für mich nicht die Wahl. Wähle grün, weil... Das und das und das und das. Für das stehen wir. Ich habe diesen Satz gelesen. Wähle grün, damit du nicht braun kriegst. Das ist aber für mich keine Aufklärung. Das ist für mich einfach, ich wähle mich, damit die anderen nicht... Ja, das ist auch in einer Hinsicht nicht ganz verkehrt, aber warum ist es dann wichtig, grün zu wählen? Dann schreib mir das ganz klar auf, zeig mir das auf, zeig den Menschen mit Behinderungen auf, warum die Grünen, weil das sind eine der Parteien, die sich sehr für Behinderungen einsetzen, ohne jetzt Werbung für die zu machen. Ich bin ja sowieso neutral und brauche nicht zu wählen. Ich mache auch keine Wahlempfehlung. Aber verstehst du, ich wünsche mir, dass die Parteien sich auf sich konzentrieren und nicht die ganze Zeit uns zu sagen, wen wir nicht wählen dürfen. Das machen wir, wenn wir gute Argumente haben, kannst du mich mit der Tatsache überzeugen, warum ich dich wähle und nicht andere. Und dann ist es natürlich an der Community, da gebe ich dir recht zu sagen, Achtung, wenn ihr die wählt, da sind die versteckten Botschaften dahinter, da solltet ihr darauf aufpassen. Das ist die Community, die Gesellschaft, die politischen Wissenschaftler, die das machen sollen, aber das ist nicht die Arbeit der Parteien. Parteien sollen sich auf sich konzentrieren, ihre Programme, ihre Stärken hervorheben. Das ist wirklich meine Auffassung. Wir dürfen uns, oder wir müssen uns gegenseitig auch sagen, wenn du eine Behinderung hast, wähle keine Nazis. Nazis, die wollen keine Menschen mit Behinderung. Das dürfen wir. Das wollten die nie und das wollen die auch jetzt nicht. Und die haben uns getötet. Die haben schlimme Verbrechen an Menschen mit Behinderung begangen. Und wenn du das jetzt wählst, dann hast du irgendwas Grund nicht verstanden. Das dürfen wir nicht sagen. Ja, das sollte aber für mich eine SPD, eine FDP, eine grüne CDU, links Wagenknecht, die sollten sowas nicht sagen. Aber wir dürfen sowas sagen, das ist richtig. Die anderen sollen ihre Parteiprogramme fokussiert nach vorne bringen und sagen, was bringt... Ich habe vier Parteien angeschrieben, Jenny. Vier Parteien. CDU, SPD, FDP und die Grünen. Vier Parteien habe ich gefragt, dass ihre Kanzlerkandidaten... Sich in diesem Podcast stellen meinen Fragen. 15 Prozent der Wahlpflichtigen Menschen sind Menschen mit Behinderung. Von den vier Parteien haben zwei geantwortet und wollten mir einen Fraktionsmitglied aus dem Bundestag schicken. Und zwei haben sich gar nicht gemeldet. Also da ich deinen Podcast höre, Sascha, ich weiß, ich weiß. Du weißt das. Ja. Verstehst du, das sagt mir aber auch ganz viel aus. Das heißt, auch diese Parteien, wir wollen nicht, dass die AfD an die Macht kommt, weil die AfD nichts für behinderte Menschen macht, im Gegenteil. Aber die anderen Parteien scheinen auch nicht unbedingt das Behindertenthema auf dem Fokus zu haben, sonst hätten sie sich irgendwie bemüht, vielmehr in den Wahlprogrammen klar und deutlich für Menschen mit Behinderung zu schreiben. Also, weißt du, du kannst ja nur die Pesto de Cholera wählen, das ist das Brutale bei dem Ganzen. Ach, ich bin da relativ klar, ja. Aber ich darf ja jetzt nicht tendenziös sein und unsere Hörerschaft beeinflussen. Aber tun wir ja doch, wenn wir sagen, sie sollen nicht die AfD wählen, beeinflussen wir sie doch. Doch, doch. Aber oh Gott, ich darf jetzt nicht, Sascha, ich komme aus der Punk-Szene, ich darf jetzt nicht meine ganze Ideologie hier rauskloppen. Da werde ich gecancelt. Aber ja, also Nazis wählen, das dürft ihr nicht, Leute. Das nehme ich jetzt hier auf meine Kappe. Lassen wir so stehen. Liebe Zuhörer, Jenny, haben wir noch einen? Ich bin jetzt eigentlich erst mal rundum zufrieden, wenn ihr barrierefrei wählen könnt, liebe Leute. Und ich hoffe, wir haben euch da ein kleines Paket geschnürt und ihr seid optimistisch, was eure Wahl betrifft. Denn das eine ist das, worüber wir jetzt doch ins Streitgespräch gegangen sind. Und das andere ist, wir müssen ja vorher schon immer für uns ganz viel vorbereiten und wissen, ob wir das funktionieren mit der Wahl. Also nicht nur die Wahl an sich ist für uns wichtig, sondern auch, dass die auch funktioniert für uns Menschen mit Behinderung. Und da würde ich wünschen, dass dieser Doppelwopper gut funktioniert und wir nicht da so eine doppelte Last mit uns schleppen, sondern wirklich das Gefühl haben, wir können hier was mitbewegen, wir können an demokratischen Prozessen teilnehmen. Und das ist ja auch ein Kampf gewesen, dass wir da hinkommen können. Und das ist auch eine Errungenschaft, die wir nutzen sollten. Richtig. Und wir drücken die Daumen und wünschen euch, dass ihr natürlich barrierefrei wählen könnt. Für die, die nicht Briefwahl genutzt haben, sondern wirklich ins Lokal gehen, geht wählen. Und vor allem nach dem 23. blickt auf unseren Knopf. Sonntag trifft eagle at inclusator.com und schreibt uns, wie war es? Was habt ihr erlebt? Schöne Geschichten, aber vielleicht auch ein bisschen enttäuschende Geschichten. Schreibt uns das und wie habt ihr gereagiert? vor allem auch wichtig, dass wir wissen, wie seid ihr damit umgegangen und so weiter. Also wir wollen eure Feedbacks haben, weil am 16. März haben wir die nächste Folge Nummer 22 und da würden wir dann gegebenenfalls, wenn Feedbacks von euch kommen, über die Wahl 2025 sprechen wir dann wahrscheinlich sowieso, was da rausgekommen ist, aber vor allem würden wir dann auch gerne mal eure Feedbacks hören, wie barrierefrei konntet ihr eigentlich wählen. Damit sind wir am Ende dieser Ausgabe. Wir wünschen eine gute Vorbereitung auf die Wahl und eine gute Nachbereitung und Wunde lecken oder wie man das auch immer nennt danach und hören uns dann am 16. März 2025 wieder. Das war's für die Ausgabe Sonntag trifft. Egel! Herzlichen Dank, liebe Jenny und alles Gute! Ciao, ciao! Wie Jennifer bereits angedeutet hat, gibt es einige Links in den Shownotes, vor allem ein Link zur Aktion Mensch, ein sehr wichtiger Link. Also schaut euch das noch an, hoffentlich dann vor den Wahlen und wählt dann das Richtige oder die Richtigen. Und dann wünschen wir viel Spaß und werden uns dann im März nochmal treffen mit eurer Feedback-Runde, wenn ihr uns dann geschrieben habt, wie das alles geht. Und wir werden auch definitiv, das kann ich jetzt schon sagen, Feedback kriegen von Kandidaten und Kandidatinnen mit Behinderung. Auch sehr spannend, sehr interessant. Mein Name ist Sascha Lang. Danke an Jennifer Sonntag für diese wundervolle Ausgabe. Bis demnächst. Ciao, ciao. Music. Sascha Lang bedeutet Inklusion. Inklusion ist ein Gesellschaftsprojekt. Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch ganz natürlich dazugehört. Egal wie du aussiehst, welche Sprache du sprichst oder ob du eine Behinderung hast. Inklusion heißt Teilhaben. Wir möchten dich mit unserem Podcast dazu motivieren, bereits jetzt an der Gesellschaft teilzunehmen. Denn nur so können Barrieren abgebaut werden. Barrieren, die nicht nur im Alltag bestehen, sondern auch in den Köpfen. Lasst uns diese gemeinsam abbauen. Music. Das war der Podcast IGL Inklusion ganz einfach leben mit eurem Inklusator Sascha Lang. Music. IGL Inklusion ganz einfach leben wird dir präsentiert von Inklusator. Infos zum Inklusator und weitere Folgen findest du. Music.