Bücherwurm, Gurkensalat, Polizei und freche Schafe - das Team Rosenheim
Aus der Rubrik: Lust auf Zukunftsplanung Als GästInnen: Sebastian Märkl, Niklas Kunschmann, Sabine Senfter, Vincent Stalla, Eva Kreitmeier, Frederik Dahnk und Gastgeberin: Ellen Keune
08.03.2025 79 min Ellen Keune
Zusammenfassung & Show Notes
In der Rubrik „Lust auf Zukunftsplanung“ spricht Gastgeberin Ellen Keune in dieser Folge mit Sabine Senfter und ihrem Team über Stärken, Talente, Leidenschaften, große und kleine Träume und wie sie aus diesen Einzelheiten und guten Ideen passende Wege findet. Niklas Kunschmann berichtet von Orten, wo er so richtig in seinem Element ist, Vincent Stalla erzählt u.a. von seinem großen Traum, Sebastian Märkl hat ein großes Projekt gebaut und hilft mit diesem Talent Kindern und von Frederik Dahnks Fähigkeiten sind in dieser Episode mehrere Kostproben zu hören. Hier gibt es über eine Stunde zum Eintauchen, Mitfiebern, Lachen, Schmunzeln und ganz viel zu staunen.
Die Episoden dieser Rubrik „Lust auf Zukunftsplanung“ erscheinen im IGEL-Podcast immer am 2. Samstag in den ungeraden Monaten. Ellen Keune freut sich über Feedback, Anmerkungen und Wünsche per Mail an laz@ellen-keune.de <mailto:laz@ellen-keune.de> oder auf Social Media. Kontakt zu Sabine Senfter auf Facebook und Instagram: https://www.facebook.com/share/15nstuGq4u/?mibextid=wwXIfr und https://www.instagram.com/sabine.senfter?igsh=MWJoZ3M2M2VpNXFraw==.Mehr zum Elternverein Fortschritt Rosenheim e.V. www.fortschritt-rosenheim.de <http://www.fortschritt-rosenheim.de> und zur Privaten Petö-Schule: www.petoe-schule.de <http://www.petoe-schule.de> . Der unglaubliche Frederik präsentiert seine Videos auf seinem eigenen YouTube-Kanal: https://www.youtube.com/@derunglaublichefrederik-di7qm
Und hier gibt’s Informationen zum Thema Persönliche Zukunftsplanung : www.persoenliche-zukunftsplanung.eu <http://www.persoenliche-zukunftsplanung.eu> https://www.persoenliche-zukunftsplanung.eu/, Ellen Keune findest du unter www.ellen-keune.de <http://www.ellen-keune.de> und auf LinkedIn unter: linkedin.com/in/ellen-keune-zukunft-staerken-inklusive <https://www.linkedin.com/in/ellen-keune-zukunft-staerken-inklusive> , https://www.linkedin.com/in/ellen-keune-zukunft-staerken-inklusive <https://www.linkedin.com/in/ellen-keune-zukunft-staerken-inklusive> >, und hier geht’s zur IGEL-Internetseite: www.igelmedia.com <http://www.igelmedia.com> https://igelmedia.com/.
Transkript
Music.
Igel - Inklusion Ganz Einfach Leben
Sascha Lang,
8. März 2025, Internationaler Frauentag und der zweite Samstag im Monat März.
Ein ungerader Monat. Das bedeutet Lust auf Zukunftsplanung.
Ob Sie was mit der Rosenheim-Connection zu tun haben, die man mal so im Fernsehen
gesehen hat, da gab es ja die Rosenheim-Cops, glaube ich.
Das weiß ich jetzt nicht. Jedenfalls hat Ellen Keune, unsere Gastgeberin,
für diese Rubrik Lust auf Zukunftsplanung, sich mit Rosenheim beschäftigt.
Was da alles rauskommt, ich bin gespannt.
Viel Spaß beim Zuhören. Ich wünscht euer Inklusator Sascha Lang.
Music.
Wir befinden uns in einem ungeraden Monat und wir haben den zweiten Samstag
in diesem ungeraden Monat.
Das bedeutet, ich, Ellen Keune, habe mal wieder Lust auf Zukunftsplanung.
Und so heißt auch diese Rubrik.
Na gut, stimmt nicht ganz. Ich habe nicht mal wieder Lust auf Zukunftsplanung,
denn mein Abenteuer für diese Folge begann eigentlich schon im Juni 2024.
Da habe ich mich nämlich auf den Weg nach Niederaudorf gemacht.
Das ist ein Ortsteil von Oberaudorf in der Nähe von Rosenheim in Bayern.
Und dort befindet sich die Wirkungsstätte meiner heutigen Gästin.
Von ihr habe ich schon viele Geschichten gehört, wie sie so arbeitet.
Aber so wirklich vorstellen, was eine inklusive Schule so alles mit sich bringt, konnte ich mir nicht.
Deshalb habe ich mich auf den Weg dorthin gemacht und sie dort an der Petö-Schule getroffen.
Die Petö-Schule befindet sich direkt gegenüber des Gasthofs Keindl und vom Garten
der Schule aus hat man freie Sicht auf ein Kloster.
Warum diese beiden Orte in dieser Podcast-Folge auch eine Bedeutung haben, erzählen wir später.
Nun erstmal hallo und Herzlich Hillkommen Sabine Senfter.
Hallo Ellen,
vielen Dank für die Einladung, ich freue mich sehr heute da zu sein.
Für die
Menschen, die dich noch nicht kennen,
kannst du dich mal bitte kurz vorstellen und vielleicht so auch schon deinen
Bezug zur Zukunft oder Zukunftsplanung erzählen.
Ellen, das mache ich sehr gerne. Sabine Senfter ist mein Name,
den hast du schon verraten.
Ich komme aus Kiefersfelden.
Kiefersfelden ist in Südbayern und da wohne ich, das ist an der Grenze zu Österreich,
der nächste Ort in Österreich, das ist schon Kufstein.
Ich arbeite dort beim Elternverein Fortschritt Rosenheim.
Das ist ein Verein, der sich vor 20 Jahren circa gegründet hat und das Miteinander
von Menschen mit und ohne Behinderung am Herzen liegt.
Inklusion ist da das Ziel und es geht da alles immer um die konduktive Förderung.
Dieser Elternverein hat dann als erstes einen Kindergarten in Rosenheim ins Leben gerufen,
dann gab es verschiedene Schulprojekte und dann 2013 wurde die Petö-Schule in Oberaudorf gegründet.
Das ist eine inklusive Grund- und Mittelschule, wo Menschen mit und ohne Beeinträchtigung
gemeinsam in die Schule gehen.
Und die Herausforderungen, die sind mit den Kindern gewachsen und die Kinder
sind aus, es war klar, die Kinder kommen aus der Schule heraus,
Also die Kinder, die Jugendlichen vielleicht eher.
Und dann gab es die Idee, dass wir das Projekt Betriebliche Inklusion gründen.
Und dieses Projekt leite ich seit 2019.
2019, das heißt, wir schauen danach, wie geht es weiter nach der Schule,
wo kann ich arbeiten, wo finde ich einen Ausbildungsplatz oder wo finde ich einen Arbeitsplatz.
Und in diesem Projekt spielt dann auch die Persönliche Zukunftsplanung natürlich
für jeden Einzelnen eine Rolle, weil das ist ja alles ganz individuell.
Welchen Weg kann ich gehen und was spielt alles für mich individuell eine Rolle?
Und ich habe ja schon gesagt, ich habe dich dort in der Schule besucht und das
Datum, an dem ich dich besucht habe,
war nicht einfach so aus der Luft gegriffen, sondern ihr hattet da eine Veranstaltung
und zwar eine Lesung aus einem Buch und der Autor dieses Buches war vor Ort
und der hat über eure Schule Folgendes gesagt.
Herzlich willkommen, Ottmar Miles-Paul. Ottmar schön, dass du da bist.
Magst du dich bitte selbst auch ganz kurz vorstellen?
Aber gerne tue ich das, ich wurde bisher selten so nett begrüßt und ja,
mein Name ist Ottmar Miles-Paul und ich freue mich einfach, heute hier sein zu können.
Als Sabine Senfter mich anfragte, ja hast du Lust zu einer Lesung zu kommen?
Ich dachte, naja, mach ich gerne, dann hat sie gesagt, an der Schule,
ich bin gerne hier und ich bin auch schon die wenigen Stunden,
die ich hier war, total überrascht. Denn ich habe mir überlegt,
wie war das zu meiner Schulzeit?
Das war ganz anders. Ich war heute in der Zauber-AG, wir haben die Bienen-AG
getroffen und ich habe die Atmosphäre hier gespürt.
Das war ganz anders wie damals.
Damals, ich komme ja auch aus einem Dorf, damals waren es 3000 Menschen.
Naja, sie hatten nicht wirklich eine Ahnung, was machen wir mit dem sehbehinderten Bub.
Der Bub war schüchtern, natürlich auch eingeschüchtert von der großen Schule dort.
Ich höre noch schlechter, inzwischen habe ich noch Allergien,
jetzt habe ich noch Hüfte.
Und ich habe mir überlegt, was würden die hier mit mir an der Schule machen.
Und ich bin sicher, dass man viel mehr darauf geguckt hätte,
was kann der Bub? Wo können wir ihm Türen öffnen?
Wo können wir ihm einen Weg ins Leben bereiten? Ja, Ottmar Miles-Paul hat aus
seinem Buch Zündeln an den Strukturen gelesen bzw.
Lesen lassen und das war sozusagen die Eröffnung dieses Abends und er spricht ja am Ende davon,
dass ihr Türen öffnet und dass ihr auf Stärken schaut.
Und auch meine erste Frage oft in dieser Podcast-Rubrik ist,
was sind denn deine Stärken?
Ja, liebe Sabine, was sind denn deine Stärken?
Was kannst du besonders gut?
Es ist ja gar nicht so einfach, über eigene Stärken zu reden.
Da wäre es besser, du fragst vielleicht andere Ellen.
Aber ich traue mir jetzt mal zu sagen, ich kann gut organisieren.
Ich bin sehr flexibel und offen.
Und ich habe tatsächlich immer neue Ideen.
Und wenn ich da, ich sage ganz oft, ich rieche, da ist irgendwas.
Und dann entdecke ich schon, wenn ich da neue Möglichkeiten sehe,
dann versuche ich immer wieder eine Lücke zu finden.
Und ich glaube, ich kann Menschen ganz gut miteinander vernetzen und in Verbindung bringen.
Und du hast von den Stärken gesprochen, ja, meine Stärke ist,
glaube ich, auch immer wieder auf die Suche zu gehen nach den Stärken und nach den Fähigkeiten.
Menschen bestärken kann ich, glaube ich, auch gut.
Und eine Stärke, die ich von dir kenne und die ich auch echt schätze und ja,
eigentlich auch schon ein bisschen bewundere, ist deine Konsequenz.
Du bist, finde ich, richtig konsequent. Du hast ja schon gesagt,
ja, du riechst immer mal wieder was, was man Neues tun könnte.
Und ich glaube, du kriegst auch öfters mal Anfragen.
Kannst du nicht kommen, hier was mit uns machen oder da was mit uns machen?
Und du sagst dann immer ja, aber Sabine Senfter gibt es nicht alleine,
Sabine Senfter gibt es nur mit Team.
Als ich dich gefragt habe, ob du nicht auch in diese Podcast-Folge kommen könntest
und über deine Arbeit erzählen könntest, hast du gesagt, ja,
klar, gerne, aber mich gibt es nur mit Team.
Wen hast du heute alles mitgebracht?
Ja, Ellen, dabei sind Frederik Dank, Vincent Staller, Niklas Kundmann.
Sebastian Merkel und meine Kollegin, die Eva Kreitmeier.
Dieses Team hast du natürlich auch bei der Lesung damals, als Ottmar da war,
auch dabei gehabt, zumindest einen aus diesem Team.
Denn ihr habt da Assistenz gebraucht, weil der Ottmar Vorleseassistenz benötigt.
Und ich stelle mir das so vor, dass er gefragt hat, Sabine, hättest du da nicht jemand?
Und du hast gesagt, ja klar, Sabine Senfter hat ein Team.
Und in diesem Team gibt es den Frederik und der kann prima vorlesen.
Und das hat sich dann so angehört. Wie wenig Lohn sie bekam.
Aber irgendwie passte die eben ausgeführte Tat zu seiner neuen Entwicklung.
Wie ein Schwamm hatte er in den letzten beiden Jahren die kritischen Diskussionen
über die ausgrenzende sogenannte Behindertenhilfe aufgesogen.
Die Kritik in den Wekstätten und den sogenannten Heimen beschäftigte ihn besonders.
Nachdem er die Leute der Enthinderungsgruppe kennengelernt hatte.
Ja, herzlichen Dank.
Jetzt kriege ich auch ein Gefühl dafür, warum
es immer heißt Frederik, der Bücherwurm. Aber da erfahren wir vielleicht noch
ein bisschen mehr heute.
Ich muss einfach sagen, wir haben... Ja, da haben wir ihn gehört,
den Frederik, wie er aus dem Buch Zündeln an den Strukturen gelesen hat.
Und Ottmar erwähnt da den Bücherwurm.
Liebe Sabine, magst du uns gleich mal aufklären, was es mit dem Bücherwurm auf sich hat?
Ja, das mache ich sehr gerne. Der Frederik hat die Schule,
die Petö-Schule beendet und danach war die Frage, was macht man mit so einem
tollen Talent wie ihm, was kann der denn gut machen?
Und er war dann in der Stadtbibliothek in Rosenheim und hat ein inklusives FSJ
gemacht für ein halbes Jahr lang.
Er hat eine Arbeitsassistenz dabei gehabt und hat dort ganz toll gearbeitet
und im Rahmen dieses FSJ hat er auch eine Projektarbeit gemacht und es wurde ein Film gedreht,
Frederik, der Bücherwurm.
Ich habe Frederik da zwar zum ersten Mal kennengelernt,
aber ich habe ihn auch nochmal getroffen beim ersten Zukunftsplanungs-Mitmachcamp
im Herbst 2024 in Duderstadt.
Dort hat Sabine Senfter
und ihr Team auch einen Vortrag über ihre Arbeit gehalten und Frederik hat glaube
ich ja schon so ein Faible für das britische Königshaus und da habe ich einen
Vortrag von ihm gehört über die Queen logischerweise nicht auf Hochdeutsch,
nein, auf Englisch. Gute Nacht, dann kenne ich mich von der Sizilie wieder.
Schaltwort, ihre Kindheit. Queen Elizabeth had a Sister, Prentice Margaret.
Ihre Schwester Margaret ist hier.
Die Queen ist die ältere und die Margaret die jüngere Schwester.
The two were homeschooled. Also, die hat auch Home Office gemacht.
She was a animal lover and she loved the corgies and horses. Also sie mag gerne Tiere, so wie ihre Krogis, also ihre Hunde,so eine Hunderasse aus Wales.
Und Pferde mag sie auch am liebsten. She was very neat.
Ja, Frederik, du kannst Hochdeutsch, du kannst auch Englisch,
du kommst aber aus Bayern, kannst denn auch Bayerisch?
Jo freile. Direkt mal dreissprachig, du hast echte Talente in deinem Team.
Wenn wir mal bei Frederik bleiben, der hat noch ganz andere Stärken,
die erzählt er uns aber selber. Meine Stärken sind ja moderieren.
Ich kann anderen gut in die Augen sehen und ich kann auch richtig gut
Ich bin auch sehr talentiert, also sehr kreativ.
Ich habe eine kreative Idee und ich bin auch sehr nett und höflich und hilfsbereit,
wenn alle Hilfe brauchen,
zum Beispiel einmal in der Schule, wo ich mal in Niederaudorf war,
habe ich mal die behinderten Menschen, die im Rollstuhl sitzen,
auch mal geholfen.
Und ich habe viele Sachen auch mal richtig auch gut verstanden.
Ja, auch Hilfe annehmen, ja. Ich glaube, du kannst deine Stärken auch ganz gut
einsetzen. Wo hast du die denn schon überall eingesetzt?
Du bist auch ganz oft mit mir zusammen unterwegs. Wir sind in Schulen. Was machst du da?
Da mache ich sehr viele - muss ich immer so viel Sprechen - Moderieren.
Wie ich schon gesagt habe, ich bin auch Co-Moderator, wie man es so schön sagt.
Also generell ist dass es der
Sabine immer helfen und wenn die Moderation hat ich brauche mich immer.
Du kannst sehr gut Beispiele erzählen, wenn wir über bestimmte Themen sprechen,
erzählst du von den Beispielen, du machst das prima.
Macht dir das Spaß? Mir macht es extrem, also viel Spaß, das zu machen.
Weil Herbst 2024 schon wieder so lange her ist, haben wir uns noch per Videocall
gesehen. Und zwar im Februar 2025.
Sabine Senfter und ihr Team haben mich auf den aktuellen Stand gebracht.
Was Frederik gerade so macht, das erzählt er jetzt.
Jeden Tag bin ich in der Schule. Hast du in letzter Zeit schon mal ein Praktikum gemacht? Ja.
Erzähl mal ein bisschen. Ich war im Kino in Rosenheim.
Was waren deine Aufgaben? Die Nachos ins Lager bringen, beim Verkauf mitgemacht,
Deckel und Dosen beschriftet und die Weihnachtsdeko rausgeräumt.
Sehr vielfältige Aufgaben, gell? Ja.
Hat es dir Spaß gemacht? Ja. Hat sich daraus ergeben, dass du da länger arbeiten kannst? Nö.
Nee. Das war eine tolle Erfahrung für eine Woche, stimmt's? Ja.
Und jetzt warst du aber mit mir unterwegs. Was haben wir zusammen gemacht letzte Woche?
Wir waren in München. In der Landesschule in München.
Wir haben einen Vortrag gehalten.
Ich habe moderiert. Um welches Thema ging es?
Ähm, um Organisation. Organisation von Beruf, du hast vollkommen recht. Zukunftsplanung.
Zukunftsplanung. Was zum Beispiel haben wir gemacht zum Thema Zukunftsplanung?
Kannst du dich noch erinnern an die Traumkarten? Ja. Was war da?
Die mussten entscheiden, oder? Ja. Was denn? Mach mal ein Beispiel.
Kino gehen. Genau. Die Frage war, möchtest du mal ins Kino gehen?
Ist es dein Traum oder dein Wunsch?
Wunsch. Und wenn das der Wunsch ist, was mussten die anderen Schüler von der
Landesschule dann machen?
Aufschreiben. Aufschreiben oder sich melden und dann hast du eine Karte hingebracht. Ja.
Sodass die dann zum Schluss ein ganz nettes kleines Heftlein hatten,
wo alles Mögliche drin stand. Und du hast ganz gut unterstützt und hast die Moderation gemacht.
Das war jetzt eine andere Schule als ihr jetzt seid, oder?
Wo sind wir jetzt? In Aibling in der Schule.
Genau, in der Berufsschule?
Berufsschule. Und was machen wir hier? Was macht ihr jetzt gerade drüben? Worum geht es gerade?
Praktikum. Praktikum. Es geht darum, ein Praktikum zu finden.
Ich habe schon eine Anzeige von Menschen in der Schauspielschule.
Das ist was Spannendes. Ich bin ein Schauspieler.
Du bist ein Schauspieler? Und was haben wir angefragt?
Ein Casting. Ein Casting? Und wann findet das Casting statt, Frederik?
Dort findet ein Casting da statt, ein Kennenlernen weil,
Frederik, was wäre dein allergrößter Wunsch? Schauspieler.
Hast du schon Erfahrungen beim Schauspiel? Ja. Welche?
Also mein Vater, der filmt gerne, der ist ja Filmemacher.
Der hat mich immer auch seit ich ganz klein war, hat er mich auch immer gefilmt.
Wo kann man deine Filme sehen? Auf meinem YouTube-Kanal.
Und wie lautet der? Der unglaubliche Frederik.
Und das ist jetzt wieder an der Otto-Falkenberg-Schule in München?
Otto! Die hat ausgeschrieben, dass sie Menschen suchen, die dort mal einen Schnuppertag machen.
Ja, ich. Du, genau.
Ich, mir, was heißt ich, moi. Genau.
Wir werden dich begleiten und mal schauen, was dann dabei rauskommt.
Sabine, mich begleiten.
Genau, dass du da nicht alleine bist und dass wir einfach mal schauen können,
welche Erfahrungen du da machen kannst.
Da drücke ich dir mal ganz doll die Daumen, dass das klappt.
Ja. Ja, der unglaubliche Frederik, liebe Sabine, der hat ganz schön viele Stärken,
aber ich glaube, teilweise musstet ihr das auch erst mal rausfinden,
was der Frederik gut kann.
Welche Rolle spielen denn Stärken in deiner Arbeit?
Stärken und Fähigkeiten spielen einfach die entscheidende Rolle und die allergrößte Rolle.
Wir schauen ganz individuell, wer welche Stärken hat und wer welche Stärken
und Fähigkeiten auch einbringen kann.
Und das ist bei jeder Person anders und wir arbeiten da auch mit jeder Person
anders und mit jeder Person vollkommen individuell.
Ihr macht es nicht nur im Unterricht, sondern bei dir habe ich das so erlebt,
als ich bei euch an der Schule war. Du machst das auch manchmal einfach so nebenher auf dem Gang.
Wir saßen da, erinnere ich mich, und dann ging irgendwie eine Klasse,
glaube ich, auf einen Ausflug.
Und ein Mädchen war irgendwie so die Vorhut und ist schon mal vorausgegangen
und stand da so bei uns rum. Und dann hast du so ganz beiläufig gesagt,
nächste Woche sehen wir uns und da gucken wir nach dem Praktikum.
Was kannst du denn gut? Was denkst du denn, wo kann man deine Stärken gut brauchen?
Und das war so ganz nebenbei und dann sprudelte die plötzlich und du warst selber
ganz erstaunt, was da alles so zutage kam.
Ist es oft so, dass es bei dir nicht im Unterricht stattfindet,
sondern manchmal einfach auch so zwischen Tür und Angel und so eher lockerer?
Ja, ganz genau so ist das. Das
fällt mir dann gerade ein aufgrund der Situation, wie sie gerade so ist.
Und ganz oft ist es auch, wenn wir unterwegs sind, wenn wir an anderen Orten sind.
Wir sind sehr viel draußen, wir sind sehr viel hier und da, sage ich jetzt mal.
Und genau da, hier und da, ergeben sich immer neue Dinge, die wir im Schulhaus
oder in der Klasse gar nicht über den Menschen rausfinden würden.
Sondern das ergibt sich, wenn wir miteinander im Gespräch sind,
wenn wir neue Dinge sehen, wenn wir neue Dinge entdecken und immer wieder Fragen
stellen und mal schauen, was dann kommt.
Der Frederik gerade hat irgendwie von der Berufsschule in Bad Aibling gesprochen.
Das ist jetzt aber nicht die gleiche Schule, von der wir anfangs gesprochen haben.
Das ist nicht die Petö-Schule. Nein, das ist nicht die Petö-Schule,
sondern das ist die staatliche Berufsschule in Bad Aibling,
die seit einiger Zeit ein BVJSI anbietet.
Das ist ein Berufsvorbereitungsjahr schulisch inklusiv.
Und wir haben die große Freude, dass wir seit Oktober 2024 dort Kooperationspartner
sind, als Verein Fortschritt Rosenheim,
die Schüler begleiten dürfen, in den Praktika schauen können,
was sie wirklich gerne machen und somit nach und nach die Erfahrung im Bereich Beruf machen.
Und sie immer wieder neu kennenlernen, immer wieder neu probieren,
also ihnen die Möglichkeit geben, etwas auszuprobieren, um da dann auch wieder
zu entdecken, was sind denn da für Stärken und was macht mir Spaß und was in
meinem Leben, wozu hätte ich richtig Lust, das zu machen.
Wir denken da auch immer wieder in Tätigkeiten,
also wir denken da nicht in Berufen, wir denken da nicht daran,
wird jemand Systemgastronom oder wie diese ganzen Ausbildungsberufe heißen,
sondern wir schauen danach,
was machst du gerne, wo sind deine speziellen Fähigkeiten und wie kann diese
individuelle Berufsvorbereitung stattfinden.
Und die Praktika, die finden nicht nur in der Berufsschule in Bad Aibling statt,
sondern die SchülerInnen auch der Petö-Schule gehen schon in Praktika.
Und als ich dort war, kam gerade der Niklas vom Praktikum.
Natürlich haben wir den gleich interviewt. Wo warst du jetzt?
Ich arbeite im Altenheim. Was hast du gemacht?
Gurkensalat und Karottensalat. Gurkensalat und Karotten. Du,
Niklas, mit wem arbeitest du da zusammen? Barbara
Mit Barbara genau die ist nett gell? Und die hat gesagt heute war es so heiß in der Arbeit? Ja.
Und jetzt was hast du jetzt vor? Jetzt? Küche. Du gehst jetzt
in die Küche? Was machst du da? Die Stühle runter stellen. Sie Stühle runter stehen hier bei uns oder wie? Ja. Und trinken
herrichten. Trinken herrichten. Du hilfst der Brigitte? Ja. Und wann gehst du zum mittagessen? Um zwölf.
Warum arbeitest du immer in der Küche Niki? Keine Ahnung. Keine Ahnung.
Überleg mal, was ist deine liebste Aufgabe in der Küche?
Sag, was machst du am liebsten in der Küche? Salate, gell? Salate.
Niki, danke. Bitte, bitte. Und gehst du jetzt runter? Ja. Viel Spaß.
Das war Niki, als er vom Praktikum kam,
wie habt ihr denn beim Niki erkannt, dass der gerne in der Küche arbeitet?
Vor ein paar Jahren, also Niklas geht schon sehr lange bei uns an die Schule,
dann ist er morgens in die Schule gekommen und sein erster Weg war in die Küche.
Wir haben eine eigene Köchin, die das Mittagessen vorbereitet und Niklas ist
gleich in der Früh runter und hat Brigitte unterstützt.
Ehrlich gesagt hatte Niki was anderes im Stundenplan stehen und alle waren so
ein bisschen, ich will nicht sagen, genervt, aber immer musste man Niklas suchen,
wo ist er denn jetzt schon wieder?
Aber Niklas hat uns gezeigt, dass die Küche für ihn so ein wichtiger Ort ist.
Und wir haben uns dann überlegt, dass diese Küchenzeiten, wo er hilft,
dass das in seinem Stundenplan drinsteht.
Und deswegen war dann einfach in der Früh, stand nicht erste Stunde Mathe, sondern Küche.
Und dort hat er viele, viele Erfahrungen gesammelt, hat die Brigitte unterstützt
beim Kartoffeln schälen, beim Karotten schälen, beim Gurken schälen und hat sich
da zu einem echten Profi entwickelt.
Mittlerweile ist es so, dass er auch immer noch wieder runtergeht und ihr hilft,
weil das ist einfach seine Leidenschaft.
Aber er kommt jetzt pünktlich zu Mathe und zu Deutsch und wann die Termine sind,
er kennt sich ganz genau aus.
Also es war ein Weg und jetzt ist er aber ganz glücklich und kann jetzt auch
seine Fähigkeiten, die er dort erworben hat nach und nach, kann er sogar auch
im Praktikum schon zeigen.
Da war er jetzt gerade im Altenheim und hat auch dort in der Küche geholfen.
Und im Vorgespräch hast du mir erzählt, dass ihr so etwas wie eine Jobbörse
hattet an der Schule und auch Bewerbungsgespräche.
Ich glaube, da hat Niklas schon gleich das nächste Praktikum abgestaubt.
Genau, das war unsere Berufsbildungswoche. und im Rahmen dieser Berufsbildungswoche
kommen Betriebe zu uns in die Schule, wo die Schüler sich dann ausprobieren
können, wie ist das in einem Vorstellungsgespräch.
Und da war unter anderem dabei die Sabine vom Gasthof Keindl und der Niklas
ist gleich zu ihr hingegangen und hat sich dort vorgestellt und hat gesagt,
ich möchte bei dir ein Praktikum machen.
Wie hat die Sabine darauf reagiert? Die Sabine hat gesagt, ja, nach den Ferien.
Nach den Ferien sprechen wir dann nochmal.
Wir machen das alles nach den Ferien.
Und nach den Ferien ging Niklas dann direkt zum Gasthof?
Nein, nein. Also das ist eine sehr lustige Geschichte.
An dem ersten Montag nach den Ferien war ich nicht in der Petö-Schule, aber Niklas war da.
Niklas saß nämlich da in Kochhose und in Kochjacke, die hatte er sich angezogen,
saß in der Aula, hat auf mich gewartet,
obwohl ich gar nicht da war und hat dann zu allen Kollegen gesagt,
ja, wo ist Sabine, ich gehe jetzt ins Praktikum.
Er war so überzeugend, dass wirklich alle das geglaubt haben,
bis sie mich dann telefonisch erreicht haben und ich gesagt habe,
na, wir müssen doch erst nachfragen.
Aber für Niklas war es einfach klar, nach den Ferien Praktikum.
Und inzwischen macht er Praktikum, ich glaube, einmal in der Woche.
Und da holst du ihn dann wieder von ab und bringst ihn zur Schule.
Und auf dem Weg vom Praktikum in die Schule hast du ihn interviewt und gefragt, wie es war.
So, Niki, Praktikum schon rum, oder was? Nee. Noch nicht rum?
Nee. Wann gehst du immer hin?
Nächsten Donnerstag erst. Nächsten Donnerstag geht es wieder hin,
oder? Ja. Was waren heute deine Aufgaben, Niki? Heute morgen Gurke.
Warte? Nein, Gurke.
Gurke? Ja. Hast du die ganzen Gurken geschnitten oder was? Ja.
Und geschält? Ja. Karotte. Okay. Radies.
Radieschen? Auch alles. Alles fertig? Ja. Wie viel Arbeit war heute? So
ein Kilo Kiste. Kilo Kiste? Ja. Wow.
Und hast du alleine gearbeitet oder hat dir jemand geholfen?
Rieke. Rieke, wie immer. Und jetzt zum Schluss, was habt ihr da gemacht? Cordon Bleu.
Cordon Bleu, was muss man denn da machen beim Cordon Bleu, Niki?
Käse. Käse reinmachen? Ja. Ah, schön.
Du, wie ist es mit dem Praktikum beim... Wo warst du überhaupt jetzt im Praktikum?
Keindl. Beim Keindl. Wie gefällt es dir? Gut. Gut. Gab es was zu trinken?
Cola. Cola? Zwei. Zwei?
Zwei Cola? Ja. Ja, wow, Niki. Gut, du und nächste Woche?
Nächste Woche wieder? Ja. Stimmts? Ja Stimmt. Stimmt, ja. Wunderbar.
Und jetzt, was machst du jetzt? Weil du hast jetzt gearbeitet von Viertel nach Acht, ne? Genau.
Bis jetzt, jetzt ist es so halb zwölf gleich. Ja. Genau.
Du und jetzt, was machst du jetzt? Pause. Pause.
Du hast vollkommen recht. Niki, schöne Pause wünsche ich dir.
Ja, das ist wirklich eine große Freude, dass uns das gelungen ist,
dass der Niklas jeden Donnerstag drüben im Gasthof ist, dort arbeiten kann und
dort ein ganz, ganz wertgeschätztes Teammitglied ist.
Er gehört dort jetzt zur Küchenmannschaft dazu und darf jeden Donnerstag,
wenn eine große Lieferung kommt, wenn viel Ware kommt, darf er das Küchenteam unterstützen.
Und die Leute vom Gasthof sind ganz, ganz zufrieden und Niklas natürlich auch und wir umso mehr.
Wenn du da so zum Beispiel bei dem Gasthof nochmal nachfragst,
darf der Niklas da wirklich jetzt zum Praktikum kommen oder auch in anderen Firmen?
Was passiert da? Stößt du da immer auf Wohlwollen und auf offene Türen oder
kriegst du da auch ordentlich Widerstand? Ja, also das kann ganz unterschiedlich sein.
Meistens ist es aber so, dass die Firmen und die Betriebe merken,
wie gut die Menschen arbeiten können und was sie für eine Unterstützung sind.
Und meine Arbeit besteht darin, die Betriebe und die Menschen,
die wir begleiten, zusammenzubringen.
Der Chef vom Gasthof Keindl hat gesagt, Sabine, du bist sowas wie ein Kleber.
Du klebst uns zusammen, das passt gut. Und das ist, glaube ich,
eine gute Beschreibung.
Also diese Vernetzung, dieses Miteinander ins Tun kommen und ausprobieren.
Ausprobieren ist das Allerwichtigste. Und wenn es dann auch mal nicht gelingt,
dann ist es auch nicht schlimm, dann war es eine tolle Erfahrung,
aber ganz, ganz oft klappt es tatsächlich.
Du hast noch einen in deinem Team, und zwar den Vincent.
Vincent habe ich kennengelernt bei Mitmachcamp in Duderstadt.
Ich habe ihn da als richtig hilfsbereiten jungen Mann erlebt,
der mit einem Blick sieht, wo Hilfe gebraucht wird und dann auch gleich mit anpackt.
Das ist nicht nur seine einzige Eigenschaft, sondern Vincent hat auch noch ganz
viele andere. Welche Eigenschaften und Leidenschaften er hat,
das erzählt er uns jetzt.
Und unterstützt wird er von deiner Kollegin Eva.
Vincent, Rosenheim,
Liebling, Haus, Sport, Laufen, ja, alle ...
Du bist der Vincent Stoller aus Rosenheim und deine Lieblingsbeschäftigung ist
alles, was mit Sport zu tun hat.
Laufen, Klettern, Radeln.
Dein Bruder Elias?
Der macht mehr Sport. Der macht auch viel Sport?
Der hat solche Muckis. Bei eurem Vortrag,
in Duderstadt hat uns Vincent auch von seinem großen Traum erzählt und ich habe
eben nach eurem Vortrag und Workshop nochmal danach gefragt. Der baut Haus der mir, der Papa Architekt.
Der Papa ist Architekt und baut nebenan noch ein Haus, der baut an?
Ja. Der mir. Da darfst du dann wohnen? Ja.
Aha, das wusste ich auch noch nicht. Ja ich selber. Du dann alleine? Wow.
Genau. Mit einem Freund. Mit einem Freund? Ja. Das ist deine Idee? Ja.
Und mit welchem Freund möchtest du dann in dem Haus wohnen?
Oder steht es noch nicht ganz so fest? Ja, musst du noch ein bisschen schauen. Ja.
Okay. Und magst du noch mal deinen großen Traum erzählen? Ja. In der Polizei.
Arbeiten bei der Polizei.
Und wo bei der Polizei? Was stellst du dir vor, was du dann da machst?
Putzen. Putzen. Ja. Auto. Die Autos putzen. Putzen.
Da habt ihr aber einen ganz schön großen Traum, der euch da erzählt wurde.
Was macht ihr denn, wenn solche großen Träume ausgesprochen werden?
Das klingt ja im ersten Moment erstmal unrealistisch bei der Polizei arbeiten.
Da kommt man ja nicht so leicht rein.
Naja, aber man kann ja fragen und wir haben gefragt.
Vincent hat auch nicht mehr Ruhe gegeben, bis ich diese E-Mail geschickt habe
und tatsächlich war es dann so, dass wir es geschafft haben,
dass Vincent dort in der Wagenpflege eine Woche helfen durfte.
Eine Woche war er in der Polizei in Rosenheim und hat dort geholfen,
dass die Autos sauber gemacht werden.
Und es war wirklich eine riesen, riesen Freude für ihn.
Er konnte da allein hingehen und das auch mit einem Kollegen gemeinsam dort machen.
Aber länger als eine Woche war es eben nicht möglich.
Aber diese Erfahrung von einer Woche, die kann ihm halt niemand nehmen.
Wir fragen immer mal wieder nach, aber bis jetzt hat es sich noch nicht ergeben.
Aber sein Traum bleibt und ein kleines, kleines Stückchen haben wir ihn ja doch
erfüllen können, dass er es auf jeden Fall hat ausprobieren können.
Und jetzt macht er wieder Praktikum, habe ich gehört.
Bei unserer Videokonferenz hat auch Vincent im Februar erzählt, was er gerade macht.
Wo arbeitest du, Vinci? Hausmeister.
Hausmeister-Tätigkeiten, genau. Und wo genau?
An der Rast...
An der Raststätte in Kiefersfelden arbeitet der Vinzi. An welchen Tagen?
Dienstag, Mittwoch und Donnerstag.
Wie kommst du da hin? Mit dem Zug von Rosenheim nach Kiefersfelden und dann
gehst du zu Fuß, zu der Autobahnrastette,
ein geheimen Weg, nicht über die Autobahn,
ein geheimen Weg und dann arbeitest du dort.
Was ist die wichtigste Aufgabe, die du übernimmst?
Die Flaschen richtig einsortieren.
Genau. Das Etikett muss vorne sein.
Das wünscht sich nämlich der Chef, dass das Etikett nach vorne zeigt.
Und machen die anderen Mitarbeiter das? Nein. Du? Ja.
Genau. Vinci macht das immer. Und deswegen ist der Chef so glücklich mit Vincent,
weil er die Arbeit so akribisch genau erledigt und genau richtig das,
was er sich schon immer gewünscht hat, macht Vincent.
Ja. Genau. Und dann kommen noch andere Hausmeister-Tätigkeiten dazu. Müll ausleeren, oder?
Ja. Müll und...
Genau an den Tagen, wenn Vincent dort arbeitet, kommt neue Ware an.
Und da ist er ein ganz wichtiger Part in dem Team und kann dort super gut mitarbeiten.
Du warst schon beim Erste-Hilfe-Kurs, stimmt? Ja.
Erste-Hilfe-Kurs durftest du mitmachen. Und es war natürlich auch schon eine Weihnachtsfeier.
Warst du dabei? Ja. Ja.
Mit dem Bruder Elias. Also Vincent hat eine Begleitung gebraucht,
sein Bruder hat ihn begleitet und so waren sie gemeinsam auf der Team-Weihnachtsfeier.
Ja, und was machst du dann Montag und Freitag?
Ähm, da Schule. Genau, Montag und Freitag ist er in der staatlichen Berufsschule
hier in Bad Aibling und nimmt an einem Projekt teil das BVJ-Berufsvorbereitungsjahr
SI-schulisch inklusiv.
Und da ist vorgesehen, dass in diesem Schuljahr jetzt drei Tage Praktikum sind und die machst du.
Ja, das geht gut. Und das geht dir gut?
Und was ist das Beste an dem Praktikum?
Alles gefällt dir gut und du bist wichtig, hast du gesagt, gell? Ich bin wichtig.
Und gibt es auch was, was dir nicht so Spaß macht? Nee, der Kopf.
Du hast alles im Kopf du musst dir
das gut im Kopf merken und dann
passiert nichts ist alles in ordnung. Wie sind die Chefs Steffi und Michi wie
sind die? Gut. Und zurück dann musst du ja wieder von Kiefersfelden fährst du zurück
nach Rosenheim. Mhm. Mit dem Zug? Ja. Brauchst du da Begleitung? Nö.
Das geht alles? Du machst den ganzen Weg ganz alleine? Weil wo wohnst du, Vincent? In Rosenheim.
Du musst erst von zu Hause aus zum Zug gehen? Ja.
Und dann machst du den ganzen Weg? Ja.
Arbeitest und dann wieder zurück? Ja. Vincent, brauchst du dabei irgendwas Hilfe? Nein. Mama, Papa.
Wenn was ist, rufst du Mama, Papa an. Ja, du. Oder mich, genau. Oder mich rufst du an. Sabine zuhause.
Du weißt, wo ich wohne. Das ist die Sicherheit.
Genau, das ist einfach Sicherheit, dass du das weißt.
Möchtest du weiter das Praktikum machen? Ein bisschen.
Genau, noch ein bisschen und dann vielleicht auch noch mal was anderes ausprobieren,
dass du dir überlegen kannst, ist das wirklich das Allerallerbeste?
Ja. Genau, da sind wir gerade dran zu überlegen. Ja.
Aber bis dahin gehst du immer Dienstag, Mittwoch und Donnerstag in das Praktikum. Ja.
Na, dann wünsche ich dir da mal viel Erfolg weiterhin dabei. Danke.
Bei Vincent ist es wirklich ganz was Besonderes, dass er diesen Weg ganz alleine schafft.
Und das ist gelungen durch sehr, sehr langes Mobilitätstraining.
Dieses Mobilitätstraining hat über ein Jahr stattgefunden.
Jeden Tag haben wir geübt, wie er bestimmte Wege mit dem Zug machen kann, immer Stück für Stück.
Und das ist jetzt dabei herausgekommen, dass er den gesamten Weg alleine schafft.
Und auch da, wir haben die Firma, das ist die Autobahnraststätte hier in Kiefersfelden,
die Firma haben wir kennengelernt auf einer Berufsmesse.
Wir sind natürlich auch auf Messen unterwegs und fragen, wer könnte sich das
vorstellen, auch einen Menschen mit Beeinträchtigungen die Chance zu geben,
ein Praktikum zu machen.
Und dort ist der Kontakt entstanden.
Ja, und die haben jemand gesucht, der so akribisch genau arbeitet.
Und Vincent kann das, das wussten wir, wir kennen seine Stärken.
Das ist nämlich seine allergrößte Stärke.
Und so hat das wunderbar zusammengepasst. Und wie man so in diesem Arbeitsjargon
sagt, das matcht so richtig, das passt super.
Also achtet ihr nicht nur auf Stärken und auf Träume, Wünsche und guckt,
wo es matcht, sondern ihr schaut auch, was braucht es, damit es auch wirklich
gelingt, so wie jetzt das Mobilitätstraining.
Ja, absolut.
Das ist das Allerwichtigste. Und wir passen auch Arbeitsplätze an, im Sinne davon,
dass wir genau überlegen, welche Tätigkeiten kann er gut übernehmen,
welche Tätigkeiten sind schwieriger, steigern die Stück für Stück und schauen
auch Jobcoach mäßig, was passt da ganz genau,
dass es zum Erfolg wird, dass er gut arbeiten kann.
Du hast nicht nur, ich muss ja schon sagen, diese mehreren Jobs fast schon an
den beiden Schulen, sondern du bist auch immer in ganz verschiedenen Projekten unterwegs.
Und du hast mir vorab schon verraten, dass du jetzt mit Vincent ein neues Projekt startest.
Ja, Ellen, du hast recht. Der BVKM, das ist der Bundesverband für Körper- und
Mehrfachbehinderte Menschen,
hat ein Projekt ausgeschrieben und zwar heißt das Bildungstandem inklusiv und
da haben wir uns beworben, weil das ist ja genau unser Thema.
Und tatsächlich sind wir ausgewählt worden,
also Fortschritt Rosenheim als Projektstandort und da bin ich jetzt mit Vincent
zusammen unterwegs, aber nicht nur mit Vincent, weil ich gleich angegeben habe, naja,
ich habe da ja mehrere Kandidaten, die so viele Talente haben,
dass wir das so machen können, dass wir auch mit mehreren unterwegs sind und
halt auch gemeinsam zeigen können, was der eine oder andere kann und jeder auch
da wieder die Stärken einbringen kann,
was genau für das jeweilige Projekt passt.
Und tatsächlich ist es ja so, jetzt hier werden Frederik, Vincent,
Niklas und gleich gibt es noch jemand vorgestellt.
Aber es ist wirklich unser Team, Ellen, ist wirklich noch viel größer.
Genau, das muss man noch dazu sagen, dass es dich immer zwar mit Team gibt,
aber das Team ja manchmal auch ein bisschen variiert und wechselt.
Du hast gerade schon erwähnt, es gibt noch einen im heutigen Team Rosenheim
und zwar der Sebastian und der stellt sich am besten erstmal selber vor.
Ich bin der Sebastian Weigl, ich komme aus Landkreis Rosenheim in Bad Aibling und bin 19 Jahre alt.
Ich tue gerne Lego bauen. Was baust du da so?
Ich habe seit Jahren, also ich klein war, habe ich dann ganz viele Sets gebaut
und habe sie auch kaputt gemacht.
Und in Kisten habe ich sie eingetan und jetzt baue ich sie alle wieder auf.
So fertig vorgegebene Sets? Ja.
Baust du auch manchmal so Dinge, die du selber erfindest? Ja.
Und du hast ja in der Schule auch so ein Projekt gemacht. Das Kloster Reisach.
Wie hast du das gemacht? Wie bist du da vorgegangen? Ich hab hier erst gesucht, mit dem Auto sammeln.
Nach dem Legostein. Wir haben jetzt geschaut, wie viel ich insgesamt hab,
und wir wirs bauen. Dann hat der Papa im Internet nach Legosteinen gesucht und
dann habe ich gebaut das Kloster.
Wie schwer ist das Ganze? Das muss ja riesig sein, oder? So ein ganzes Kloster.
15 Kilo hats insgesamt gewogen.
Ja, davon hat er in Duderstadt bei Mitmachcamp berichtet von seinem Projekt.
Ich glaube, alle SchülerInnen an der Petö-Schule machen kurz vor dem Abschluss
ein Projekt und berichten dann darüber, richtig?
Genau, das ist die große praktische Arbeit, wo man sich dann mehrere Monate
mit einem Thema beschäftigt.
Und der Sebastian hat sich ausgesucht, dass er das Kloster Reisach.
Du hast vorhin vom Kloster berichtet, wenn man bei uns im Schulgarten steht.
Und dann hat er sich überlegt, das baut er jetzt mal aus Lego.
Und dann muss ein Bericht erstellt werden, eine Projektmappe,
natürlich auch das Kloster gebaut werden.
Und dann kurz vor den Zeugnissen gibt es dann eine große Präsentation,
wo jeder Schüler auf die Bühne kommt und dann präsentiert, was er in der Zeit gemacht hat.
Das kann ganz unterschiedlich sein und es gibt noch einen Projekttisch,
wo man sich dann ganz genau anschauen kann, wie das alles so passiert ist,
wird alles dokumentiert.
Und der Sebastian hat da dieses Kloster gebaut, ist dann da noch mehr draus entstanden?
Ja, da war der Bürgermeister von Oberaudorf bei uns zu Gast.
Und dann habe ich ihm das Kloster gezeigt und dann hat er angeboten,
dass das im Rathaus, also neben
dem Rathaus ist das Haus des Gastes und da wurde es dann ausgestellt.
Naja, Lego bauen ist ja jetzt nicht so eine Aufgabe, wo man im ersten Moment
denkt, ja da können wir gut eine Arbeitsstelle draus machen,
außer vielleicht im Legoland oder so.
Aber du hattest da oder hast da dann doch so deine speziellen Fähigkeiten,
daraus doch irgendwas zu bauen, sozusagen.
Ja, es ist so, ja, wo wird Lego gebaut? Ellen, überleg mal.
Und genauso habe ich auch überlegt und bin dann draufgekommen, ja, im Kindergarten.
Und vor längerer Zeit hatte Sebastian schon ein Praktikum im Kindergarten gemacht.
Das war aber in Vergessenheit geraten, weil er dann auch sehr gerne Gärtnertätigkeiten
macht, sprich Unkraut jäten,
die Blumen von ihren gelben Blättern befreien.
Das hat er ganz oft in Gärtnereien gemacht und war damit auch ganz zufrieden.
Und alle dachten, das ist es dann so.
Und dann habe ich ihm nochmal die Frage gestellt, Sebastian,
wenn du jetzt nochmal überlegen könntest, Kindergarten oder das mit dem Garten.
Und auf einmal kam von ihm ganz klar, ich will in den Kindergarten.
Und dann haben wir den Kindergarten nochmal angefragt.
Und dann haben die gesagt, ja Sebastian, darf gerne kommen.
Davon, berichtet er jetzt. Ich habe ein Praktikum und ich habe im November am 11.
Im November eine Woche Praktikum gemacht und haben sie gesagt,
dass ich sehr gut mitmache und die Kinder aufpasse und dann habe ich seit Januar
habe ich ein ganz langes Praktikum wieder gemacht.
Da passe ich auf die Kinder auf, mit dem Kugelbahn bauen,
auf die Tiere, dass das Tiere, die haben auch Schafe, da tue ich mit einem dicken
Ast, tue ich dann das Eis weg, dass die wieder saufen können.
Und ich tue die Hühner rauslassen, dass sie was fressen können.
Sebastian, wo machst du überhaupt das Praktikum? Was ist denn das?
Da gibt es Hühner und Kinder. Was ist denn da los? Ein Kindergarten...
Genau. Es ist ein Wald, ein Kindergarten, die eine Waldkindergartengruppe
haben, eine Naturgruppe.
Und in der Gruppe bist du.
Das heißt, du bist den ganzen, du warst jetzt den ganzen Winter draußen.
Hat dir das was ausgemacht? Nö. Nö.
Und du warst eine Woche im November da? Mhm.
Und wie hat es dir da Spaß gemacht? Gut. Richtig gut, genau.
Und dann haben die gesagt, sie können sich das mit dir vorstellen.
Deswegen hast du jetzt ab Januar dieses Praktikum immer an welchen Tagen, Sebastian?
Mittwoch bis Freitag. Dienstag und Montag bin ich in der Schule.
Genau. Montag und Dienstag bist du auch hier in der Berufsschule und die anderen
Tage bist du da in der Kindergartengruppe. Ja.
Genau. Und da gibt es auch Tiere. Also du hast schon erzählt,
du musst das Eis, gerade ist ja Winter, also du musst das Eis aufschlagen. Wie machst du das?
Mit so einem dicken Stock.
Weil sonst haben die nichts zum Trinken. Nee. Und dann gibt es da noch jemand,
da gibt es noch den Günther, oder? Wer ist denn der Günther? Der Schafbock.
Der Schafbock ist der Günther.
Und machst du das dann alleine oder machst du das mit den Kindern zusammen,
die Hühner füttern? Alleine, weil ich früher da bin wie die.
Und dann kommen die Kinder irgendwann? Und dann, was machst du dann? Den Kugelbahnen bauen.
Weil du bist so ein toller Kugelbahnbauer, gell? Du hast auch,
als wir in Duderstadt waren, hast du ja auch einen Vortrag gehalten über Lego.
Du bist einfach ein guter Bauer. Du kennst dich einfach aus.
Kommen die Kinder auch manchmal so zu dir? Oder wie ist das denn? Ja.
Du fängst an, was zu machen und dann kommen die. Mhm.
Du, und wer ist denn der, gibt es da auch einen Gruppenleiter?
Gibt es da nur die Kinder und die Tiere oder wen gibt es da noch? Gabriel. Gabriel.
Was sagt denn der Gabriel, was sagt denn der zu deiner Arbeit?
Gut. Gut? Ja. Magst du den Gabriel? Ja.
Der Sebastian lächelt ganz doll, seine Augen strahlen, wenn er das sagt,
der Gabriel, der Gabriel, der sagt auch ganz tolle Sachen von dir,
ihr versteht euch gut, oder? Was sagt der denn so?
Traust dich nicht zu sagen, soll ich sagen? Ja. Der Gabriel sagt,
Sebastian, dass du ganz zuverlässig bist, dass du immer da bist.
Du bist einfach da, du hast ein ganz freundliches Wesen, alle lieben dich da.
Und an den Tagen, wenn du nicht da bist, dann sind sie ganz traurig,
weil sie vermissen dich.
Du warst jetzt mal ein paar Tage krank, da haben die Kinder,
die waren ganz, ganz traurig und haben immer nur gefragt, wann kommt er wieder?
Du gehörst da voll zum Team, du gehörst voll in die Gruppe, stimmt's?
Fühlst du dich auch so? Ja. Du bist da voll angekommen in der Gruppe?
Die können sich nicht mehr vorstellen, dass du nicht mehr da bist und wie ist es für dich?
Möchtest du mal woanders Praktikum machen? Nein!
Weil es mir Spaß macht. Weil es mir da Spaß macht.
Super, und wie kommst du da dann immer hin? Das klingt ja, als wäre es irgendwo
im Wald, irgendwo auf der grünen Wiese oder so.
Ich fahre mit dem Bus, von hier zuhause mit dem Bus dorthin, nach Halberma.
Und Sebastian, als das Praktikum losging, warst du da schon mal Bus gefahren vorher?
Kanntest du dich mit Bus aus? Nein. Nein.
Und jetzt war die Frage, wie geht das mit dem Bus fahren? Gut.
Mit wem hast du das gelernt?
Mit euch und mit der Mama. Mit uns, wir
haben Bus fahren trainiert. Mhm. Und die
Mama kannte sich die Mama mit Bus fahren aus? Nein. Dann hast
du ihr das gezeigt? Ja. Jetzt kann die Mama Bus fahren, du kannst Bus fahren, alle
können Bus fahren. Fährt die Mama mit dir mit dem Bus? Nein. Warum nicht? Weil ich alleine
fahr. Du kannst alles komplett alleine.
Um wie viel Uhr gehst du dann aus dem Haus? Wann fährt denn dein Bus?
Um viertel nach acht. Viertel nach acht? Um acht gehe ich meistens raus.
Dann gehst du zur Bushaltestelle? Welcher Bus ist das? Welche Nummer?
340. Und wo musst du dann aussteigen? Schwerbar.
Ja, aber dann bist du an der Bushaltestelle. Was musst du dann machen? Zu fuß gehen. Ja,
Weißt du auswendig? Ja. Wenn ich dir jetzt sagen würde, das mit dem Praktikum
geht nicht mehr, wie wäre das dann?
Du musst lachen, weil das kommt, das ist eine Schmarrnfrage.
Kann gar nicht sein, oder? Nee. Nee.
Geht nicht, ne? Nee. Du möchtest da weiter hin. Ja.
Genau. Und Sebastian, kannst du dich noch an den Tag erinnern,
als wir angefangen haben hier in diesem Schuljahr, da haben wir dich gefragt,
du warst vorher ganz viel in Gärtnereien,
du hast da geholfen, die Blumen, also die gelben Blätter wegzumachen und solche Arbeiten zu machen.
Du warst auch hier in der Therme und hast Unkraut gejätet.
Und dann habe ich dich gefragt, was würdest du gerne nochmal machen?
Und was war dann, haben dir die ganzen Praktika nochmal vorgestellt und was hast du dann gesagt?
Ich will wieder ein Praktikum im Kindergarten machen. Genau.
Du hast dir getraut zu sagen, ich möchte das Praktikum im Kindergarten machen.
Du wusstest das ganz genau, gell? Mhm.
Und jetzt ist es so. Mhm.
Sebastian hat selbst entschieden, dass das Kindergartenpraktikum so toll war
und das möchte er gerne noch mal probieren.
Und wie lange geht das noch bis zum Ende des Schuljahres?
Sebastian lächelt. Gibt es ein Ende im Moment? Nö.
Gibt es noch was, was du erzählen könntest von dem Kindergarten?
Gibt es noch was Besonderes?
Letzte Woche ist der Günther ausgebüchst.
Günther ist ausgebüchst? Wo ist der hin, Sebastian?
Auf die Wiese. Und danach ist er wieder zweimal ausgebückst mit allen Schafen.
Der hat die ganzen Schafe mitgenommen? Gabriel hat sie wieder eingetan.
Der hat sie wieder zurück, praktisch haben die so ein Gehege,
oder? Ja. Der Gabriel hat das gemacht. Ja.
Dann haucht der einfach ab, oder was? Ja. Der ist aber frech. Ja.
Dann hoffe ich, dass das weiterhin so gut läuft. Wie geht es jetzt weiter?
Wir sprechen gerade über das Praktikum in der Gruppe.
Wir reden gerade darüber, wie verhält man sich dort?
Wie kann ich gut in Kommunikation treten?
Wie können wir gut miteinander sprechen? Wie geht das gut, wenn ich jemand anspreche?
Mache ich dann den Kopf nach unten?
Oder schaue ich den an?
Sebastian muss lachen, genau. Oder wenn ich ins Praktikum gehe,
mache ich da immer ein grimmiges Gesicht?
Sebastian lächelt, ja natürlich nicht. Ich mache natürlich kein grimmiges Gesicht.
Genau, und da arbeiten wir jetzt weiter dran. Okay, dann viel Erfolg. Danke.
Danke. Eine Sache muss ich jetzt kurz sagen.
Ellen, da wurde jetzt ganz oft wir erwähnt.
Und ich muss jetzt meine Kollegin erwähnen, die Kathi Grote,
die mit mir in Bad Aibling ist, in diesem Projekt, wo wir die Schüler unterstützen,
die mit die Praktika begleitet, die mit alles entwickelt.
Ohne Kathi würde es einfach nicht gehen. Sabine Senfter gibt es eben nur im Team.
Dazu hätte ich, glaube ich, noch eine Frage zu den Schulen.
Du hast ja jetzt erzählt von der Petö-Schule und von der Berufsschule in Bad Aibling.
Und du hast von dem Elternverein Fortschritt Rosenheim erzählt.
Ist es jetzt so, dass ihr hauptsächlich SchülerInnen von diesen beiden Schulen begleitet?
Oder kann theoretisch jede und jeder zu euch kommen und sagen,
hey, hilf mir mal, ich würde gerne eine Arbeitsstelle finden.
Ja klar, es melden sich viele Menschen auch aus der Stadt Rosenheim,
aus dem Landkreis Rosenheim sogar bis nach München.
Und wir beraten jeden individuell. Also das muss nicht unbedingt der Übergang Schule - Beruf sein.
Der erste Schritt ist ganz oft die Ermutigung,
eigene Wünsche zu erkennen und zuzulassen und dann schauen wir nach den Möglichkeiten,
die es individuell gibt und begleiten dann so lange, wie es gebraucht wird und wie es gewünscht wird.
Das Herzstück unserer Arbeit ist wirklich die Begleitung der Praktika,
um einfach ganz genau hinzuschauen, dass es gut klappen kann.
Jemand einfach nur in ein Praktikum zu schicken und zu sagen,
ja, wird schon werden, das funktioniert ja ganz oft nicht, sondern wir sind dabei und helfen.
Es sind manchmal mehrere Tage, manchmal ist es auch nur eine ganz,
ganz kurze Zeit, aber es geht oft auch darum, dem Arbeitgeber Sicherheit und Vertrauen zu geben.
Ja, du hast gerade davon gesprochen, dass ein erster Schritt oft sein kann,
über seine Stärken oder überhaupt drüber zu sprechen.
Auch das macht ihr, glaube ich, ab und zu oder relativ häufig.
Wir konnten das beim ersten Zukunftsplanungs-Mitmachcamp in Duderstadt erleben.
Da habt ihr einfach kurzerhand den Kennenlernabend am ersten Abend gestaltet
und habt dort eure Stärken mit eingebracht.
Was habt ihr da genau gemacht? Wie kann man bei einer Kennenlernrunde Kochen,
Musik hören und Tanzen, Lego bauen und Sport einbinden?
Ja, wir haben uns erst mal vorgestellt, Team Rosenheim und dann hat der Niklas,
der die große Leidenschaft hat, kochen.
Übrigens stand er, als wir losgefahren sind nach Duderstadt,
standen wir am Bahnhof in Rosenheim und er hat da schon seine Kochbücher ausgepackt.
Er hat uns wieder ganz klar gezeigt, Kochen ist einfach wichtig und deswegen
hat Niklas die Gruppe geleitet, wo es ums Kochen ging und um dein Lieblingsgericht.
Das war ein Tisch, da lagen ganz viele Stifte und ein großes Flipchart-Papier
auf dem Tisch und jeder durfte drauf malen oder drauf schreiben,
was ihm denn zum Thema Kochen wichtig ist.
Frederik, unser großer Tänzer, Hip-Hop-Tänzer und der Musik auch sehr so liebt,
Michael Jackson ganz besonders.
Der hat die Gruppe geleitet, sage ich jetzt mal.
Man konnte zu ihm gehen an den Tisch und sich dort zu dem Thema Musik,
Lieblingslied, was höre ich gerne, austauschen.
Und der Vincent mit seinem großen Hobby Sport und der Sebastian mit seinem großen Hobby Lego,
die haben sich zusammengetan und haben an ihrem Tisch über Hobbys und Freizeitinteressen geredet.
Und ruckzuck waren wir miteinander im Austausch.
Im Mitmachcamp waren 100 Menschen,
alle haben sich irgendwo verteilt und ruckzuck haben wir es geschafft,
dass wir alle miteinander im Gespräch waren und sich über Freizeit oder Musik
austauschen, das kann einfach jeder.
Das war richtig toll.
Liebe Sabine, wir sind fast am Ende unserer Folge.
Gibt es was, wo du sagst, das müssen wir jetzt unbedingt noch der Welt erzählen?
Oder das möchtest du noch unbedingt der Welt erzählen? Ja, da gibt es was, Ellen.
Und zwar, wie bin ich überhaupt zu all dem gekommen? Wie bin ich überhaupt zu
diesen Stärken, Fähigkeiten und
wie ist das eigentlich so tief in mich reingekommen, sage ich jetzt mal?
Und zwar, ich habe nämlich die Weiterbildung gemacht zur Moderatorin für Persönliche
Zukunftsplanung bei der Carolin Emrich.
Carolin war ja in deinem letzten Podcast zu hören und vor ein paar Jahren war
ich bei ihr und habe das gemacht und ich saß schon beim allerersten Mal in diesem
allerersten Modul und habe mir gedacht, boah,
die erzählt genau das, was ich schon immer gedacht habe.
Und von dem Moment an war ich davon einfach infiziert.
Und jetzt ist es so, dass diese Methoden, dieses Denken, dieses personenzentrierte
Denken und auch immer den Sozialraum mitdenken, das ist einfach so tief in mir drin.
Und ich bin ganz, ganz glücklich, dass ich das in diesem Projekt wirklich immer,
immer anwenden kann und dass das so viel Bestandteil hat.
Du wärst nicht die Sabine Senfter, wenn du nicht schon die nächsten großen Projekte
am Horizont sehen würdest, deshalb eine ganz neugierige Frage von mir: Darfst du schon verraten,
was dein nächstes großes Projekt sein wird?
Ja Ellen, ich kann schon so viel verraten: Die Rosenheim-Cops treffen Notruf
Hafenkante. Das ist der Arbeitstitel.
Dieses Thema treibt mich schon seit längerer Zeit um und nicht nur mich,
sondern auch die Celine Müller von Leben mit Behinderung in Hamburg.
Und zwar waren wir gemeinsam auf einer Veranstaltung, haben dort über unsere
Arbeit berichtet und wir beide waren im Tandem unterwegs.
Ich mit Vincent und die Celine mit Tamara.
Die beiden haben sich unterhalten und der Anknüpfungspunkt war,
naja, Vincent, wo kommst du her aus Rosenheim?
Es war ganz klar, ja gut, dann die Rosenheim-Cops.
Und andersrum war es, Tamara, du kommst aus Hamburg, ganz klar, Notruf Hafenkante.
Und so ist dieser Arbeitstitel entstanden und tatsächlich sind wir jetzt in
den Planungen und hoffen sehr, sehr, sehr, dass wir das schaffen,
im Herbst und im Winter diesen Jahres umzusetzen,
sodass die Hamburger zu uns kommen nach Rosenheim.
Wir dann natürlich auf den Spuren der Rosenheim-Cops unterwegs sind und andersrum,
dass wir Leben mit Behinderung in Hamburg besuchen und nicht nur Leben mit Behinderung,
sondern natürlich auch Notruf Hafenkante.
Da wäre ich ja direkt auch gerne dabei.
Aber scheint wieder ein sehr großes Projekt von dir zu sein.
Sag mal, wie schaffst du das eigentlich, deine ganzen Projekte irgendwie zu wuppen?
Gibt es Kraftquellen, wo du dir wieder Energie holst und welche sind das?
Ja, das sind auf der einen Seite natürlich meine Familie und meine Freunde.
Das sind aber auch die Menschen, mit denen ich so unterwegs bin, die vielen Gespräche.
Und manchmal brauche ich auch tatsächlich Ruhe. Du wirst es nicht glauben.
Ich lese dann ganz gerne. Und ich mache noch was Ellen.
Ich habe tatsächlich zweimal im Jahr Auszeiten, wo ich dann mal zwei Wochen weg bin aus dem System.
Und dann bin ich an der Nordsee und schaue da einfach in die Weite,
höre die Wellen und denke, ja, es ist doch alles wunderbar und schon habe ich wieder neue Ideen.
Diese Frage nach den Kraftquellen habe ich nicht nur jetzt dich gefragt,
sondern auch einige aus deinem Team gefragt und zwei Antworten hören wir jetzt noch.
Erst den Sebastian. In Google Maps gucken. In Google Maps gucken? Mhm.
Und was guckst du da in Google Maps? Zum Beispiel die letzten Tage habe ich Duderstadt gefunden.
Und unser Haus hier.
Aha, du guckst also, wo es hingeht? Ja. Frederik, zum Ausgleich,
wenn du mal Pause brauchst, was machst du dann?
Da höre ich mir lieber Musik. Oder wenn es mir so viel wird.
Deswegen brauche ich ja meine Ohrstöpsel oder meine richtigen Kopfhörer,
die ich daheim vergessen habe. Und dann höre ich meine Lieblingsmusik. Auf Spotify
höre ich gerne so Disney-Musik. Und Deutsch,
Englisch und viele andere Sprachen, die ich übersetzen kann, und auch nachsingen
kann. Ich bin ein sehr guter Hip-Hop-Tänzer. Meine zweite Frage,
die ich immer am Ende stelle und ich glaube, du hast es schon ein bisschen angedeutet,
vermute ich, aber vielleicht gibt es auch noch einen zweiten.
Hast du einen Lieblingsort und möchtest du uns den verraten?
Ja, ich habe schon ein bisschen davon gesprochen. Ich habe von der Nordsee geredet
und wenn du mich ganz konkret fragst, liebe Ellen, dann ist es die Insel Amrum.
Da bin ich einfach so gerne und da versuche ich auch, dass ich zweimal im Jahr
hinkomme. Das ist tatsächlich mein Lieblingsort.
Und sonst finde ich jetzt so meine Couch auch nicht so schlecht,
finde ich auch ganz gemütlich mal da einfach zu sitzen und Ruhe zu haben oder
meinen Balkon-Stuhl, also du siehst es gibt ganz schön viele Orte, die mir gefallen,
Wenn wir hier jetzt uns gleich verabschieden was wird dein nächster Schritt sein?
Wird es dann der Weg zur Couch oder auf dem Balkon-Stuhl sein oder planst du
schon die nächsten Projekte?
Also mein nächster Weg geht jetzt erstmal zur Kaffeemaschine und danach muss
ich hier am Schreibtisch doch sitzen bleiben,
weil es gibt jetzt noch ein, zwei Telefonate zu erledigen mit Menschen,
mit denen ich mich verabredet habe, die Fragen haben, die wir unterstützen können.
Und das mache ich jetzt gleich und ich bin gespannt, welche Lücke da zu suchen
ist, weil wir sind ja so Lückensucher und auch Mutmacher.
Ja, und das ist immer wieder spannend, was an neuen Fragen auf uns zukommt und
auch neue Menschen und wie wir sie dann dementsprechend unterstützen können,
was halt, wie ich vorhin schon gesagt habe,
jeder ganz individuell braucht und ja, was er sich auch wünscht.
Vielen, vielen herzlichen Dank, dass du heute mit deinem Team,
dem Team Rosenheim, meine GästInnen wart.
Ganz sicher werde ich in ein paar Folgen nochmal bei euch nachfragen,
weil ich glaube, es gibt bei dir und deinem Team ganz, ganz viele Entwicklungsschritte,
die es demnächst geben wird.
Und da will ich natürlich auf dem aktuellen Stand bleiben und mal horchen, wo die Wege hinführen.
Ich hoffe, ihr kommt wieder. Vielen, vielen Dank.
Ellen, vielen Dank, dass wir unser Projekt hier vorstellen können,
dass ich dabei sein darf in deinem Podcast und dass du dich darauf eingelassen
hast, dass das nicht nur ich bin,
sondern dass wir als Team hier sind und dass wir gemeinsam bei dir sein können.
Herzlichen Dank dafür und es ist uns eine große Ehre.
Wenn ich euch in ein paar Folgen nochmal anfrage, meinst du,
ihr erzählt uns dann, wo eure Wege hingeführt haben?
Das machen wir sehr gerne. Also das, glaube ich, kann ich für alle beantworten.
Sehr, sehr gerne. Wir freuen uns darauf. Danke, Ellen, für das Angebot.
Ich bedanke mich auch bei Sascha Lang, dem Inklusator, für die Möglichkeit,
hier über euer Projekt, eure Wege, Zukunft und persönliche Zukunftsplanung zu sprechen.
Wer Fragen an mich hat oder Rückmeldungen geben möchte,
kann das gerne tun auf den verschiedenen Social
Media Kanälen oder per Mail
unter laz@ellen-keune.de. LAZ steht für Lust auf Zukunftsplanung @ ellen-keune.de
Alle Informationen zur Petö-Schule,
zum Elternverein Fortschritt Rosenheim, zu mir und dem IGEL-Podcast befinden sich in den Shownotes.
Wir hören uns in der Zukunft. Wie immer gibt es ganz viele Informationen in den Shownotes.
Also mal reingucken und sich da informieren. Und die nächste Ausgabe für Mai
2025 ist auch schon geplant.
Danke an Ellen Keune für ihre wundervolle Rubrik und ihre farbenfrohe Episode von heute.
Mein Name ist Sascha Lang. Ich wünsche weiterhin viel Spaß. Bis dann. Ciao, ciao.
Music.
Für den Inklusator Sascha Lang bedeutet Inklusion? Inklusion ist ein Gesellschaftsprojekt.
Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch ganz natürlich dazugehört.
Egal wie du aussiehst, welche Sprache du sprichst oder ob du eine Behinderung hast.
Inklusion heißt Teilhaben.
Wir möchten dich mit unserem Podcast dazu motivieren, bereits jetzt an der Gesellschaft teilzunehmen.
Denn nur so können Barrieren abgebaut werden.
Barrieren, die nicht nur im Alltag bestehen, sondern auch in den Köpfen.
Lasst uns diese gemeinsam abbauen.
Music.
Das war der Podcast IGEL Inklusion Ganz Einfach Leben mit eurem Inklusator Sascha Lang.
Music.
Igel. Inklusion Ganz Einfach Leben. Wird dir präsentiert von Inklusator.
Infos zum Inklusator und weitere Folgen findest du unter www.igelmedia.com
Du möchtest uns kontaktieren? Dann schreib uns eine Mail an moin@igelmedia.com
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