IGEL - Inklusion Ganz Einfach Leben

Sascha Lang - Inklusator
Since 04/2021 285 Episoden

„Kürzen oder Teilhaben? – Zwischen Merz, Märchen und Menschenrechten“

Monatsrückblick mit Ottmar Miles-Paul von den Kobinet Nachrichten

01.09.2025 66 min Sascha Lang & Ottmar Miles-Paul

Zusammenfassung & Show Notes

Der August war heiß – nicht nur wetterbedingt, sondern auch in der Inklusionspolitik! Gemeinsam mit Ottmar Miles-Paul von den kobinet-Nachrichten blicke ich, Sascha Lang, auf einen Monat voller Debatten, Jubiläen und unbequemer Wahrheiten zurück.
Wir sprechen über die ungleichen Regeln bei GEZ- und Rundfunkbeitragsbefreiungen sowie die massiven Unterschiede beim Blindengeld zwischen den Bundesländern. Warum entscheidet noch immer der Wohnort darüber, wie viel Unterstützung Menschen mit Behinderung erhalten – oder eben nicht?
Ein Highlight: 30 Jahre BIZEPS – Zentrum für selbstbestimmtes Leben in Wien. Was in Österreich als mutige Bürgerinitiative begann, ist heute eine feste Institution für gelebte Inklusion.
Außerdem werfen wir einen Blick über die Grenzen: Der Welttag der humanitären Hilfe am 19. August erinnert daran, dass Inklusion kein Luxus westlicher Länder ist, sondern weltweit dringend gebraucht wird. Welche Rolle spielen dabei die USA – und was können wir in Europa lernen?
Auch die deutsche Werkstättenreform bleibt ein Dauerbrenner. Beim Tag der offenen Tür des Bundestages fiel eine bemerkenswerte Aussage von Bärbel Bas. Wir ordnen ein, was das für die Zukunft der Teilhabe bedeutet.
Zum Abschluss sprechen wir über Ottmars Roman „Zündeln an den Strukturen“, der inzwischen zwei Jahre alt ist, und über das spannende Interview mit Uwe Heineker, der die politische Inklusion als „eher eine Illusion“ beschreibt.
Kritisch, pointiert und nah dran an den Themen: Der Monatsrückblick im IGEL Podcast liefert dir Hintergründe, Stimmen und Perspektiven rund um Inklusion, Teilhabe und Barrierefreiheit.
Alle Nachrichten sind hier nachzulesen:
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Podcast „IGEL – Inklusion Ganz Einfach Leben“
 
 
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Der August war heiß – nicht nur wetterbedingt, sondern auch in der Inklusionspolitik! Gemeinsam mit Ottmar Miles-Paul von den kobinet-Nachrichten blicke ich, Sascha Lang, auf einen Monat voller Debatten, Jubiläen und unbequemer Wahrheiten zurück.
 
Wir sprechen über die ungleichen Regeln bei GEZ- und Rundfunkbeitragsbefreiungen sowie die massiven Unterschiede beim Blindengeld zwischen den Bundesländern. Warum entscheidet noch immer der Wohnort darüber, wie viel Unterstützung Menschen mit Behinderung erhalten – oder eben nicht?
 
Ein Highlight: 30 Jahre BIZEPS – Zentrum für selbstbestimmtes Leben in Wien. Was in Österreich als mutige Bürgerinitiative begann, ist heute eine feste Institution für gelebte Inklusion.
 
Außerdem werfen wir einen Blick über die Grenzen: Der Welttag der humanitären Hilfe am 19. August erinnert daran, dass Inklusion kein Luxus westlicher Länder ist, sondern weltweit dringend gebraucht wird. Welche Rolle spielen dabei die USA – und was können wir in Europa lernen?
 
Auch die deutsche Werkstättenreform bleibt ein Dauerbrenner. Beim Tag der offenen Tür des Bundestages fiel eine bemerkenswerte Aussage von Bärbel Bas. Wir ordnen ein, was das für die Zukunft der Teilhabe bedeutet.
 
Zum Abschluss sprechen wir über Ottmars Roman „Zündeln an den Strukturen“, der inzwischen zwei Jahre alt ist, und über das spannende Interview mit Uwe Heineker, der die politische Inklusion als „eher eine Illusion“ beschreibt.
 
Kritisch, pointiert und nah dran an den Themen: Der Monatsrückblick im IGEL Podcast liefert dir Hintergründe, Stimmen und Perspektiven rund um Inklusion, Teilhabe und Barrierefreiheit.
 
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Transkript

Speaker2
00:00:02
Ich bin völlig blind. Manchmal habe ich das Gefühl, meine Tage und Nächte sind auf den Kopf gestellt, weil ich Schwierigkeiten habe, nachts zu schlafen und tagsüber wach zu bleiben. Ich leide unter 924, einer seltenen Schlaf-Wach-Rhythmusstörung, die viele völlig blinde Menschen betrifft. Möchtest du mehr über diese Erkrankung in Verbindung mit völliger Erblindung erfahren? Rufe kostenfrei an unter 0800 24 24 008.
Music
00:00:37
Speaker2
00:00:59
Mit eurem Inklusator, Sascha Lang.
Speaker0
00:01:06
Igel Inklusion, ganz einfach leben, der Podcast für gelebte Inklusion. Herzlich willkommen, wir schreiben die Episode 282, auch noch ausgesprochen 282. Schön, dass ihr wieder mit dabei seid. Wir schreiben den 1. September 2025 beim Erstveröffentlichungstermin dieser Ausgabe. Und das bedeutet Herbstanfang. Aber wir tragen die Sonne im Herzen. Also alles gut. Der Sommer kann für uns immer da sein, wenn wir wollen. In dieser Episode, das wissen die treuen Zuhörer, geht es wieder mit dem Monatsrückblick weiter. Ja, ein Monat ist schon vorbei. Über 160 Nachrichten waren bei Kobinet Nachrichten wieder zu finden. Und wir haben die wichtigsten zusammengetragen und analysieren sie jetzt mit unserem Redakteur von den Kobinet Nachrichten, Ottmar Miles-Paul. Mein Name ist Sascha Lang, ich bin euer Inklusator und ich wünsche gute Unterhaltung.
Music
00:01:57
Speaker0
00:02:31
Igel Inklusion, ganz einfach leben, der Podcast für gelebte Inklusion. Summer is over. 1. September 2025, offizieller Herbstbeginn, erster Tag des Monats. Das heißt, herzlich willkommen, lieber Ottmar Malz-Paul.
Speaker1
00:02:47
Ja, Summer is over. Wir haben zum Glück noch ein bisschen schönes Wetter, aber man merkt, die Sache nimmt schon wieder Fahrt auf. Also ich freue mich, mal wieder beim Monatsrückblick auf die Behindertenpolitik dabei sein zu können.
Speaker0
00:02:59
Wir sind bei der Episode 282. Es geht also schlagartig voran in Richtung 300. Wir sind gespannt, was da dann wieder passiert. Ich weiß es noch nicht, aber ich habe schon eine Idee, wen ich da interviewen sollte. Ich saß letztes Mal ganz lange mit unserer Kollegin Ellen Keune zusammen. Die meinte, ich sollte mal eine Episode als Mickey Mouse machen. Dann die 23. Episode. Wir überlegen uns mal, ob wir das machen. Klang lustig, weil ich hier gerade gezeigt habe, Also wie so ein Programm manchmal klingen muss, wenn ich schneide, dass es manchmal auch schneller gestellt werden muss. Und dann fand ich das lustig. Ich habe gesagt, so eine Episode komplett wäre doch mal was ganz Lustiges. Wir gucken mal.
Speaker1
00:03:38
Naja, Mickey Mouse hat ja für, ich sage mal, für uns blinde, sehbehinderte Menschen so ein bisschen was. Weil wenn ich Hörbuch höre, dann stelle ich das immer schneller. Also weil da kann man einfach mehr aufnehmen in kurzerer Zeit. Und dann kommen manchmal andere und sagen, welche Mickey Mouse Sendung hörst du hier gerade?
Speaker0
00:03:56
Ja, das ist ganz interessant. Gerade das Thema Schnelligkeit hat jetzt nichts mit den Covid-Nachrichten zu tun, aber trotzdem ganz interessant. Es gibt ja ganz viele Leute, die werden, wenn sie Blinden begegnen mit Sprachausgaben, die werden ja total, total verrückt, weil sie diese Schnelligkeit, die da aus der Sprachausgabe rauskommt, gar nicht nachvollziehen können. Und vor allem, was ja schlimmer für die anderen Menschen ist, dass sie gar nichts hören oder verstehen, also gar nichts aufnehmen können. Ist also ganz interessant für unser Gehirn, das trainiert ist. Aber ich muss ganz ehrlich gestehen, also wenn mein Voice-Over auf 65 oder 60 Prozent steht, das ist für mich schon sehr viel. Und es gibt Menschen, die stellen das auf 80. Und dann werde ich kirre. Dann kriege ich nichts mit, kann nichts verstehen. Also ich kann die Menschen verstehen, die nicht so Sprachausgaben-affin sind und dann neben uns sitzen und denken, Hilfe, was passiert da? Oder auch, das macht einen auch manchmal extrem nervös. Wie geht das denn bei dir so? Hast du auch so Leute, die manchmal noch schneller das abhören als du?
Speaker1
00:04:51
Ja, ja, ich kenne ja einige blinde, sehbehinderte Leute. Und wenn die dann sozusagen das auf laut haben, wenn die irgendwas abhören... Die haben schon ganz schöne Geschwindigkeit. Und Sascha, ich muss bekennen, wenn ich den Igel-Podcast anhöre, das hängt immer ein bisschen von der Geschwindigkeit deiner Gesprächspartner ab, aber ich bin oft auf doppelte Geschwindigkeit. Und da muss man sich natürlich viel mehr konzentrieren. Man darf nicht gedanklich so abweichen, wie man das bei Normalgeschwindigkeiten machen kann, wenn man zuhört. Aber es erspart natürlich unheimlich viel Zeit. Und ich bin ja eigentlich eher jemand, der immer gut getaktet ist, der auch schnell. Also ich komme mit doppelter Geschwindigkeit mit Igel immer ganz gut hin. Wenn meine Frau dann da irgendwo rumschlägt, dann denkt sie schon wieder, oh Gott.
Speaker0
00:05:36
Und bei der Sprachausgabe nutze ich auch wirklich, also beim Handy ja die, die drin ist. Also ich habe da Anna oder so heißt sie. Die haben ja alle Namen, klingen auch sehr schön. Auf Spanisch ist es die Marisol. Und bei Jaws, das ist ja unsere im Moment noch beliebteste Sprachausgabe von Freedom Scientific, die aber gerade eine Politik treiben, die unheimlich nur noch Geldmacherei ist, aber Entwicklung nicht mehr so stark. Und da nutze ich, seit ich Jaws nutze, das sind jetzt 28 Jahre die Eloquenz, das ist eine wirklich, schreckliche, der Reef glaube ich heißt er sogar, das ist eine ganz schreckliche Stimme, aber ich nutze die, weil ich sage immer wieder, wenn ich eine schöne Stimme brauche, dann setze ich mich nicht vor meinen Computer also ich brauche wirklich da keine schöne Stimme, das sind auch Informationen, die rein und raus, so schnell rein und raus gehen, dass da nur das Wichtigste gefiltert wird, aber ich glaube das hat mit Training vom Gehirn zu tun, sonst würde das auch gar nicht so funktionieren.
Speaker1
00:06:31
Ja, ganz bestimmt. Also weil, wie gesagt, aber du hast recht, man sitzt vorm Computer und dann ist es auch manchmal gut, wenn man dann wieder wegkommt. Aber ich höre ja immer den Igel-Podcast über Handy und dann wandere ich manchmal durch die Wohnung. Da kann man das so ein bisschen verbinden. Da kriege ich wieder ein paar Schritte und dann erfahre ich wieder was und so fängt mein Morgen oft auch an.
Speaker0
00:06:52
Das klingt doch sehr begeistert. Und diese Ausgabe, hörst du dir auch immer nochmal den Monatsrückblick an?
Speaker1
00:06:58
Ja, in der Tat, weil... Ich mache es oft so, wenn ich irgendwo Interviews gebe, dann sage ich, Leute, veröffentlich es einfach, ich will es gar nicht wissen. Aber beim Monatsrückblick, da höre ich dann doch immer wieder mal rein, weil ich bin immer so gefordert, wenn du mir die Fragen stellst, weil ich weiß ja immer nie, was kommt. Und dann denke ich, okay, was hast du eigentlich da erzählt? Aber das macht es ja spannend und so soll das ja auch ruhig sein. Das Leben darf ruhig ein bisschen spannend sein. Also ist so ein bisschen immer wie so eine Schulprüfung. Darum bin ich mal gespannt, was heute kommt. Aber ich hätte einen anderen Anfang heute mal. Ich würde mal dich, Sascha, fragen. Ich habe nämlich berichtet über, du hast dich aufgeregt. Du hast einen Widerspruch geschrieben über ungleiche Verhältnisse in Deutschland. Was hat dich umgetrieben? Ich würde mal anfangen, welche Nachricht hast du dieses Mal kreiert?
Speaker0
00:07:51
Ja, ich habe gesehen, sogar hier bei meiner Auflistung ist sie auch mit aufgeführt, die ich hier gekriegt habe. Ich habe diesmal die künstliche Intelligenz mal gefragt. Ich habe gesagt, stellen wir mal 15 News-Themen zusammen aus den Kobinett-Nachrichten vom Monat August. Und da kam diese Nachricht auch mit raus, interessanterweise. Ich hätte jetzt nicht direkt mit der angefangen, aber ich kann gerne dazu Stellung nehmen, warum ich mich darüber aufrege. Und zwar geht es um folgendes. Die GEZ, die ist ja für jeden in Deutschland zu bezahlen, außer für Menschen, die Hartz-IV-Empfänger sind oder Arbeitslosengeld oder ich glaube, die einen Pflegegrad haben, sind auch befreit. Weiß ich nicht genau. Allerdings habe ich damit prinzipiell kein Problem, weil die Öffentlich-Rechtlichen mittlerweile sehr gut Arbeit leisten und auch barrierefrei etwas liefern. Also es geht mir nicht darum, dass ich nicht bezahlen will. Ich habe allerdings festgestellt, dass es nicht gleichwertig in Deutschland verteilt ist. Also es gibt Menschen in Deutschland, die Blindengeldempfänger sind, keine blinde Hilfe, keine Pflege, sondern Blindengeldempfänger und die keine GEZ bezahlen müssen. Also mal nicht den ermäßigten Beitrag. Unter anderem die Kollegin aus Berlin. Die haben das Blindengeld in dem Landespflegegeldgesetz verankert. Und auf diesem Basis sagt die GEZ oder die Landesanstalten dann in Berlin, dass die Blinden dadurch GEZ befreit sind. Und ich habe damit ein Problem. Nochmal, ich habe kein Problem damit, dass ich gerne die 17 Euro oder wie viel es sind oder 18 mittlerweile alle drei Monate bezahlen will. Es geht mir gar nicht darum, nicht zu bezahlen. Es geht mir nur darum, dass es aufhören muss, dass wir in einem Land Deutschland, wir sind in einem Land mit 16 Bundesländern, das ist okay, aber wir sind in einem Land, dass wir da unterschiedlich behandelt werden, nur weil der Wohnsitz ein anderer ist. Melde ich mich jetzt in Berlin an, bin ich befreit, kriege 731 Euro Blindengeld. Ich bin in Schleswig-Holstein angemeldet, ich kriege nur 325 Euro Blindengeld und ich finde das skandalös, dass das überhaupt geduldet wird. Ich finde es schlimm, dass auch ein DBSV, muss ich ganz ehrlich sagen, das zulässt, dass das so läuft, wenn sie es überhaupt wissen. Ich gehe davon aus, dass sie es wissen. Ich finde, es muss aufhören damit, dass wir in einem Bundesland, also in einem deutschen, in der deutschen BRD, Bundesrepublik Deutschland, unterschiedlich behandelt werden, nur weil der Wohnsitz entscheidend ist, wie das gehandhabt geht. Das geht mir auf den Wecker und ich werde da Widersprüche eingelegt, den habe ich eingelegt und ich bin auch gewillt, so weit wie möglich zu gehen. Nochmal, ich bezahle gerne, ich bezahle auch den offenen Betrag, den ich jetzt bezahlen muss. Das war noch ein Hickhack die ganze Zeit, sie hat mich nämlich aus dem System verloren. Ich habe jetzt drei Jahre lang keine Rechnung mehr gekriegt, sie wollten jetzt Stefanie, die bei mir wohnt, wollten sie da mitbelangen. Da habe ich gesagt, ja, es ist ja einer hier im Haus, der ist blind, der ist ermäßigt, der braucht ja dann nicht zu bezahlen, also dann braucht Steffi ja nicht zu bezahlen. Das hat jetzt sechs Widersprüche auch da benötigt, bis die das kapiert haben. Dann haben sie mir jetzt eine Nachzahlung geschrieben von 182 Euro. Ist kein Problem, ich bezahle die auch. Aber ich möchte, dass einheitlich überall klar ist. Entweder wir bezahlen alle als Blinde und Sehbehinderte. Habe ich kein Problem damit, ist berechtigt. Die Öffentlich-Rechtlichen machen eine gute Arbeit mittlerweile in Richtung Barrierefreiheit. Oder es bezahlt keiner. Aber nicht dieses Wischiwaschi, je nachdem wo du wohnst, hast du Glück. Und je nachdem wo du nicht wohnst, hast du Glück. Es reicht schon, dass wenn du in Pinneberg lebst, kriegst du 325 Euro Blindengeld, weil das noch in Schleswig-Holstein ist. Wenn du kurz hinter der Grenze in Hamburg lebst, kriegst du schon wieder mehr Blindengeld. Das ist schon alleine eine Diskriminierung. Für mich sind das innerhalb der ganzen Szene Diskriminierungen, die für mich nicht mehr gelten.
Speaker1
00:11:15
Ich hatte es vor allem auch deshalb angesprochen, weil das erleben wir ja dauernd. Das erleben wir auch bei Eingliederungshilfen oder bei anderen Leistungen. Es macht es unheimlich schwierig. Wir haben oft keine gemeinsame Gesprächsbasis. Da fragt jemand an und dann sagt man, ja, ja, das ist so und so. Und dann muss man feststellen, Moment, das ist in Hessen so. Aber ein paar Kilometer weiter, in Niedersachsen zum Beispiel, da ist es dann schon wieder anders. Da gibt es unterschiedliche Erhebungsinstrumente. Und was ich halt finde damit mit dieser Kleinstarterei, die ja manchmal auch Vorteile hat, aber trotzdem mit dieser Kleinstarterei im Behindertenbereich. Es beraubt uns sozusagen eines gemeinsamen Wissens. Also die Materie ist kompliziert genug. Und wenn man dann miteinander redet und die Information stimmt einfach nicht, weil jemand ein paar Kilometer weiterlebt, dann ist das einfach richtig schwierig, ja, auch für die Verbände, auch für die ganzen Beratungsstellen. Von daher, ja, ich habe mich gefreut, dass du dich aufregst und da auch aktiv wurdest.
Speaker0
00:12:19
Ich habe da auch kein Verständnis mehr dafür. Das muss ich ganz ehrlich sagen. Es tut mir auch leid für die in Berlin, die dann eventuell demnächst irgendwann müssen bezahlen. Aber bei 731 Euro Blindengeld tut das keinem weh, glaube ich. Das sind dann alle drei Monate 17 Euro, also 6, 7, 8 Euro pro Monat. Das tut keinem weh. Wir mit 325 Euro Blindengeld werden ja in Schleswig-Holstein abgespeist. Auch das, wie gesagt, auch das ist für mich ein Problem. Ist schwierig anzufächten, weil das Landesblindengeld heißt und nicht Bundesblindengeld. Also ich weiß nicht, ob das Blindengeld in irgendeinem Bundesgesetz verankert ist. Wenn ja, dann wäre das auch wieder eine Diskriminierung. Aber ich merke auch, dass die, wenn ich dann so mit der älteren Generation der Blinden und Sehbinden in Kontakt habe und ich erzähle denen, dass ich damit ein Problem habe, dann kriegen sie alle so schon Muffesausen, so nach dem Motto, oh, pack das bloß nicht an, nicht, dass wir auch noch das Blindengeld verlieren und so weiter. Und ich merke auch, dass der DBSV da seine Finger ganz klar weglässt. Das ist denen schnuppe egal, ob es in Schleswig-Holstein, Berlin, Frankfurt, also Hessen, Saarland oder so verschiedene Blindengelder gibt. Wir sind alle mal glücklich, dass wir es haben. Ja, das sind wir auch. Ich finde es auch wichtig, dass es da ist. Aber trotzdem muss man irgendwann mal auf den Putz hauen und sagen, Freunde, wir sind hier in einem Land. Wir sind ein Land. Das ist die Bundesrepublik Deutschland. Und da kann es nicht sein, dass wir in einem Land, wo wir alle denselben Ausweis haben, also die, die einen deutschen Ausweis haben. Ich habe keinen deutschen Ausweis. Wir leben auf einem Territorium, was zur Bundesrepublik gehört und da sollte jeder gleich behandelt werden und nicht unterschiedlich. Gut, wir wissen natürlich, dass in ganz vielen Sachen, das ist mir mittlerweile ganz klar bewusst geworden, wir haben ganz am Anfang des Jahres schon mal darüber gesprochen, was letztes Jahr nach der Rüge, die die UN-Behindernrechtskonvention oder in Genf gegeben hat, gab es ja jemand, der gesagt hat, wir haben an sich alle Gesetze, es hapert nur an der Umsetzung. Und das ist mittlerweile das, was ich auch immer mehr feststelle. Es liegt mal gar nicht an verschiedenen Gesetzen, die wir haben. Wir haben teilweise sehr gute Gesetze, aber ich stelle fest, dass es wirklich auf die Menschen ankommt, die diese Gesetze umzusetzen haben, die sogenannten Sachbearbeiter. Und da gibt es zwischen Pest und Cholera und großartig eine ganze Bandbreite von Persönlichkeiten, wo ich mir auch denke, wenn ich manchmal die Artikel oder die Post von Christian Aue, dem Rechtsanwalt, lese, wo ich mir denke, ach Mann, was muss man denn da wirklich vor Gericht mit Sachen ziehen, wo du denkst, das kann doch nicht wahr sein, warum ist das nicht anders zu regeln? Der hat ja da den Tisch voll liegen, der hat Annahme stoppt, dass er keine Leute mehr annehmen kann, weil er ständig wegen irgendwelchen Sachbearbeitern irgendwelche Klagen da durchboxen muss. Und ich finde das so anstrengend. Ich kämpfe dagegen, dass es in Deutschland unterschiedliche Arten und Weisen gibt, wie Menschen mit Behinderung behandelt werden, nur weil der Wohnsitz ausschlaggebend ist.
Speaker1
00:14:58
Ja, da sind wir auch beim Thema Entbürokratisierung, die jetzt ja so hoch gehalten wird. Also was die Verwaltung sich da bürokratisiert hat. Jetzt muss die Gebühreneinzugszentrale, muss jetzt gucken, wie ist es in den verschiedenen Ländern. Dann sind es verschiedene Regelungen, anstatt dass man einfach eine klare Regelung hat. Also da sind wir wieder bei diesem Thema. Ja, wo könnte denn entbürokratisiert werden? Also nicht nur dadurch, dass es Leistungsverschlechterungen für behinderte Menschen gibt, sondern die Verwaltung hat da so viel Spielraum, Dinge einfacher zu machen.
Speaker0
00:15:29
30 Jahre Bizeps ist die erste Nachricht, die mir hier aufgeploppt ist. Die Kollegin aus Österreich, Martin Lertstedt, war auch bei eurer Mitgliederversammlung dabei, besser gesagt bei der Redaktionssitzung dabei. 30 Jahre Bizeps, auch eine ganz lange Zeit. Sie haben uns ein bisschen länger schon den Kombinat-Nachrichten vorgemacht. Sie sind schon ein bisschen länger auf dem Markt. Du bist sehr verbunden mit Bizeps. Erzähl mal ein bisschen über Bizeps.
Speaker1
00:15:50
Ja, ich bin froh, dass du das aufgegriffen hast. Das hatte ich auch in den monatlichen guten Nachrichten zur Inklusion aufgenommen. Der Martin Ladstädter, sein Bruder, der Markus und einige andere, die sind ganz aktiv. Hinter Bizeps verbirgt sich das Zentrum für selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen in Wien. Und wir hatten schon recht früh in den 90er Jahren ohnehin international einige Kontakte, aber dann auch mit den Österreicherinnen und Österreichern zu tun. Und da war Martin Ladstädter und Bizeps, die hatten dann ihr Zentrum für Selbstbestimmtes Leben gegründet, so wie wir auch in Deutschland. Ja, und die waren oft einfach der Zeit voraus und sind das auch heute immer wieder noch. Und als ich jetzt gesehen habe, Mensch, seit 30 Jahren bietet Bizeps, das ist also auch ein Online-Nachrichtendienst, ähnlich wie die Kobinet-Nachrichten, Seit über 30 Jahren jetzt also inzwischen bieten die also Nachrichten an. Und die haben auch dieses Verbreitungsgen, das ich ja auch irgendwie mir aufgenommen habe. Weil es gibt so viele Informationen, die bleiben dann oft auf den Tischen der Geschäftsführer, bleiben die irgendwie liegen. Und das war natürlich in den 90er Jahren, in den Anfängen des Internets, war das natürlich noch viel schlimmer. Da hat man dann alle drei Monate mal eine Verbandszeitung bekommen. Ja, und die haben damals also losgelegt, haben damit Systemen ausprobiert. Das war dann auch zwei, drei Jahre später sind wir dann auch in Deutschland mit der Kooperation Behinderten im Internet, was also die COVID-19 nach sind, sind wir auch zusammengekommen. Und das Tolle war halt, dass der Martin Ladstätter da auch immer gleich von Anfang an bei uns mit dabei war. Und so konnten wir uns gegenseitig beflügeln. Und ich meine allein schon mal die Tatsache, dass die es schaffen, 30 Jahre, also 30 Jahre, das ist über die Hälfte des Lebens von Martin Lahlstetter, an einer Sache auch dran zu bleiben. Weil wie viele Vögel haben wir, die haben heute die größte Idee und übermorgen sind sie schon wieder zur nächsten geflattert. Nichts gegen neue Ideen und nichts gegen diese Vögel. Aber es ist auch eine Qualität, ich sage mal, an Dingen dran zu bleiben. Denn so baut man immer weiter Kontakte auf, so kriegt man auch politischen Einfluss. Und die in Wien haben ja eigentlich auch diese Verbindung, sind sehr aktiv in der österreichischen Behindernpolitik, auch in Wien. Und gleichzeitig verbreiten sie die Nachrichten. Und ja, da ziehe ich einfach mal den Hut vor dieser Leistung. Und vor allem auch deshalb, ich kann immer mal wieder was von Bizeps übernehmen, wenn es um Österreich, wenn es um Internationales geht. Die können was von uns übernehmen. Wir hatten jetzt sogar im August die Idee, weil Deutschland gibt ja sein Geld für den Umbau der barrierefreien Bahnhöfe nicht aus. Da liegen also noch 500...
Speaker0
00:18:39
4,8...
Speaker3
00:18:40
Wie viel?
Speaker0
00:18:42
584 Millionen.
Speaker1
00:18:42
Ja, auf jeden Fall, da liegen noch richtig viele Millionen rum, die eigentlich bewilligt sind. Und bei den Österreichern, die könnten das Geld dringend gebrauchen. Da sind eher Kürzungen angesagt. Da haben wir gesagt, Mensch, eigentlich könnten wir den Österreichern die Kohle geben und wir machen dort Urlaub. Also du merkst, da ist immer viel Kommunikation mit den Österreichern, vor allem auch mit Bizeps. Ja, und darum habe ich mich einfach gefreut. Mensch, 30 Jahre, und das ist ja auch 30 Jahre Internetgeschichte. Also da steckt ja nochmal ganz anders was dahinter.
Speaker0
00:19:13
Und Sie legen sehr viel Wert auf journalistische Tätigkeiten. Also das wird schon alles immer ein bisschen journalistischer Basis geguckt. Das ist nicht einfach so, wir veröffentlichen mal Artikel, sondern es liegt ihm, wie ich auch in seinen Gesprächen und seinen Interventionen bei unserer Redaktionssitzung mitbekommen habe, sehr viel Wert darauf, dass das journalistische Qualität alles hat.
Speaker1
00:19:33
Ja, die haben einfach auch einen hohen Anspruch, weil erstens mal haben sie ihr Ohr sehr nahe an der Politik. Also wenn es da was Neues gibt, das ist ja auch das, was ich spreche, in Kobinett-Nachrichten und andere versuchen, wenn da eine Pressekonferenz ist, dann höre ich da, inzwischen kann man oft auch online teilnehmen, höre ich da rein, eine halbe Stunde später ist das Ding raus. Aber auch natürlich die Qualität, weil Bizeps hat natürlich auch eine Verantwortung. Die haben auch wir, wenn wir Öffentlichkeitsarbeit machen. Wir haben eine Verantwortung, weil wir strahlen auch was aus für behinderte Menschen. Wir haben natürlich die Verantwortung, die Fakten richtig zu kriegen. Ja, und Bizeps, da können wir, glaube ich, noch viel davon lernen.
Speaker0
00:20:15
Sehr schön. Kommen wir jetzt zu einem Thema. Wir hatten Anfang des Jahres, hatten wir ja die Global Disability Summit. Summit hatten wir in Deutschland. Am 19. August war der Welttag der humanitären Hilfe. Ganz viel von humanitärer Hilfe betroffen sind Menschen mit Behinderung, Gerade in den ärmsten Ländern ist es unabdingbar, dass das passiert. Die Grünen haben sich zu diesem Tag geäußert. Ich habe mir da mal so ein bisschen Gedanken gemacht, weil da wird in diesem Artikel von euch auch so darauf hingewiesen, ja, die auslaufenden Hilfen aus Amerika, wäre es denn nicht mal so langsam Zeit, sich von den Amerikanern zu lösen und nicht zu gucken, was die helfen, sondern mehr darauf zu achten, was können wir denn tun? Weil Amerika ist ja nur eins von, wie viele Länder haben wir auf der Welt? 190, 196? Also bleiben noch 195 andere Länder, ziehen wir die ab, die geholfen werden, kriegen. Da haben wir aber trotzdem noch 80, 70, 80 Länder, die helfen könnten. Warum machen wir unsere Politik zur Hilfe für Menschen, die bedürftig sind, ob jetzt mit Behinderung oder ohne Behinderung, warum machen wir die so an den Amerikanern fest?
Speaker1
00:21:22
Ja, da bin ich froh, dass du das Thema ansprichst, weil als ich mich mit dieser Nachricht beschäftigt hatte, ging mir auch im Kopf rum, das war jetzt im August, da ging mir auch im Kopf rum, da dachte ich, Mensch, wir hatten doch erst Anfang April diesen Jahres den Global Disability Summit. Da hat Deutschland zusammen mit Jordanien, die beide Ausrichter waren, das fand in Berlin statt, unheimlich viel Energie reingesetzt. Da gab es Commitments, also Aussagen, was man alles tun will. Da war vorher ein Prozess. Ich war zum Teil einbezogen, bis ich dann irgendwann mal gedacht habe, so nebenher Entwicklungszusammenarbeit zu machen, das geht nicht. Da muss eigentlich auch Butter bei den Fischen, da muss auch mal eine Förderung für die Selbstvertretung her. Davon sind wir immer noch richtig weit entfernt. Und dann habe ich gesagt, okay, dann macht es mal schön alleine. Und ich hatte mir auch überlegt, ja, das ist noch nicht lange her. Da hat man geschworen, was man alles tun will. Und jetzt in dieser Zeit hat natürlich viel mit Donald Trump und den Republikanern in den USA zu tun, hat sich die Welt eigentlich richtig umgedreht. Also erstens mal, wir haben Kriege, wir haben Situationen, wo man schon gar nicht mehr Nachrichten gucken will. Und in all diesen prekären Situationen sind natürlich behinderte Menschen, ihre Angehörigen, die sind dort ganz anders betroffen. Das heißt also, wir müssten viel direkter, viel gezielter Hilfen leisten und dann gehen die US-Amerikaner her und hacken eigentlich ihre Förderung ab, was für viele Menschen einfach auch den Tod bedeutet. Jetzt kommt genau diese Frage, mit oder ohne USA. USA hat natürlich durch ihre Budgets in vielen Bereichen viel mehr Möglichkeiten und auch viel mehr gemacht und das fällt jetzt. In Deutschland haben wir jetzt die Situation, es werden Sozialkürzungen angekündigt. Es ist klar, dass wir im Bundeshaushalt massiv sparen müssen. Und wir haben ja auch hier in Deutschland einen Haufen Leute, die sagen, na, was wollen wir das Geld den anderen geben? Wir brauchen das selber. Und das ist so ein bisschen so eine Stimmung, auch in Großbritannien ist das zu beobachten. Natürlich stark ausgelöst von Donald Trump. Und wozu führt das? Es führt zu viel mehr prekären Situationen. Es gibt mehr Tote, behinderte Menschen sind viel stärker betroffen. Also wir gehen hier in so vielen Bereichen zurück. Und ich denke mir das auch immer, wenn ich dann immer die Streitereien mit den US-Amerikanern da anhöre. Boah, jetzt wäre doch Zeit, dass sich die Welt mal mehr zusammenschließt und ihr eigenes sozusagen Gegenpol zu USA aufbaut. Aber diese Herausforderung haben wir ja in vielen anderen Bereichen, gerade auch. ob das jetzt Verteidigung oder die internationalen Gremien auch, wo USA Ja, genau,
Speaker0
00:24:21
Ist mir gestern wieder in den Nachrichten aufgefallen, dass die Amerikaner jetzt den Palästinensern eine Einreise zur UNO verbieten, was gesetzlich nicht erlaubt ist, also gemäß der UNO-Konvention ist es nicht erlaubt, dass ein Land nicht einreisen darf zur UNO, ja, da muss aber auch, die anderen müssen dann irgendwann mal sagen, okay, wir haben noch in Genf eine UNO, wir haben noch in Wien eine UNO, dann verschieben wir das Ganze mal und legen das woanders hin, um den Amerikanern zu zeigen, ihr könnt doch nicht hier die ganze Zeit die Weltpolitik nach euren Gut dünken. Mir fehlt mittlerweile wirklich dieser Mut, endlich mal zu sagen, stopp jetzt, jetzt machen wir es mal anders. Es wurde zwar gestern ein, zwei Mal angesprochen, auch unser Luxemburger Premierminister hat es angesprochen, dann müssen wir jetzt nach Genf oder nach Dings, aber ob sie es im Endeffekt nachher machen, ist die andere Frage. Ich finde einfach, wie gesagt, die Amerikaner wollten ihn haben, er ist jetzt da, sie müssen damit klarkommen, Wir müssen damit klarkommen. Aber trotzdem habe ich das Gefühl, man lässt sich alles gefallen. Und deshalb trampelt er nach Sprich und Worten rum, weil er merkt, er kann alles tun und jeder kriecht eben hinten rein.
Speaker1
00:25:20
Also mich beschäftigt das unheimlich, weil ich habe ja in den USA fast anderthalb Jahre gelebt. Mein Sohn ist drüben, viele bekannte Freunde, Familie. Und ich beobachte das sehr angespannt auch, muss ich ehrlich sagen. Und ich habe es auch schon so oft gedacht, wo kommt jetzt die Gegenbewegung? Die in den USA versuchen natürlich auch Leute dagegen anzugehen, mit Gerichten, mit Protesten, mit der gegenseitigen Stärkung. Also das ist nicht so, dass da nichts stattfindet. Aber ich meine, weltweit ist doch klar, USA sind nicht mehr unsere großen Freunde. Ganz im Gegenteil, der poltert hier rein gegen Vielfalt, Inklusion, Die poltern mit ihren Zöllen und jetzt wäre natürlich für die Weltgemeinschaft, aber die ist natürlich auch sehr mit den ganzen Kriegen, die man hat, die Auseinandersetzungen. Aber wenn sich da mal eine Reihe Länder zusammenschließen würden und sagen, okay, mit denen ist gerade nichts anzufangen, wir machen unser Ding. Das ist das Internationale, aber für uns natürlich auch in Deutschland. Wir hocken ja auch so ein bisschen wie das Kaninchen vor der Schlange, weil man merkt, da kommt was. Das sind Umfragen, die lehren einen das Grausen. Es werden Diskussionen geführt mit Sozialkürzungen. Man merkt, es geht rückwärts in vielen Bereichen, wie bei den Disability Studies. Und wo formieren wir uns zu einer Gegenbewegung? Und das hängt alles irgendwie und ich hoffe, dass daraus noch mal eine größere Dynamik ist, weil im Moment habe ich das Gefühl, Schockstarre, das Kaninchen hockt da, die Schlange beißt immer mal wieder so ein kleines Stück ab und man bewegt sich noch nicht, aber die Hoffnung ist natürlich, starken Trends kommt auch dann immer wieder eine Gegenbewegung und in der Behindertenpolitik sehe ich das im Moment noch gar nicht.
Speaker0
00:27:19
23. und 24. August war Tag der offenen Tür in Berlin bei den Regierungsgebäuden, bei den Ministerien. Und Bärbel Bass, unsere Ministerin, die ja auch das Thema Inklusion in ihren Tätigkeiten hat, stand Rede und Anfordernde nachher zur Werkstattenreform Fragen beantwortet. Hast du da ein bisschen mehr für uns?
Speaker1
00:27:41
Ja, und zwar, ich konnte diesmal selber nicht dabei sein. Ich glaube, ich war vor ein oder zwei Jahren beim Tag der offenen Tür. Da hatten wir nämlich vom Bündnis AGG-Reform jetzt, also für die Reform des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes, wo wir immer noch dafür streiten, sie sollte kommen, dann krachte die Koalition und da waren wir vor Ort und so ein Tag der Offentür ist eigentlich eine gute Gelegenheit, weil da stellen sich natürlich die Ministerinnen, Minister, auch der Bundeskanzler. Man kann sich die Häuser angucken, man kann mit Leuten aus der Verwaltung reden. Und da konnten wir uns vor zwei Jahren richtig gut einmischen. Also da kamen wir auch dazu, richtig Fragen zu stellen. Diesmal war die Nathalie Rosenke da. Das war eine Verbündete von der Gesellschaft gegen Gewichtsdiskriminierung, auch aus diesem Bündnis für die Reform des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes. Und die war bei Bärbel Bass und die hat mir einen kurzen Auszug geschickt. Da kam nämlich einerseits die Frage, was ist jetzt eigentlich mit den Werkstätten? Wann kommt endlich diese versprochene Reform? Die Leute verdienen zu wenig. Die Leute sind auch unter Druck in den Werkstätten. Und natürlich die Chancen, dort mal rauszukommen, also auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu kommen, was eigentlich deren Auftrag sind, haben sich auch nicht sonderlich verbessert. Man wartet da also sehr lange, zum Teil auch auf Praktika. Naja, da hat die Ministerin Stellung genommen und natürlich erst mal begründet, ja, es wäre jetzt in den ersten 100 Tagen natürlich einiges andere angestanden, Rentenreform und sonst was, da wäre das noch nicht so auf dem Schirm gewesen. Interessant fand ich, sie hat also nochmal betont, dass ihr das Thema wichtig ist. Gut, das kann man leicht machen, aber sie hat auch nochmal gesagt, dass es ihr wichtig ist, dass es wirkliche und echte Wahlmöglichkeiten auch gibt. Und das haben ja behinderte Menschen in Werkstätten bisher nicht, Weil wenn in einem Jahr 0,35 Prozent vermittelt wird, dann kann man sich ausrechnen, wie viele Jahre das dauert. Vielleicht 300 Jahre, bis der Letzte eine Chance kriegt. Das hat sie noch mal betont, dass ihr dieses Wahlrecht, diese Optionen wichtig sind. Aber wenn das natürlich wichtig ist, dann muss ich auch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen ergreifen. Ich hatte jetzt die neuen Arbeitslosenzahlen gesehen vom August. Inzwischen sind über 187.000 behinderte Menschen arbeitslos. Vor Corona waren das noch ungefähr 156.000. Also da geht es bergrunter. Die Wirtschaft humpelt natürlich so ein bisschen vor sich hin. Und da ist natürlich die Frage, was tut das Ministerium? Und da hat sie jetzt gesagt, sie wollen das jetzt demnächst anpacken und da warten viele drauf. Eine andere Geschichte, die noch kurz angesprochen wurde, und zwar von der Nathalie Rosenke selber, war, was tut die Regierung gegen Diskriminierung? Sie hat es jetzt auf das Thema Gewichtsdiskriminierung bezogen. Und da hat die Bärbel Bas als Arbeits- und Sozialministerin nochmal gesagt, es ist jetzt nicht ihre erste Aufgabe, das liegt im Justizministerium, aber sie will sich dafür stark machen, dass Diskriminierung und vor allem die Möglichkeiten, sich dagegen zu wehren, auch umfassender sind. Ja, also manchmal führt es ja schon dazu, wenn eine Bewerbung aus einem bestimmten Stadtteil kommt, die wird schon auf die Seite gelegt, also wegen sozialer Schwierigkeiten. Wenn jemand mit höherem Gewicht kommt, ja, da wird dann oft zugeschrieben, naja, die sind phlegmatisch oder die passen nicht in unser Bild. Aber wir kennen es ja natürlich auch vom Thema Behinderung. Keinerlei Vorstellungskraft, wie behinderte Menschen arbeiten können. Vielleicht mal was Negatives gehört. Ach, die lehnen wir ab. Und da hoffe ich jetzt, dass die Regierung... Ja, vielleicht jetzt bald mal in die Pötte kommt, aber ich hoffe, das schon lange. Aber trotzdem war es gut, die neue Ministerin dann nochmal zu konfrontieren.
Speaker0
00:31:33
Was ich gehört habe, wenn du sagst Stadtteil und so weiter, was ich gehört habe, wo ich ja gedacht habe, das kann doch nicht dein Ernst sein. Sogar der Schufa-Score hängt davon ab, in welchem Stadtteil du wohnst. Also wenn du in einem Stadtteil wohnst, wo es mehr Menschen gibt, die vielleicht gerade nicht so finanziell auf der Höhe sind oder mehr Schufa-Einträge haben, reißt das dich, ob schon du keine Schufa-Probleme hast in deinem Score mit runter. Das denke ich mir manchmal, wo bin ich gelandet?
Speaker1
00:31:58
Ja, ja, ja. Und das sind einfach solche Mechanismen, wenn man da jetzt keinen Diskriminierungsschutz dagegen setzt. Dann passiert das ganz schnell. Ich habe fünf Bewerbungen vorliegen. Ich gucke mir mal schnell die Adressen an. Da denke ich, okay, mit denen haben wir es mal versucht. Ich kenne den Stadtteil, wie es dazu geht. Ne, die legen wir mal schön auf die Seite. Ja, und das sind alles so Dinge, das darf doch nicht sein.
Speaker0
00:32:23
Was wir nicht auf die Seite legen dürfen, ist Zündeln an den Strukturen. Dein Roman, der feiert jetzt sein zweites Jahr der Veröffentlichung, hat auch mit dem Thema Werkstätten zu tun, hat viel zur Diskussion angeregt, dein Roman. Was ist denn so dein Gefühl? Hast du das Gefühl, dass sich ein bisschen was verändert hat, dass dieser Roman auch irgendwas zum Neudenken beitragen konnte?
Speaker1
00:32:45
Ja, das war jetzt am 23. August 2023 erschienen. War ja als Nachrichtenmensch das erste Mal, dass ich einen Roman geschrieben habe. Und da war es nochmal interessant zurückzublicken, was ist in den zwei Jahren passiert. Und die Ausgangssituation, die war eigentlich ganz gut, weil Ende August 2023 hat die Bundesregierung, in dem Fall das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, eine Studie vorgelegt, Wie viel behinderte Menschen in Werkstätten verdienen, das waren damals 226 Euro im Monat, und welche Alternativen es gibt. Und da war so die Hoffnung, jetzt kommt Dynamik auf. Und Ende August 2023 wurde Deutschland auch, das ist jetzt auch schon zwei Jahre her, heftig vom Ausschuss der Vereinten Nationen für die Rechte behinderter Menschen kritisiert. Dramatisiert, wie schleppend eigentlich in Deutschland die Inklusion auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt und vor allem auch der Übergang von den Waldstätten vorangeht und haben klar Strategien gefordert. Und dann kam der Roman und das hat sich irgendwie ganz gut ergänzt, internationale UN-Behindernrechtskonvention, die bei uns gilt, eine Studie, die zeigt, uiuiui, das sieht schlecht aus und ein Roman, der sich eigentlich damit beschäftigt, naja, wie ist es eigentlich für die Menschen? Ja, mal fernab von Statistiken und irgendwelchen internationalen Regelungen. Und das war eine ganz gute Verbindung. Ich hatte keine Ahnung, wie so ein Roman ankommt. Ich habe viele Rückmeldungen bekommen und wir waren also bestimmt über 20 Lesungen und mit vielen spannenden Diskussionen, wo man auch gemerkt hat, es gibt Leute, die auch aktiv sind, dass behinderte Menschen eine Chance auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt bekommen. Es gibt gute Beispiele. Es gibt natürlich auch viele Blockierer. Und das hat man vor allem gemerkt, weil es dann mit dem Gesetzgebungsprozess, Also das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, wollte da ja jetzt Gesetze ändern. Und das wurde ja total blockiert. Da ist überhaupt nichts passiert. Man muss jetzt also zwei Jahre danach sagen, ja, es liegt viel vor. Spannende Diskussionen, auch Leute, die was tun wollen. Aber der Gesetzgeber, und da sind wir wieder bei Bärbel Baas und dem Tag der offenen Tür, hat es noch nicht als Priorität erkannt. Und so dümpeln wir weiter vor uns hin und die Strukturen bleiben die Strukturen.
Speaker0
00:35:15
Am 29. erschien ein Interview mit Uwe Heinecker. Der sagt, politische Inklusion ist eher eine Illusion. Inklusion wird eher als Wort benutzt, aber nicht geliebt.
Speaker1
00:35:32
Ja, ich hatte den Uwe Heinecker angefunkt. Der hatte sich nämlich gemeldet auf das Interview zu den Zündeln an den Strukturen. Und da habe ich gedacht, Mensch Uwe, du hast doch selber mal ein Buch mitgeschrieben. Da ging es auch um Alternativen zur Werkstätten, um das Werkstattensystem. Da hatte ich ihn mal angefunkt, hätte ich nicht mal Lust auf ein Interview. Und Uwe Heinecker, ich hatte zuerst geschrieben, ja, viele Jahre in der Behindertenpolitik aktiv. Er hat es dann korrigiert und hat gesagt, über ein halbes Jahrhundert in der Behindertenpolitik engagiert. Uwe Heinecker hat selber eine Behinderung, der wurde als bildungsunfähig eingestuft, hat sich dann durchgewurstelt mit ganz viel Aufwand, da reden wir auch noch von einer anderen Zeit, Und hat sozusagen sein Studium der Sozialarbeit auch fertig gekriegt, aber natürlich auch immer wieder gemerkt, wie schwierig es ist, Jobs zu finden auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Und der hat sich vor allem auch viel dafür eingesetzt, dass wir eine Reform des Werkstattensystems bekommen. Als die behinderten Menschen mehr Rechte, mehr Chancen auf den Übergang kriegen. Ja, dann hatte ich das Interview mit ihm geführt. Und ich denke, was er ausspricht, ist dieses Gefühl. Das hat auch so eine Studie, die, glaube ich, der VdK in Auftrag gegeben hat, über das Gefühl behinderter Menschen, inwieweit wird man beteiligt, wie weit kann man mitwirken, mitbestimmen. Die fiehlt ziemlich miserabel aus. Das ist ein hoher Prozentsatz, die sich nicht wahrgenommen fühlen, die das Ganze bei allen schönen Reden eigentlich merken, Ja, wenn die Sonntagsrede zu Ende ist, es passiert nichts. Es ist Geschwätz. Ja, aber, und so hat der Uwe Heinecker das jetzt eigentlich geschlossen und hat gesagt, naja, er ist inzwischen der Ansicht, dass ganz viele aus der Politik, wahrscheinlich auch aus der Verwaltung, die wollen gar nichts ändern. Sie fahren gut mit dem System und Inklusion ist halt ganz viel Sonntagsrede, Aber man will eigentlich Inklusion gar nicht, weil behinderte Menschen stören dann oft. Und diese Wahrnehmung, das ist natürlich was, was wir ernst nehmen sollten. Auch wenn ich selber ja denke, okay, wenn man was verändern will, man muss dran glauben, man muss dafür kämpfen. Aber die Realität, wie sie bei vielen Menschen ankommt, die ist einfach miserabel. Und das müssen wir ändern, weil das hat was mit Machtlosigkeit, mit Resignation zu tun. Das hat was mit, ich gebe auf. Und genau das dürfen wir nicht. Wir dürfen nicht aufgeben, weil es hat sich immer wieder gezeigt, dass wir dranbleiben müssen. Weil wenn unsere Stimme nicht mehr gehört wird, dann sind wir aber ganz schnell weg vom Fenster.
Speaker0
00:38:22
Die Lisa Behm hatte Anfang Juli, wenn ich mich richtig erinnere, eine Petition ins Leben gerufen, nachdem Herr Merz gemeint hat, die Eingliederungshilfe müsste weniger Kohle kriegen, es müsste gespart werden. Eine Petition, die, kann man so sagen, so richtig durch die Decke gegangen ist und Lisa Behm will nicht aufhören, sie will die Petition jetzt überreichen und im September ruft sie dann zur Demonstration nach Berlin an. Erzähl uns ein bisschen mehr dazu.
Speaker1
00:38:48
Ja, Elisabeth hatte das aufgegriffen. Friedrich Merz hatte sich bei einem Kongress der Kommunen, hat er sich zu Wort gemeldet, dass die Steigerung von 10 Prozent in der Kinder- und Jugendhilfe sowie in der Eingliederungshilfe, das wäre nicht akzeptabel. Und jetzt kann man das natürlich verstehen, wie man will. Aber im Prinzip ist eine Ansage, so kann es nicht weitergehen. Wir sind auch an vielen Punkten der Ansicht, so kann es nicht weitergehen, weil behinderte Menschen werden wirklich traktiert, ihre Rechte zu bekommen. Es wird überbürokratisiert und es wird ihnen das Leben schwer gemacht. Aber ich glaube, Friedrich Merz hat es irgendwie anders im Kopf. Und die Lisa Behm, ja, die fühlte sich angegriffen. Sie hat selber, ich glaube, eine Behinderung und auch behinderte Kinder oder mindestens eins. Du hattest ja mal, der Podcast lohnt sich nochmal anzuhören. Die hat eine Petition gestartet als Einzelperson. Also ich sage mal, nicht strategisch abgesprochen und plötzlich unterschreiben 210.000 Leute diese Petition. Das ist ein Phänomen für sich und ich glaube, das zeigt nicht nur die Unzufriedenheit, sondern vor allem auch die Ängste behinderter Menschen, dass mit diesen ganzen Diskussionen, die jetzt laufen, die Grenze des Sozialstaats, wir müssen harte Einschnitte und all das. Ich glaube, da hat Elisabeth Nerv getroffen und jetzt hat sie 200 Unterschriften schon in der Petition, man muss ja immer sagen.
Speaker0
00:40:15
200.000.
Speaker1
00:40:17
210.000, ja, ja. Danke.
Speaker3
00:40:20
Und es ist jetzt keine Petition an den Deutschen Bundestag.
Speaker1
00:40:22
Es ist jetzt auch gerade kein politisches Vorhaben, das ganz konkret gemeint ist. Aber es ist eine generelle Sache. Ich glaube, Change.org, diese Petitionsplattform, hat das gemacht. Also wie eine große Unterschriftensammlung. Und jetzt will sie es natürlich nutzen und eigentlich dem Bundeskanzler übergeben. Aber der weigert sich. Und jetzt gibt es eine Demonstration am 9. September. Wer da in Berlin ist, 12 Uhr vor dem Bundeskanzleramt. Und da sollen die Unterschriften dann übergeben werden. Keine Ahnung, an wen sie sie genau übergibt, aber es zeigt nochmal, einzelne Leute können auch wirklich was bewegen, auch wenn es nachher darauf ankommt, wo hat das konkreten politischen Einfluss, wogegen muss man sich wehren. Aber als Stimmungsbild zeigt das ganz klar die Unzufriedenheit.
Speaker0
00:41:11
Ich hoffe nur, dass wir es diesmal schaffen, ein paar Leute dahinzukriegen von den 210.000 Unterschreiblingen. Also ich bin nicht leider in Berlin derzeit, aber die von den 200.000, die in Berlin sind, wäre es ja wirklich mal gut, wenn wir dann aber auch ein paar Leute dahin kriegen, weil wenn da nur 20 oder 30 Leute stehen, dann sieht das einfach beschissen aus, wenn man 210.000 Unterschriften übergibt. Also bitte versucht, da hinzugehen, versucht dabei zu sein und versucht, Lisa B. Bei ihrem Projekt zu unterstützen und verbreitet es, wenn ihr auf Social Media unterwegs seid. Sie hat da einige Posts abgesetzt oder kopiert den Artikel bei den Kobinett-Nachrichten. Wir verlinken die Kobinett-Nachrichten nochmal bei uns in den Shownotes und dann nichts wie ran dahin, dass Friedrich Merz diese Petition doch noch in die Hand kriegt, auch wenn er sie nicht haben will. Eine Jugendkonferenz hat mich dann aufmerksam gemacht in Hamburg. Meine Rechte am 29. August 2025 war das eine Nachricht, eine Ankündigung, die jetzt im September stattfindet, oder besser gesagt im Oktober. Auch eine sehr spannende Geschichte. Es wird ja immer mehr geguckt, dass Jugendliche selber ihre Meinungen äußern können.
Speaker1
00:42:14
Ja, das freut mich, weil wir haben da einen Moment, das ist so ein bisschen seit ein, zwei Jahren ist das zu spüren, es kommt was in Bewegung. Weil wenn wir eine Lücke der Selbstvertretung, der Partizipation haben, dann ist die im Jugendbereich. Und zwar speziell im Bereich behinderte Jugendliche, Kinder und Jugendliche. Im Jugendbereich generell gibt es zum Teil ganz gute Partizipationsmöglichkeiten, wo die Jugendlichen auch sich zu Wort melden können. Wenn es um behinderte Jugendliche geht, dann sind meistens so die Eltern noch vorne weg oder es wird über sie gesprochen. Das Selbstvertretungsorganisation von jungen Menschen mit Behinderungen, die wollen jetzt auch einen Verein gründen. Die kritisieren dann immer, naja, wann finden denn irgendwelche Veranstaltungen statt? Ja, dann, wenn die Kinder und Jugendlichen in der Schule sein müssen. Und also da ist noch wenig Bewusstsein. und wir haben jetzt auch ein paar interessante Projekte, also in Mainz, dann haben wir diese bundesweite Selbstvertretung und jetzt in Hamburg, Leben mit Behinderung. Die machen diese Konferenz und zwar auch nicht nur die Konferenz, sondern auch im Vorfeld schon Möglichkeiten, sich mit dem Thema Rechte, Kinder, Jugendliche auseinanderzusetzen. Sie bieten auch für die Eltern was an, weil die sind natürlich auch mit im Boot, auch wenn immer wieder auch Abgrenzung natürlich nötig ist, damit die Kinder und Jugendlichen sich auch trauen, auch ohne ihre Eltern mal was zu sagen. Und das finde ich ganz gut. Und das freut mich, dass wir inzwischen doch einige Städte haben, wo das jetzt, ich sage mal so, von unten auch mehr kommt. Weil auf der Bundesebene, da hatte sich die Selbstvertretung von jungen Menschen mit Behinderung, das sind die JUMEMP, klingt immer ein bisschen kompliziert, die haben sich ganz gut bei Anhörungen im Familienministerium, im Jugendministerium damit eingemischt. Aber es ist ein Thema auch vor Ort, weil da geht es natürlich darum, Ja, welche Rechte habe ich? Kann ich mit anderen auf die gleiche Schule gehen oder bin ich am Rande der Stadt in der Förderschule? Wie verbringe ich meine Freizeit? Ist das Jugendzentrum barrierefrei? Kriege ich auch entsprechende Unterstützungen, dass ich mal ohne die Eltern weggehen kann? Also wenn ich Assistenz brauche und vieles mehr. Also da hängen ganz viele spannende Fragen mit drin, die natürlich die Behindertenbewegung auch generell beschäftigen, aber behinderte Kinder und Jugendliche natürlich noch viel mehr. Und ich fand auch interessant, ich hatte jetzt nämlich einen Kontakt, wie ist es eigentlich mit Ferienjobs? Also für Jugendliche ist ja Ferienjob immer noch eine Sache, Geld zu verdienen, die ganzen sechs Wochen nicht nur rumzuhängen, aber natürlich auch Erfahrungen im Berufsleben zu sammeln. Und ich weiß, da eine Mutter, die hat sich total quergelegt und eingesetzt und da hat es jetzt geschafft, dass der 15-jährige Sohn, glaube ich, 15 oder 16 bei Rewe, Einen Ferienjob machen konnte, auch Geld bekam. Problem war natürlich immer noch die Assistenz. Die hat er nicht bekommen. Da musste sie immer wieder einspringen. Also das fand ich hochinteressant, weil das sind so Themen, da beschäftigt man sich eigentlich kaum damit. Und natürlich sollten behinderte Menschen genauso die Chance kriegen, Ferienjobs zu machen wie alle anderen. Weil da entstehen Kontakte auf dem ersten Arbeitsmarkt. Da kann man sich was dazu verdienen. Da lernt man was. Also da ist ganz viel Musik drin in dem Thema.
Speaker0
00:45:45
Sehr schön. Musik in dem Thema ist auch bei den Disability Studies, die wackeln. Da wird rumgedoktert. Die Sparmaßnahmen greifen überall um sich herum wie eine Krake. Ihr habt letzte Woche eine Nachricht darüber gehabt. Jetzt beim Eagle Podcast konnte ich mit Siegfried Saarberg und mit Sarah Karim sprechen. Siegfried sitzt in Hamburg, da wird sein Stuhl wegrasiert sozusagen. Und in Köln gibt es eine stellvertretende Professur. Es wird nicht umgewandelt in eine feste Professur. Die einzigen, die da scheinbar noch fest im Sattel sitzen, sind die Bochumer. Auch dramatisch. Einige können die Disability Studies nicht greifen. Ich habe in meinem Titel geschrieben, wer hat Angst vor den Disability Studies, so ein bisschen das Gefühl, als wäre das etwas, was man jetzt so mit guten Mitteln wegradieren kann, um den Menschen mit Behinderung vielleicht eventuell die Möglichkeit zu geben, über die Wissenschaft klare Einblicke zu kriegen oder auch mal auf den Punkt zu treffen.
Speaker1
00:46:48
Ja, ich habe den Podcast gehört. Also ich fand das sehr aufschlussreich, da auch nochmal die verschiedenen Perspektiven und Hintergründe zu hören. Denn wenn man Disability Studies hört, dann ist das in Deutschland ja immer noch was, was viele nicht verstehen. Ich kenne das zum Beispiel aus USA. Da hat es nochmal ein ganz größeres Gewicht. Meine Ex-Frau, die hatte damals auch Women's Studies, also Frauenstudien studiert und da auch einen Abschluss gemacht. Von daher kenne ich eigentlich so diese Ansatzweise schon länger. Aber in Deutschland ist das nochmal sehr wenig bekannt. Und deshalb ist natürlich wichtig, dass man jetzt auch den Finger in die Wunde legt, wenn das bedroht wird. Weil über Jahrzehnte haben wir jetzt eigentlich schon dafür gekämpft, dass wir an die Unis anderen Blickwinkel über Thema Behinderung bringen und dass wir es an den Unis natürlich auch schaffen, dass behinderte Menschen selbst auch verstärkt in der Lehre sind. Also dass dort nicht, wie so oft, über behinderte Menschen gesprochen wird, sondern mit behinderten Menschen und vor allem auch, dass behinderte Menschen die Lehre, die Forschung mitprägen. Und da haben wir so ein paar Erfolge gehabt. Die Anne Waldschmidt, die war zum Beispiel selber auch behindert. Die ist jetzt in Rente gegangen in Köln. Ja, da ist so die Frage, wird die Professur wieder besetzt? Hamburg, Siegfried Saarberg, die Kündigung hat er schon im Haus, sein Team bis Ende des Jahres. Und das ist natürlich heftig, weil es geht uns hier was verloren. Wir haben generell die Herausforderung, dass zum Beispiel Professorinnen, Professoren, die an Hochschulen gelehrt haben, wenn die jetzt in Rente geht, da ist eh schon die Frage, nehmen die noch jemand anders? Also Prof. Dr. Gisela Hermes, die hat in Hildesheim gelehrt. Da war schon ganz früh, war der Ingolf Oesterwitz, der auch Rollifahrer ist, war, ist ja gestorben schon vor längerer Zeit, hatte da schon einen Lehrstuhl inne und Das ist gefährlich, weil wenn behinderte Menschen aus der Lehre an den Unis verschwinden, Wenn neue Ansätze, ja, Behinderung kritisch, das Thema auch nochmal kritisch zu beleuchten, auch nochmal deutlich zu machen, es geht nicht nur um die Vermittlung irgendwelcher medizinischen Fakten, sondern es geht gerade auch um das soziale Modell. Es geht darum, auch Studierende zu ermuntern. Guckt nicht nur in die üblichen Praktikumstellen in Wohnheimen und Werkstätten, sondern geht auch dorthin, wo mehr Inklusion drinsteht, nicht nur drinsteht, sondern auch drin ist. Wenn das, dann geht das wieder rückwärts, weil es kommt eine neue Generation an den Unis, an den Weiterbildungsstätten. Und wenn die sozusagen nicht im Sinne der UN-Behindernrechtskonvention und Inklusion, sondern mit dem alten Bild von Behinderung geprägt wird, dann wird sich das in der Praxis sehr schnell niederschlagen und behinderte Menschen werden das zu spüren bekommen. Und deshalb war ich froh, dass du diesen Podcast gemacht hast. Es gibt diesen Appell, es gibt die Unterschriftensammlung für den Erhalt. Ich hoffe, es gelingt, Hamburg zu halten, weil die haben über so viele Jahre nicht nur da viel in der Leere gemacht, die haben auch gute Veranstaltungen durchgeführt. Auch bei den Kölnern, Bochum ist ja durch Theresia Degener auch sehr aktiv gewesen. Da geht es auch um die Nachfolge jetzt, die ist auch in Rente. Also wir müssen höllisch aufpassen, dass wir da nicht die Lufthoheit, wo wir ohnehin, ich sage mal, Bisher noch viel zu wenig präsent sind, also in der Wissenschaft, in der Forschung, in der Lehre verlieren, weil das wäre ein großer Verlust.
Speaker0
00:50:37
Ottmar, wir sind, glaube ich, durch, was ich an Themen zusammengetragen habe, beziehungsweise was die künstliche Intelligenz mir rübergebeamt hat. Ich habe das wirklich mal ausprobiert. Das ist ganz spannend, kann man wirklich sagen. Ich habe gesagt, liebe künstliche Intelligenz, schreibt mir die wichtigsten Nachrichten aus Kobinett vom August 2025 und schwupps, hatte ich da einige Themen. Was hast du denn noch als interessantes Thema für uns?
Speaker1
00:51:01
Ich würde zu den guten Nachrichten rübergehen.
Speaker0
00:51:04
Ja, sehr gut.
Speaker1
00:51:05
Also ich denke erstens mal, der September wird sicherlich Fahrt aufnehmen. Da steht nicht nur die Demonstration an, sondern jetzt wird die Frage sein, kommt die Politik in die Pötte? Es fand die Fraktionsklausur in Würzburg statt. Die Frage ist, kommt jetzt endlich mal dieser Entwurf für das Behinderten-Gleichstellungsgesetz zur Anhörung oder blockiert das CDU-geführte Wirtschaftsministerium und das CSU-geführte Innenministerium weiter. Das werden natürlich Fragen sein, die anstehen. Aber bei den guten Nachrichten ist mir aufgefallen, es lohnt sich doch manchmal wieder den Blick über die Grenzen zu richten. Ich meine, Fußball ist ja jetzt wieder angelaufen. Jetzt steigt das Fieber wieder. Jetzt ist die Bundesliga dran. Aber auch international wird zum Teil schon gespielt. Und Sturm Graz ist auch so ein Traditionsverein. Die haben neue Trikots, ihre internationalen Trikots haben die im Jahr 200 Jahre Breilschrift, haben die das sozusagen mit Botschaften in Breil aufgedruckt. Also die haben da zum Teil ihre Trikots, die dann auch so ein bisschen historisch sind und dort sind Botschaften in Breil drauf. Fand ich einfach mal eine coole Sache, weil das verändert jetzt nicht die Welt, aber es ist wieder so ein kleines Stück, ich sag mal, das in den Mittelpunkt zu rücken. Ein anderes Stück, wo was in den Mittelpunkt kommt, ist die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung. Da denkt man erst mal, naja, was kann das schon sein? Aber wir haben die Bundeszentrale für politische Bildung, wir haben Landeszentralen für politische Bildung. Die machen Veranstaltungen, die machen auch immer wieder Informationsschriften, die bieten auch Publikationen an und da ist natürlich so ein Punkt, kriegt man das Thema Behinderung mit rein und da ist es jetzt gelungen und zwar hatte das Sächsische Landesbehindertenbeauftragte berichtet, dass da jetzt eine Vertreterin mit Behinderung jetzt auch in diesem Beirat für diese Landeszentrale ist. Und das fand ich auch interessant, weil wir bemühen uns ja dauernd, wie kommt man in die Medienanstalten, wie kommt man rein, aber auch wenn es um politische Bildung geht, dann ist das natürlich total wichtig. Andere Sache, die mich noch, auch wieder sowas Praktisches, vermeintlich Kleines, sage ich mal, wenn man den Müll rausbringt und ich lebe in einem Haus mit 20 verschiedenen Parteien. Die Mülltonnen stehen immer irgendwie anders, wenn die dann an der Straße waren, wieder reinkommen. Ja, und jetzt hat ein Unternehmen, hat jetzt sozusagen Aufkleber entwickelt für so Mülltrennung, Weil es ist natürlich blöd, wenn ich meinen Hausmüll irgendwie in den Altpapier reinschmeiße oder wo der gelbe Sack hin muss und die haben solche Aufkleber gemacht, die auch taktil sind, sodass man also fühlen kann, wo muss welcher Müll rein. Und ich kenne das aus dem eigenen Haus, wenn da Leute sind, die, ich sage mal, den Biomüll beim gelben Sack reinwerfen, dann ist Zoff angesagt. Ja, spätestens bei denjenigen, die sich um den Müll dann kümmern müssen. Und im Schwarzwald, da haben die auch manchmal den Müll stehen lassen, wenn das nicht ordentlich getrennt war. Wenn also der gelbe Sack zum Beispiel im Biomüll war, dann stinkt dann gehörig mal irgendwann. Und das sind so Dinge, mitzudenken, was ist es denn im Alltag, wo man Behinderungen abbauen kann. Und wenn es nur ist, dass die blinde Person einfach raus kann, ihren Müll an die richtige Stelle bringen kann, ohne dass sie dafür wieder Geld für Assistenz aufwenden muss. Vor allem, wenn sie in einem Bundesland wie Schleswig-Holstein lebt, wo es weniger Blindengeld gibt, dann sage ich mal, dann ist das ein Gewinn für die Menschheit. Und das sind immer solche Nachrichten, die stupsen mich dann wieder so ein bisschen an, wo ich denke, Mensch, schön, da hat irgendjemand wieder mal ein bisschen mitgedacht. Da haben der Bayerische Blinden- und Sehbehindlerverband ein bisschen was angestupst. Man sieht konkret was, revolutioniert nicht die Welt, aber wenn es das Leben für einzelne Leute leichter macht, super.
Speaker0
00:55:21
Ich glaube, das kam aus Hamburg. Hamburg-Harburg war der erste Teil. Die hatten das auch mal gemacht. Die haben das angefangen, genau. Ich habe damit, ich finde das gut, in meinem Kreis Segeberg ist es mittlerweile auch eingeführt. Allerdings, das ist gut, absolut unterstütze ich das. Wenn aber die Behörde, also bei uns dann der Wegezweckverband, es nicht hinkriegt, die Informationen auch noch in barrierefreier Form zu machen, dann ist es nur halbherzig. Weil das ist da, wo es dann daran scheitert, dass du die Informationen bescheide und so weiter kriegst, sie wieder nicht barrierefrei. Deine Mülltonne kannst du barrierefrei beschriften, aber für den Rest interessieren sie sich nicht. Und das denke ich mir, das wäre dann ganzheitlich sinnvoller gewesen, auch von unserem Blinden und Sieben in Schleswig-Holstein, dass sie da nochmal viel intensiver darauf hingewiesen hätten, ja, das ist toll, dass wir das jetzt machen, wir unterstützen das auch, wir finden das gut. Aber achtet auch darauf, dass eure Kommunikation barrierefrei ist. Das wäre dann nochmal das i-Tüpfelchen gewesen. Ansonsten, ich brauche es nicht, weil ich in einem Einzelhaushalt lebe, wo die Tonnen unterschiedlich groß sind und wir gar keine Biotonne haben. Das ist mein Vorteil. Aber für die, die es brauchen, absolut. Es müsste auch einfach überall hingemacht werden. Nicht, dass man jetzt noch einen Antrag stellen muss. Es müsste einfach mittlerweile auf jeder Mülltonne so ein Aufkleber drauf sein. Das wäre auch wiederum Sensibilisierung. Wenn es einfach überall drauf wäre, so wie andere Informationen da drauf sind, müsste man das auch einfach automatisch drauf bappen und dann ist gut. Also ich finde, da müsste man nicht jetzt noch Anträge stellen, anfragen, dass man das nach Hause geschickt bekommt und dann draufkleben. Muss man vielleicht sogar noch seine ganze, wie heißt das, diese Hausgemeinschaft fragen, ob man das überhaupt machen darf. Ich weiß es nicht, aber man könnte es jetzt noch ein bisschen einfacher gestalten, aber im Grunde finde ich die Idee schon mal gut.
Speaker1
00:57:03
Ja, das ist das generelle Problem, auch ein bisschen von den guten Nachrichten zur Inklusion oder auf dem Weg zur Inklusion ist, trifft es vielleicht besser was. Man erreicht an einer Stelle was und dann ist es halt, ich sage mal, ein kleiner Erfolg, der in die Richtung geht. Aber wenn man dann genau hinguckt, dann müsste man noch nicht nur A, sondern B, C, D, E sagen. Meine Hoffnung ist immer, und darum ist dein Einwurf hier genau richtig, Meine Hoffnung ist, es ist schon mal gut, wenn Leute was anstoßen können, aber dann, dass es genau weitergeht und sagt, jo, dann machen wir doch gleich alle Mülltonnen so wie es ist. Wir geben auch eine entsprechende Beschreibung, was die Symbole bedeuten und dann ist der Käse gegessen, weil wir streiten jetzt ja auch nicht mehr bei jeder Medikamentenschachtel, dass da prall draufkommt, sondern es wurde irgendwann mal geregelt. Das ist es so, so wie wir zum Beispiel auch die Durchsagen in den Verkehrsmitteln, das fuchst mich ja ungemein, dass wenn ich in den Bus steige, ich oft nicht sicher sein kann, wo ich aussteige, man kann die Leute nicht mehr fragen. Also mich regt das unheimlich auf, dass einfach klar ist, zur Barrierefreiheit gehört auch eine entsprechende Information in mehreren Sinnen, verstehe, also hören, sehen und dass ich dann weiß, wo ich rauskomme und gut verständliche Durchsagen mit dazugehören. Anzeigen für gehörlose Leute, Busfahrerinnen und Busfahrer, die auch offen sind. Ja, und so ist es. Man kommt einen kleinen Schritt voran und dann kommen gleich fünf weitere, die wir dann ja leider auch wieder einfordern und gehen müssen. Also von daher, es gibt noch viel zu tun.
Speaker0
00:58:44
Der September steht ins Haus. Ich habe gesagt, der Herbst meldet sich an, wettertechnisch noch ein bisschen mit leichtem Sommertouch. Gibt es irgendwelche Highlights für dich im September?
Speaker3
00:58:54
Naja, ich bin mal gespannt,
Speaker1
00:58:56
Wie die Demonstration von Lisa Behn vonstatten geht. Du hast es angesprochen, vor dem Kanzleramt, die Übergabe der Unterschriften. Ich hoffe, ihr gelingt es da wirklich, Leute und Verbände mit ins Boot zu kriegen, weil das ist genau das. Man zettelt was an, man ruft die Presse und das sollte dann wirklich auch ein gutes Bild bekommen. Wie gesagt, der Bundestag wird wieder zusammentreten. Die Frage ist, kommt jetzt endlich auch behindertenpolitisch was in den Gang? Die Rea-Care-Messe wird stattfinden in Düsseldorf. Spannend ist, diesmal haben wir von der Initiative Ableismus tötet, haben wir jetzt eine Ausstellung, die einfach über das Thema Gewalt nochmal aufgreift, die behinderte Menschen auch gerade vor allem in Einrichtungen erleben. Ja, es nimmt jetzt so richtig Fahrt auf und da hoffe ich, dass diese Fahrt nicht nur von Diskussionen geprägt wird, an welcher Ecke man jetzt Sozialleistungen kürzen soll, sondern hoffentlich davon geprägt sind, wie schaffen wir es, die Teilhabe aller Menschen, die Vielfalt sicherzustellen. Also ich habe da so eine gesunde Grundskepsis, weil jetzt gerade Wahlkampf in Nordrhein-Westfalen, ich dachte, das ist auch nochmal spannend, in Nordrhein-Westfalen finden Kommunalwahlen statt. Da haben wir auch einige behinderte Menschen, die antreten, die vielleicht auch Chancen haben, in die Kommunalparlamente zu kommen. Andere haben das nicht geschafft. Das wird nochmal spannend sein, aber da merkt man auch schon wieder, wie der Diskussionslevel, der Streitlevel hochgeht, weil da wird es natürlich auch um Stimmen gekämpft.
Speaker0
01:00:32
Absolut. Für den Eagle Podcast gibt es diesen Monat ein Jubiläum, die zehnte Ausgabe von Lust auf Zukunftsplanung. Sehr spannend. Ellen Coiner wird da berichten drüber und sie wird diesmal nicht mehr am zweiten Samstag im Monat kommen, sondern am zweiten Sonntag im Monat, in den ungeraden Monaten. Es wird also dieses Mal der 14. September sein, wo Ellen Coiner ihren Podcast Lust auf Zukunftsplanung bringt. Die 10. Ausgabe. Wir gratulieren jetzt schon mal. Und am 21. September kommt auch Jennifer Sonntag wieder aus ihrem wohlverdienten Sommerurlaub. Dann geht es wieder Sonntag trifft Igel und wir schauen, was wir dann da haben. Wir haben noch einige Rubriken oder Serien, die demnächst mal anfangen werden. Gucken mal, was da noch alles auf uns zukommt. Also der Igel-Podcast hat ja keine Sommerpause gemacht. Wir waren zwar unregelmäßig, aber mit dem einen oder anderen Thema da. Es liegen hier eine ganze Menge spannende Themen vor mir, ganz spannende Podcasts, unter anderem auch mit Christiana Hennemann, Reha-Kind, die ein Forschungsprojekt ins Leben gerufen haben, um zu zeigen, dass eine frühzeitige, vernünftige Versorgung durch Hilfsmittel von Kindern in der Zukunft finanzielle Mehrkosten verhindern kann. Ein Thema, was ganz wichtig ist, damit man endlich aufhört, den Kindern die gute Versorgung zu verwehren, weil man denkt, die brauchen das sowieso nicht. Und dass man da aber herausfindet, dass das aber ein sinnvolleres Geschäft ist, wenn man von Anfang an über Versorgung nachdenkt. Auch ganz spannend. Und bei der ReaCare werde ich auch dieses Jahr zu Besuch sein. Auch schon ein paar Termine ausgemacht. Ganz spannend, war schon lange nicht mehr da. Ich freue mich auch darauf, wieder zur ReaCare zu fahren. Und dann schauen wir weiter, was das Jahr noch bringt. In Luxemburg starten wir dann aber erst im Oktober mit den Planungen, das Aktionsplan 3.0. Auch ganz wichtig, wir werden ins Gespräch mit den Verbänden, Verbänden mit den Betroffenen, mit der Selbsthilfe gehen und gucken, welche Aktionen wir dann in diesen Aktionsplan 3.0 einfließen lassen. Da bereite ich auf meinem normalen Job schon mal die ganzen Sachen, die Veranstaltungen vor. Inhaltlich sind meine Kollegen dafür zuständig, organisatorisch mache ich das. Also der September, der rennt schon wieder und wo ich mich ganz besonders privat darauf freue, ist, ich werde an diesem ersten Wochenende im September für zwei Tage nach Madrid fliegen, um diese schöne Stadt mal kennenzulernen.
Speaker1
01:02:58
Da kann man nur sagen, hoch und lang lebe unser Inklusator, der wieder mal viele Ideen hat.
Speaker0
01:03:03
Wunderbar. Danke dir, lieber Ottmar, für deine Zeit. Ich wünsche noch einen guten September. Und wir freuen uns auf den nächsten Monat. Und spätestens am 1. Oktober 2025 hören wir uns wieder. Liebe Grüße an alle und danke für deine interessanten Inputs.
Speaker1
01:03:22
Ja, danke, dass ich dabei sein konnte. Ja, und ja, macht's gut, lieber Sascha. Und vor allem auch ihr, die ihr zu Hause zuhört.
Speaker0
01:03:31
Das war's für die Ausgabe von heute. Wieder ganz spannende Informationen haben wir geliefert. Mein Name ist Herr Schlang, ich bin euer Inklusator und ich wünsche viel Spaß bei den kommenden Ausgaben und bei den älteren Ausgaben, die ihr vielleicht noch hören wollt. Und natürlich könnt ihr die Nachrichten nachlesen auf www.kobinet-nachrichten.org und bis demnächst. Ciao, bye, bye.
Music
01:03:54
Speaker2
01:04:03
Für den Inklusator Sascha Lang bedeutet Inklusion, Inklusion ist ein Gesellschaftsprojekt. Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch ganz natürlich dazugehört. Egal wie du aussiehst, welche Sprache du sprichst oder ob du eine Behinderung hast. Inklusion heißt Teilhaben. Wir möchten dich mit unserem Podcast dazu motivieren, bereits jetzt an der Gesellschaft teilzunehmen. Denn nur so können Barrieren abgebaut werden. Barrieren, die nicht nur im Alltag bestehen, sondern auch in den Köpfen. Lasst uns diese gemeinsam abbauen.
Music
01:04:40
Speaker1
01:04:47
Das war der Podcast Igel Inklusion ganz einfach leben mit eurem Inklusator Sascha Lang.
Music
01:04:55
Speaker2
01:05:01
Igel Inklusion, ganz einfach leben wird dir präsentiert von Inklusator Infos zum Inklusator und weitere Folgen findest du unter www.igelmedia.com Du möchtest uns kontaktieren? Dann schreibe uns eine Mail an moin.igelmedia.com
Music
01:05:30